Claudius Ptolemäus und die Astronomie der Antike
Claudius Ptolemäus (100-178), der bekannteste griechische Mathematiker, Geograph, Astronom, Astrologe, Musiktheoretiker und Philosoph, lebte in Alexandria in der römischen Provinz Ägypten. Er systematisierte das gesamte antike Wissen über Himmelsobjekte. Er nutzte dabei das hohe Niveau der altbabylonischen und griechischen mathematischen Astronomie und bettete sein System in die aristotelische Physik ein.
Ptolemäus erreichte einen beispiellosen Grad an Genauigkeit bei quantitativen Vorhersagen der Positionen der Planeten. Aufgrund der thematisch sehr umfassenden und systematisch gegliederten Darstellung verdrängte sein Almagest schon sehr früh alle anderen griechischen astronomischen Schriften und gilt als Höhepunkt und Abschluss der antiken Astronomie.
Claudius Ptolemaeus: Almagest.
Claudii Ptolemaei Pelusiensis Alexandrini Omnia, Quae Extant, Opera, Basel, 1541.
Titelblatt
Ursprünglich in Altgriechisch verfasst – der lingua franca der Wissenschaft im Römischen Reich – wurde das Werk von seinen arabischen Übersetzern al-madschisti („Der Größte“) genannt, Almagest in den lateinischen Übersetzungen sowie im heutigen Sprachgebrauch.
In 19 Büchern beschreibt Ptolemäus das Weltsystem, die Theorie der Sonne, des Mondes und der Planeten Saturn, Jupiter, Mars, Venus und Merkur. Er liefert einen Sternenkatalog und beschreibt Mond- und Sonnenfinsternisse.
Der Almagest aus der Frühdruckzeit ist mit zahlreichen Holzschnitten und ausklappbaren Tafeln illustriert.
Die beiden prachtvollen doppelblattgroßen Sternkarten stammen von Johannes Honter (1498-1549), einem siebenbürgisch-sächsischen Humanisten, Kirchenreformator, Schulmann, Bildschnitzer und Papiermüller.
Das sechste Buch befasst sich mit Sonnen- und Mondfinsternissen und deren Vorhersagen. Der Holzschnitt zeigt 16 Windrichtungen. Den äußersten Ring bildet der Zodiak. Die Ekliptik, die scheinbare Sonnenbahn, innerhalb derer die scheinbaren Bahnen von Sonne, Mond und Planeten verlaufen, ist in zwölf 30 Grad große Abschnitte, die Tierkreiszeichen, geteilt.
Das Druckerzeichen zeigt einen Felsen, aus dem mittels eines Hammers aus den Wolken (gemeint ist damit das Wort Gottes) Flammen geschlagen werden.
Es ist das Signet des Heinrich Petri, (1508-1579), eines berühmten Schweizer Buchdruckers und Begründers der Officina Henricpetrina, des Erben der Frobenschen Druckerei in Basel, der wichtigsten Druckoffizin des Humanismus.
Die Ausgabe der UB stammt aus der Frühdruckzeit und trägt einen Einband aus Pergament.
(Fragment einer Handschrift, Text: Gregor I. (540-604): Moralia in Iob)
Der Vorbesitzer-Eintrag lautet: „Collegij Clagenfurtensis Soc[ie]tas JESU 1645“.
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