Nürnberg: Anton Koberger, Montag nach Invocavit [= 17. Februar] 1483
Initialen in Gold und Farben
108 große handkolorierte Holzschnitte
Diese zweibändige Edition, genannt die Koberger-Bibel, ist die neunte deutsche Bibel der Inkunabelzeit. Sie ist eines der wichtigsten Druckwerke Kobergers und gilt als die schönste und ist auf jeden Fall die bekannteste und einflussreichste der deutschen Bibeln vor Luther.
Die Schrifttype ist eine Vorform der berühmten Schwabacher, der vom späten 15. Jh. bis zur Mitte des 16. Jh.s vorherrschenden deutschen Schrift. Die Druckstöcke der Holzschnitte wurden bereits 1478 für die niederdeutsche Bibelausgabe verwendet.
Anton Koberger (1440 − 1513) war einer der wichtigsten deutschen Buchdrucker, Verleger und Buchhändler mit Filialen in Venedig, Mailand, Paris, Lyon und Wien. Aus seiner Offizin stammen an die 250 Drucke.
Das Großunternehmen unterhielt 24 Pressen und beschäftigte 100 Gesellen: Drucker, Setzer, Schriftgießer und Illuminatoren und betrieb zwei eigene Papiermühlen.
Die UB Klagenfurt besitzt 33 Werke aus dieser Werkstatt, darunter zwei Exemplare von Kobergers wichtigster Edition, der Schedel´schen Weltchronik.
Vorbesitz: Stift Millstatt
Signatur der UB: IN III 12803,2
Zeitgenössischer Einband mit Titel:
Ander teil der bibel
Vorbesitzereintrag:
Societas JESV Millstadij 1600
Prophet Daniel, Kapitel 7
Blatt 470
Ausschnitt von Blatt 470:
Handkolorierter Holzschnitt
Die apokalyptische Vision des Propheten von den Tieren.
Die Verse 2–8 beschreiben den Aufstieg von vier großen Raubtieren aus dem von den vier Himmelswinden aufgewühlten Meer. Das erste Tier erscheint als besonders grausames, maßloses Wesen, das mit gewaltigen eisernen Zähnen alles frisst und zermalmt und mit seinen Füßen alles zertritt. Der Panther mit vier Flügelpaaren und 4 Köpfen, der Bär und der Löwe sind Bilder für gewalttätige und grausame antike Weltreiche.
Evangelium des Lukas, Blatt 494
Handbenalter Holzschnitt und handgemalte Initialen
Offenbarung des Johannes: Blatt 580
Das Jüngste Gericht
