Die Muskelmänner
Nach Vorlagen von Vesalius schuf Jan Stephan van Calcar (1499 – 1546), ein Tizian-Schüler, die mehr als 300 Illustrationen. Der Detailreichtum, die eleganten Proportionen des menschlichen Körpers und die oft allegorische Präsentation auf landschaftlichen Hintergründen weisen eindeutig auf die Tizian-Schule hin.
Die innovativen Muskelmänner-Holzschnitte wurden massenhaft plagiiert, was in der Folge zur Kanonisierung der Bilder führte. 200 Jahre lang galten die Vesal´schen Anatomiedarstellungen als Referenzgrößen.
Die originalen Druckstöcke wurden immer wieder eingesetzt, zum letzten Mal belegt 1934 in München. Danach haben Kriegshandlungen sie zerstört.
Diese Darstellung ist in der Folgezeit häufig rezipiert worden: das Skelett, einen Schädel in der Hand haltend, sinniert über den Tod.
Die Haltung, die Inschrift auf dem Grabstein „VIVITVR INGENIO, CAETERA MORTIS ERVNT“ (der Geist wird leben, das Übrige ist des Todes) und die Landschaften im Hintergrund schaffen insgesamt eine Memento-Mori-Allegorie.
Vesalius beschreibt, wie er Leichen mit einem Flaschenzug über einem Balken präparierte, um sie zu sezieren. Durch diese Vorrichtung ist das Innere des Brustkorbes sichtbar. Außerdem sind die meisten Bauchmuskeln, außer dem großen Lendenmuskel, dem Darmbeinmuskel und dem quadratischen Lendenmuskel, entfernt. Daneben ist das Zwerchfell aufgehängt, das Vesalius mit einem Rochen vergleicht. Die Muskeln der Extremitäten sind von den Knochen gelöst und hängen wie Lappen herab.
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