Augustinus, Aurelius (354 − 430): De civitate dei.
Venedig: Nikolaus Jenson, VI. Non. Okt. (= 2.10.) 1475
Druckgeschichtlich ist diese Edition bedeutend, weil hier erstmals der Name des Druckers am Beginn des Textes genannt wird. Nicolas Jenson (1420 – 1480), gelernter Maler und Kupferstecher, arbeitete als Königlicher Münzmeister bei der königlich-französischen Münze in Paris. Der französische König Karl VII. entsandte ihn nach Mainz, um die von Johannes Gutenberg erfundene neue Kunst der beweglichen Druck-Lettern zu studieren.
Jedoch Jenson kehrte nie zurück, sondern ging 1468 nach Venedig. Aus der humanistischen Minuskelschrift entwickelte er eine erste gedruckte Antiqua. Damit gilt er als der Schöpfer der „Litterae Venetae“ (Venezianische Lettern), 1471 folgten eine griechische, nach 1473 insgesamt fünf rund-gotische Schriften. Neben einer Druckerei − ca. 150 Druckwerke sind bekannt − betrieb er ab 1475 eine Buchhandels-gesellschaft, die sich mit den deutschen Druckern zusammenschloss. So avancierte er zum erfolgreichsten und bedeutendsten Drucker-Verleger Venedigs in der Zeit vor Aldus Manutius.
Signatur der UB: IN II 12887
Zeitgenössischer, italienischer Blindstempeleinband
Titelblatt mit besonders qualitätvoller Rahmenleiste und einer Zierleiste mit Wappen (Wildschwein), venezianisch.
Auf zwei Spalten mit 46 Zeilen gedruckt
Noch keine Blatt- oder Seitenzählung eingedruckt
Blatt 288
häufig handschriftliche Notizen an den Texträndern
Blatt 242
Initiale „A“
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