SCOL-Philosophie
Social Competence and Organizational Learning
An der AAU Klagenfurt hat sich in langjähriger Aufbauarbeit mit der Gruppendynamik als Wissenschaft eine operative und gedankliche Basis entwickelt (Habilitationen, Professuren, Kontakte, Netzwerke, wissenschaftliche Profilierung), die für die Realisierung der Seminarreihe „Social Competence and Organizational Learning“ (SCOL) genutzt wird.
Mit dem vorliegenden Erweiterungsstudium wird Know-how aus den Arbeitsfeldern der Gruppendynamik und Organisationsentwicklung für Studierende aller Studienrichtungen und Fakultäten zugänglich gemacht.
Warum „Social Competence“?
Dass soziale Kompetenzen in zunehmendem Ausmaß wichtig werden, wird von den meisten Fachwissenschaften durchaus gesehen, zugleich fehlt es jedoch an eingehenderen spezifischen Angeboten. Dies liegt daran, dass es sich bei den sozialen Kompetenzen um „Querschnitts“-Themen und Fähigkeiten handelt, die eine engere Zuständigkeit eines Fachs überschreiten. An welche (von den einzelnen Fachwissenschaften entwickelten) fachlichen Kompetenzen man auch immer denken möchte, es braucht zur Realisierung derselben eine kommunikative Umsetzung, um überhaupt wirksam werden zu können. Und schon ist man außerhalb des Fachs im engeren Sinn und auf der Ebene der sozialen Kompetenzen.
Welche Kompetenzen sind gemeint? Die dabei zu fokussierenden „Skills“ reichen von einfacheren sozialen Situationen (z.B. Gesprächsführung, Fragen und Zuhören) über kompliziertere (soziale Kompetenz in Gruppen, in Organisationen) bis hin zu komplexeren Prozess- und Methodenanforderungen (z.B. Management von Projekten, Konfliktmanagement, Mediationsprozesse, Moderationstechnik etc.). Ziel ist die Sensibilisierung auf sich selbst, auf Rollen, Funktionen und Persönlichkeit in unterschiedlichen Kontexten und sozialen Systemen sowie die Beeinfluss- und Steuerbarkeit sozialer Gefüge.
Warum „Organizational Learning“?
Dabei ist das besondere Augenmerk auf Organisationsprozesse zu richten. Was immer man erreichen möchte, man bewegt sich in organisatorischen Strukturen oder steht organisationalen Strukturen gegenüber. Der abstrakten Logik von Organisationen Rechnung zu tragen, zählt zu den schwierigsten sozialen Kompetenzen. Zu diesen gehört eine große Bandbreite von Fähigkeiten zur kommunikativen Bewältigung sozialer Situationen, ob es sich um Gespräche mit Auftraggeber*innen handelt, um die Realisierung von Projekten in einer Organisation, um netzwerkartige Verbindungen in professionellen Gemeinschaften, um die Kooperation zwischen Organisationen u.a.m.
Sich dafür zu rüsten, entspricht der Entwicklung unserer Arbeitswelt. Diese bringt es mit sich, dass man nach dem Studium in vielen Bereichen der fachlichen Dienstleistungen nicht mehr auf Vollzeitarbeitsplätzen, sondern zunehmend in Jobs auf Zeit oder patchworkartigen Projektstrukturen landet.
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