Das letzte Prosastück
Beschreibung
Autor: | Walser Robert |
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Künstler: | Alpha C Performance Projekt |
Titel: | Mein letztes Prosastück [Das letzte Prosastück] |
Edition: | Alpha Presse, Frankfurt am Main |
Jahr: | 1997 |
Auflage: | 2/10 Ex. |
Technik: | Collage |
Ausstattung: | 7 Bl. 20×30 cm in Holzkassette |
Robert Walser (1878-1956)
Robert Walser gehört zu den rätselhaftesten Schriftstellern seiner Zeit. Geboren am 15.4.1878 in Biel, absolvierte er nach der Schulzeit zunächst eine Banklehre. In den Jahren 1896 bis 1905 lebte er überwiegend in Zürich, arbeitete dort als Commis in Banken und Versicherungen, aber auch als Diener, Buchhändler und „Gehülfe“. Seine ersten Gedichte, die 1898 erschienen, ließen ihn rasch zu einem Geheimtip werden und verschafften ihm den Zugang zu literarischen Kreisen. Nach Erscheinen seines ersten Buches, „Fritz Kochers Aufsätze“, folgte er 1905 seinem Bruder Karl nach Berlin, der dort als Maler und Bühnenbildner den Durchbruch erzielt hatte. In rascher Folge publizierte Walser nun seine drei Romane „Geschwister Tanner“, 1907, „Der Gehülfe“, 1908 und „Jakob von Gunten“, 1909. Trotz eines Achtungserfolgs bei der Kritik konnte sich Walser im literarischen Leben der deutschen Hauptstadt jedoch schliesslich nicht durchsetzen. Im Gefühl, gescheitert zu sein, kehrte Walser 1913 in seine Heimatstadt Biel zurück. Im Dienstbotentrakt des Hotels „Blaues Kreuz“ mietete er sich eine Dachkammer und schuf dort unter äußerst ärmlichen Bedingungen eine grosse Zahl von Kurzprosatexten, die zum Teil auch in Buchform erschienen („Kleine Prosa“, 1917, „Poetenleben“, 1918, „Seeland“, 1920). Als Hauptwerk dieser Zeit gilt die umfangreiche Erzählung „Der Spaziergang“, 1918. Der im gleichen Jahr entstandene Roman „Tobold“ blieb ungedruckt und ist heute ebenso verschollen wie ein weiterer mit dem Titel „Theodor“ aus dem Jahr 1921. Ab Anfang der zwanziger Jahre in Bern lebend, führte Walser seine nomadische Mansardenexistenz fort. Obwohl er vielfach in literarischen Zeitschriften und Feuilletons bedeutender Tageszeitungen präsent war, konnte er nur noch eine Buchpublikation realisieren („Die Rose“, 1925). Zahlreiche Texte, darunter ein Roman (sog. „Räuber-Roman“, 1925), haben sich nur im mikrographischen Entwurf erhalten. Infolge einer psychischen Krise geriet Walser Anfang 1929 gegen seinen Willen in die Psychiatrie, deren Rahmen er nie mehr verlassen konnte. 1933 von der Berner Klinik Waldau nach Herisau verlegt, gab er das Schreiben vollständig auf und lebte dort noch 24 Jahre als vergessener anonymer Patient. Er starb am Weihnachtstag 1956 auf einem einsamen Spaziergang im Schnee.
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