Themen für Qualifizierungsarbeiten
Im Rahmen der Evaluation und Begleitforschung des Schulversuchs MINT-Mittelschulen in Österreich werden zum Thema Lernmotivation und MINT-Unterricht die folgenden Qualifizierungsarbeiten ausgeschrieben. Die Themen können als Masterarbeiten oder gegebenenfalls auch als Dissertationsvorhaben bearbeitet werden. Es bietet sich auch an, die Themen im Rahmen eines Forschungspraktikums zu bearbeiten.
Die Evaluation und Begleitforschung der MINT-Mittelschulen erfolgten im Rahmen des Projekts IMST. Der Schulversuch MINT-Mittelschulen läuft bis 2027; zwischen 2025 und 2027 werden in der Begleitforschung Schüler:innen, Lehrpersonen, Schulleiter:innen sowie Eltern längsschnittlich befragt.
Themen
- Lernmotivation & MINT: Eine Replikationsstudie zur Clusteranalyse und der Zusammenhang zum neuen MINT-Curriculum in Österreich
In einer früheren Studie wurden vier unterschiedliche Motivationscluster von Schülerinnen und Schülern in MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) identifiziert. Die Cluster basierten auf der Selbstbestimmungstheorie (SDT) und unterschieden sich hinsichtlich der Qualität und Quantität der Motivation sowie der wahrgenommenen Lernumwelt. Zudem wurden geschlechtsspezifische Unterschiede festgestellt.
Diese Masterarbeit soll diese Clusteranalyse mit aktuellen Daten aus dem Projekt Evaluation der MS-MINT replizieren und untersuchen, ob sich die motivationale Struktur durch die Einführung des neuen STEM-Curriculums verändert hat.
Voraussetzungen: Interesse an Motivations- und Unterrichtsforschung sowie sehr gute Kenntnisse in quantitativer Forschung
- Motivation im MINT-Unterricht:
Untersucht wird, welche Zusammenhänge sich zwischen der Lernmotivation der Schüler:innen und der Qualität des MINT-Unterrichts bzw. außerschulischer Lernumwelten finden lassen. Ziel ist es, differenzierte Zusammenhänge zwischen Motivation und Unterrichtsbedingungen zu erforschen und praxisnahe Implikationen für die Gestaltung von MINT-Unterricht abzuleiten.
Voraussetzungen: Interesse an der Motivations- und Unterrichtsforschung sowie sehr gute Kenntnisse in quantitativer Forschung
- Entwicklung und Validierung eines Fragebogens zu Unterrichtsbedingungen in integrierten MINT (Masterarbeit)
Wie lassen sich förderliche Unterrichtsbedingungen in MINT-Fächern erfassen? Diese Qualifizierungsarbeit entwickelt und validiert einen Fragebogen zur systematischen Erhebung zentraler Merkmale von MINT-Unterricht. Dabei werden theoretische Grundlagen des Unterrichts grundgelegt und empirische Methoden und statistische Analysen kombiniert. Die Arbeit bietet Einblicke in Bildungsforschung und psychometrische Messinstrumente und richtet sich an Studierende mit Interesse an MINT und empirischer Forschung.
Voraussetzungen: Interesse und sehr gute Kenntnisse in quantitativer Forschung, speziell psychometrischen Methoden
- Merkmale des MINT-Unterrichts in Österreich – Eine qualitative Untersuchung zur Weiterentwicklung der Theorie des integrierten MINT-Unterrichts
Wie wird MINT-Unterricht in Österreich gestaltet, und welche Merkmale prägen ihn? Diese Arbeit verfolgt einen qualitativen Forschungsansatz, um die Lehrkräfte- und Schüler:innenperspektive auf den MINT-Unterricht zu erfassen. Mithilfe offener Fragen und gegebenenfalls auch mittels Beobachtungen werden zentrale Aspekte des MINT-Unterrichts in erhoben und analysiert. Ziel ist es, zur Weiterentwicklung der theoretischen Konzeption des integrierten MINT-Unterrichts beizutragen, indem praxisnahe Einblicke mit bestehenden theoretischen Modellen verknüpft werden. Die Arbeit eignet sich für Studierende mit Interesse an qualitativer Bildungsforschung und MINT-Didaktik.
Voraussetzungen: Interesse und sehr gute Kenntnisse in qualitativer Forschung
Was bieten wir noch?
- Zugang zum Untersuchungsfeld und zu Längsschnittdaten
- Einblick in die Forschungspraxis und Publikationsmöglichkeiten
- Intensive Betreuung durch Mitglieder des Projektteams
- Nutzung der Infrastruktur des Instituts
InteressentInnen melden sich bitte bei a.Prof. Dr. Florian H. Müller oder Dr. Carina Spreitzer
Die formulierten Themen verstehen sich als Arbeitstitel und können je nach Interessen und Kompetenzschwerpunkt auch modifiziert werden.
Im Bereich Lern- und Unterrichtsforschung sind folgende Dissertationen ausgeschrieben:
- Untersuchung der Entwicklung der konzeptuellen Vorstellungen von Schüler/innen zum Thema …
Untersucht wird, wie sich etwa im Laufe eines Schuljahres oder einiger Wochen die (fachlichen) Konzepte von Schüler/innen verändern. Dabei sollen nach Möglichkeit Lernereignisse erfasst werden, die diese Veränderungen ausgelöst haben können. Es soll ein vertieftes Verständnis der Lernprozesse – kognitiv, emotional, motivational, metakognitiv – für ein bestimmtes fachliches Thema erarbeitet werden (auch in Verbindung mit der jeweiligen Fachdidaktik)
InteressentInnen melden sich bitte bei a.Prof. Dr. Gertraud Benke (gertraud [dot] benke [at] aau [dot] at).
Im Bereich Nachhaltigkeit & Wissensvermittlung sind folgende Masterarbeiten ausgeschrieben:
- Nachhaltigkeit pädagogisch vermitteln
Ein Biosphärenpark ist lt. UNESCO Definition eine „Modellregion für nachhaltige Entwicklung“ Vielfach fehlt es jedoch an konkretem Wissen, was unter dem Begriff „Nachhaltigkeit“ zu verstehen ist und welche Bedeutung der Nachhaltigkeit in der Praxis des BsPs zukommt. Mit welchen pädagogischen Ansätzen und Methoden kann ein Begriff wie jener der Nachhaltigkeit unterschiedlichen Alters- und Zielgruppen einfach und verständlich näher gebracht werden? Welche Möglichkeiten gibt es, um Bildung für nachhaltige Entwicklung im Allgemeinen bzw. im BsP Nb im Speziellen zu verwirklichen?
- Wissens- und Bewusstseinsbildung – Identifikations- und Motivationssteigerung im BsP
Nicht nur für Schüler/innen oder Tourist/innen, sondern vielfach auch für Personen, die seit Jahren im BsP leben, ist oft unklar, was genau sich hinter dem Prädikat „Biosphärenpark“ und der Charakterisierung „Modellregion für nachhaltige Entwicklung“ verbirgt. Vielfach wird der Biosphärenpark vordergründig mit Natur und Naturschutz in Verbindung gebracht. Der Biosphärenpark als Kultur-, Wirtschafts-, und auch Lebensraum in seiner Vielfalt ist wenig präsent. Das Wissen um, und die Identifikation mit dem Biosphärenpark sind auch nach 5 Jahren noch nicht allgegenwärtig. Welche Möglichkeiten und Methoden gibt es, um das Wissen über, und das Bewusstsein für den BsP zielgruppenspezifisch und verständlich zu vermitteln?
Mit welchen Ansätzen könnte die Identifikation der Bewohner/innen mit dem BsP erhöht werden? Wie können unterschiedliche Interessensgruppen „BsP-motiviert“ werden?
- Erlebnis Wissen – Schule und BsP
Der BsP Nockberge bietet unter dem Motto „Erlebnis Wissen“ Schulklassen die Möglichkeit den BsP als Lern- und Erlebensraum zu entdecken. „Naturdetektive unterwegs“, „Teambuilding zum Schulbeginn“, „Gipfelsturm für coole Kids“ oder „Survival. (Über-)leben in der Wildnis“ nennen sich einige der Angebote, die von Lehrer/innen als halbtägiges, ein- oder mehrtägiges Programm individuell kombiniert und gebucht werden können.
Ranger/innen, die durch ihrer 3-jährigen Ausbildung nicht nur in Naturkunde und Naturschutz, sondern auch in naturpädagogischen Vermittlungsmethoden und Exkursionsdidaktik geschult sind, führen die Schüler/innen durch die Tier- und Pflanzenwelt der Region. Ziel dabei ist ein spielerisches und experimentelles Lernen mit allen Sinnen.
Sind die, im Rahmen der Ausbildung erworbenen, pädagogischen Fähigkeiten der Ranger/innen mit den aktuellen schulpädagogischen Methoden vergleichbar? Wäre eine Erweiterung der pädagogischen Kenntnisse für Ranger/innen vorteilhaft oder erforderlich? Wie unterscheidet sich ein Lernen mit allen Sinnen in der Natur vom Unterricht im Klassenzimmer? Welche Vorteile (Lernen durch Erleben, „Softskills“, usw.) kann ein Lernen in und von der Natur haben? Wie erfolgreich und nachhaltig ist das aktuelle Bildungsangebot des Biosphärenparks? Welche Veränderungsmöglichkeiten oder Potential gäbe es zur weiteren Optimierung des Bildungsprogrammes?
Kontakt: sciencelink [at] aau [dot] at
Weitere Informationen: https://www.biosphaerenparknockberge.com/forschung-bildung/science-linknockberge/
Im Bereich Schulforschung sind im Rahmen des Projekts ISSPP (The International Successful Principalship Project) Dissertationen und Masterarbeiten ausgeschrieben:
- Untersuchung mit Fokus auf erfolgreiches Schulleitungshandeln aus Sicht von LehrerInnen, Eltern und SchülerInnen
Das ISSPP wurde 2001 an der University of Nottingham ins Leben gerufen und vereint heute Forschende und Schulleitende aus 25 Staaten. Das Projekt hat zum Ziel, allgemeine und kulturspezifische Faktoren für die erfolgreiche Schulführung sowie den Einfluss von Schulleitenden auf die Schul- und Unterrichtsqualität herauszuarbeiten. Das größte internationale Netzwerk innerhalb der Schulleitungsforschung legt dabei Wert darauf, nahe an den Realitäten der Schulleitenden zu sein und bindet sie deshalb eng in ihr Netzwerk ein. Das International Successful School Principals Project umfasst einige der renommiertesten Forschenden im Bereich der Qualitätssicherung von Schulen und hat den bislang umfassendsten Fundus an Forschungsarbeiten zu erfolgreichem Schulführungshandeln hervorgebracht. Die Untersuchungsinstrumente wurden von Barbara Kohlstock, Christine Bieri und Stefan Brauckmann-Sajkiewicz ins Deutsche übersetzt und validiert. Sie stehen den InteressentInnen zur Verfügung.
InteressentInnen melden sich bitte bei Univ.-Prof. Dr. Stefan Brauckmann-Sajkiewicz (stefan [dot] brauckmann [at] aau [dot] at).
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