Kepler - Galilei - Newton
Johannes Kepler (1571-1630): Harmonices Mundi libri V.
Linz: J. Planck für Gottfried Tampach, 1619.
Erstausgabe mit Holzschnittdiagrammen.
Einband mit Supralibros Jacques-Auguste de Thou (1753-1617).
Galileo Galilei (1544-1642): Dialogo … sopra i due Massimi Sistemi del Mondo Tolemaico e Copernicano. Florenz: G. B. Landini, 1632.
Erstausgabe. Frontispiz mit Aristoteles, Ptolemäus und Kopernikus von Stefano della Bella. Einband 19. Jh. Supralibros Count Cuypers.
Isaac Newton (1643-1727): Philosophiae Naturalis Principia Mathematica.
London: W. & J. Innys, 3. Aufl. 1726. Zahlreiche Kupferstiche und Illustrationen.
Die drei wertvollen Exponate stammen aus der Sammlung bibliophiler Drucke von Karl Popper. Diese umfasst rund 200 Werke vom 15. bis zum 19. Jahrhundert und wurde zusammen mit seiner Bibliothek und den Kopien seines schriftlichen Nachlasses 1995 von der Universität Klagenfurt erworben.
Der englische Philosoph österreichischer Herkunft begann Ende der 1980er Jahren gezielt mit der Sammlung bibliophiler Ausgaben. Inhaltlich galt sein Interesse Dichtern, Schriftstellern und Philosophen der klassischen Antike sowie den Philosophen und Naturwissenschaftlern der Renaissance und späterer Jahrhunderte.
Die in dieser Sammlung erhaltenen Werke demonstrieren Poppers Wertschätzung, die er für die großen Autoren und Gelehrten hegte. Er liebte es, mit den bewunderten und verehrten Wissenschaftlern über die Originalausgaben ihrer Werke in Kontakt zu treten, um solcherart besonders intensiv den Geist der Zeit erleben zu können.
Die dabei erkennbaren Entwicklungslinien, die von den aus der Antike übernommenen kosmologischen Vorstellungen, die aufgrund von Naturbeobachtungen gewonnen worden waren, zu den durch die moderne Mathematik und Physik unterstützten wissenschaftlichen Theorien unserer Zeit führen, sind zu Grundlagen von Poppers philosophischen Überlegungen geworden. In zahlreichen seiner Publikationen, in Vorträgen, Aufsätzen und Büchern finden sich die Hinweise auf die Autoren wie Kepler, Galilei und Newton und deren Beziehungen zueinander.
Die Werke dieser frühen Naturwissenschaftler können darüber hinaus als Zeugnisse der Erkenntnistheorie wahrgenommen werden, dem eigentlichen Arbeitsgebiet Poppers: Ausgehend von Vermutungen und Hypothesen führt der Weg über deren Widerlegungen zu immer wieder verbesserten Theorien und schließlich zu immer besser abgesicherten Kenntnissen und zu Wissen. Für Prozesse dieser Art sind die drei vorgestellten Werke, von denen man sagen kann, dass sie zu den Büchern gehören, die die Welt bewegten, drei besonders markante Positionen.
Die Universitätsbibliothek Klagenfurt ist stolz darauf, zu den wenigen Bibliotheken zu gehören, die im Besitz dieser für die europäische Geistesgeschichte so einflussreichen Bücher sind.
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