Die Entdeckung
Hermann Menhardt (1888-1963), Philologe und Handschriftenforscher, hatte in Wien und Paris studiert. Als Kriegsinvalide erhielt er 1918 eine Stelle als Gymnasiallehrer in Klagenfurt. Er blieb bis 1928 in Klagenfurt und arbeitete in der Studienbibliothek, deren Handschriften er katalogisierte.
1927 erschien sein umfangreiches Handschriftenverzeichnis der Kärntner Bibliotheken, in dem er als bedeutenden Fund eines der ältesten Überlieferungszeugnisse des Nibelungenliedes belegte.
Danach führten ihn seine Forschungen in den Bereichen Handschriftenkunde und Textkritik an die Universitäten Wien und Straßburg.
Obwohl er sich als eifriger Nationalsozialist gezeigt hatte, galt er nach dem zweiten Weltkrieg als minderbelastet und unterrichte an der Universität Wien weiter in seinem Fach.
Schwarz-Weiß-Fotos aus Menhardts Arbeitsphase sind noch vorhanden.
Als Menhardt seine Ergebnisse der Fachwelt präsentiert, wurden diese von einem der führenden Experten auf diesem Gebiet bestätigt:
Elias Lowe (1879-1969), gebürtiger Litauer, amerikanischer Paläograph, spezialisiert auf frühe süditalienische Schriften, bestätigt Menharts Forschungen.
In dieser Form präpariert zwischen zwei Glasscheiben lagen die Pergament-Fälze rund 100 Jahre im Safe der Sondersammlung der Universitätsbibliothek.
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