Giovanni Battista Riccioli: Almagestum novum und Astronomia Reformata
Giovanni Battista Riccioli (1598-1671) war ein italienischer Jesuit und Astronom. Bevor er sich ganz der Astronomie zuwandte, lehrte er lange Jahre an den Universitäten von Parma und Bologna Philosophie und Theologie.
In seinem Neuen Almagest stellte er dem heliozentrischen System nach Kopernikus das Tychonische geo-heliozentrische gegenüber, in dem die Sonne, Mond, Jupiter und Saturn die Erde umkreisen, während Merkur, Venus und Mars die Sonne umkreisen.
Titelblatt
Giovanni Battista Riccioli: Almagestum novum.
Bologna, 1651
Titelblatt, Signatur ES III 12229,2
Frontispiz
Im Frontispiz des Neuen Almgest beobachten mythologische Figuren den Himmel mit einem Teleskop und wägen die heliozentrische Theorie des Kopernikus (links) gegen seine modifizierte Version von Tycho Brahes geo-heliozentrischem System (rechts) ab. Die Waage kippt zugunsten von Ricciolis Tychonischem System.
Die Gestalt der alten ptolemäischen geozentrischen Theorie liegt verworfen auf dem Boden. Die sensationellen Entdeckungen mithilfe des Teleskops haben ihr sprichwörtlich den Boden unter den Füßen weggezogen.
Die neuesten astronomischen Erkenntnisse sind in den Ecken oben dargestellt: links Phasen von Venus und Merkur und ein Oberflächenmerkmal auf dem Mars, rechts die Monde des Jupiter, die Ringe des Saturn und der Mond mit besonderen Merkmalen.
Mondkarte, doppelseitig, aufgeklappt, ES III 12229,1,1, Kupferstich nach Seite 204
Als Astronom war Riccioli einer der Pioniere der Selenografie: Er schuf eine Nomenklatur der Mondkrater und -meere, die später zum großen Teil übernommen wurde.
Mondkarte, Seite 372
Giovanni Battista Riccioli: Astronomia Reformata.
Bologna, 1665.
Signatur ES III 10595
Riccioli (1598-1671) beschreibt in drei Bänden die alte und seine „Neue Astronomie“:
fußend auf astronomischen Beobachtungen anderer entwickelte er seine eigenen Theorien. Die Astronomia reformata ist eine komprimierte und aktualisierte Version von Ricciolis Neuem Almagest.
Große, gefaltete Blätter mit Intaglio-Gravuren zeigen die allerersten Karten des Mondes, die Riccioli aufgrund seiner teleskopischen Beobachtungen erstellen konnte.
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