Astronomie
Nicolaus Rensberger: Astronomia Teutsch, Dergleichen vormals nye in druck außgangen, darinn verfast seind vier Bücher. Dises alles ist mit trewem und hohem fleiß an tag geben und beschrieben worden.
Augsburg: Franck, 1573
Signatur: Es I 8811
Die Erfindung des Fernrohres brachte den Aufstieg der wissenschaftlichen Astronomie: Deutungsfreie Beobachtung und mathematischen Beschreibung des Weltalls waren die Maßstäbe der Astronomie nach der kopernikanischen Wende. Selbst die Kirche sah sich genötigt, am Konzil von Trient (1545-1563) alle Magie, Zauberei und Astrologie zu verbieten.
Nikolaus Kopernikus (1473-1543) nahm der Erde ihre zentrale Sonderstellung, die sie seit jeher im ptolemäischen System inne hatte: Sie war ab nun nur noch ein Planet, der wie andere um die Sonne kreist.
Tycho Brahe (1546-1601) steigerte die Präzision der Planetenbeobachtung erheblich. Aufgrund seiner genaueren Beobachtungsdaten bewies sein Assistent
Johannes Kepler (1571-1630) durch Theorie und Beobachtungsdaten die Gültigkeit des heliozentrischen Weltbildes, in dem jeder Planet, auch die Erde, mit variabler Geschwindigkeit auf einer Ellipse um die ruhende Sonne läuft.
Isaac Newton (1643-1727) brachte mit dem Postulat der allgemeinen Gravitation die Physik in die Kosmologie, in der gleiche Gesetze für himmlische (Planetenbewegung) und irdische Bereiche (Schwerkraft) galten.
Nicolaus Rensberger (um 1530-nach 1577), ein deutscher Mathematiker, Astronom und Instrumentenmacher, verfasste eines der frühesten Lehrbücher der Astronomie in deutscher Sprache.
Der Band stammt aus dem 1782 aufgelösten Benediktinerkloster St. Paul, er trägt das Exlibris von Abt Albert Reichart (1677-1727).
117 Holzschnitt-Figuren erläutern den Text. Ein Kalender läuft für die Jahre 1500-1605. Weiters gibt es Tabellen zum Lauf der Planeten, ein Sternenverzeichnis und die Deutung der künftigen Jahre aus dem Horoskop.
Obwohl Mathematiker ist Rensberger also immer noch Anhänger der Astrologie. Er vertritt die Auffassung, die Astrologie sei ein göttliches Werkzeug, um ein im christlichen Sinn besserer Mensch zu werden. Durch die Gestirne ermöglicht sie ihm, seine individuellen Eigenschaften zu erkennen und so durch Selbsterkenntnis zum Besseren zu wenden.
Isaac Newton (1643-1727):
Philosophiae Naturalis Principia Mathematica
Genf: Philibert, 1760
Signatur: ES I 2255,1-3
Isaac Newton (1642- 1727), der berühmteste englische Physiker, Astronom und Mathematiker gilt aufgrund seiner Forschungsleistungen, vor allem auf den Gebieten der Physik und Mathematik als einer der bedeutendsten Wissenschaftler aller Zeiten. Seine Principia Mathematica, 1687 zum ersten Mal als Druck erschienen, werden als eines der wichtigsten wissenschaftlichen Werke überhaupt eingestuft.
Mit seinen drei Grundgesetzen der Bewegung formulierte Newton die Grundlagen der klassischen Mechanik. Als Erster beschrieb er die universelle Gravitation in seinem Gesetz der Schwerkraft und brachte damit die Physik in die Kosmologie. Erstmals konnte ein einziges mathematisches Gesetz die Bewegung der Objekte auf der Erde sowie die Phänomene des Himmels erklären.
Im dritten Buch mit dem Titel Über das Weltsystem behandelt Newton die Bewegungen der Himmelskörper: Die fünf Primärplaneten Merkur, Venus, Mars, Jupiter und Saturn umkreisen die Sonne, die ihr zugewandten Seiten sind bestrahlt und daher erhellt.
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