Digitalisierung als Gegenstand von Forschung und Lehre

Dieses Querschnittsthema wird an der Universität Klagenfurt durch das Erweiterungsstudium „Digitale Kompetenzen“ abgedeckt, und zwar in folgenden Inhaltsbereichen, die auf den Em­pfehlungen der EU (Digital Competence Framework For Citizens (DigComp) in der aktuell gültigen Fassung 2.1) aufbauen:

• Kenntnisse wichtiger Terminologie und Zusammenhänge (Informatik, Informationstechnik, Digitalisierung, Medienkompetenz) in Deutsch und in Englisch
• Kenntnisse der Teilgebiete der Informatik, Grundlagen der Informatik bzw. Informationstechnik
• Informatisches/Algorithmisches Denken und grundlegende Programmierkenntnisse
• Kenntnisse in den Bereichen der (Medien‐)Ethik und Technologiefolgenabschätzung
• Informations‐, Daten‐ und Medienkompetenz (Medienrecht, Datenschutzrecht)
• Gesellschaftliche Aspekte (von Medienwandel und Digitalisierung)
• Kenntnisse über aktuelle Anwendungen bzw. Themen der Digitalisierung und ihrer Auswirkungen (zum Beispiel Ressourcen- und Energiebedarf, Künstliche Intelligenz, Social Media etc.)

Das von der Universität Klagenfurt federführend betriebene Projekt DigiFit4All aus dem Digitalisierungs-Call des BMBWF des Jahres 2019 zielt darauf ab, die für den Umgang mit der fortschreitenden Digitalisierung des Lebens nötigen Kompe­tenzen digital und in einer für verschiedene Zielgruppen (Schüler*innen, Lehrende (in Ausbildung und aktiv, an Universitäten und Sekundarstufen), allgemein Bedienstete, Studierende sowie allgemein Interessierte) maßgeschneiderten und diversitätssensiblen Form zu vermitteln und ermöglicht zeit- und ortsunabhängige, personalisierte Lernaktivitäten. Es werden die technischen Grundlagen für „Personalisierte Open Online Kurse“ (POOCs) geschaffen, um digitale Weiterbildung mit in Österreich verbreiteten Lernplattformen (z. B. Moodle und iMooX) zu ermöglichen. Die im Projekt entwickelten Lehr- und Lernbehelfe werden mit Metadaten versehen und als Open Educational Resources (OER) in einem geeigneten Projekt-Repository abgelegt bzw. an das Fachportal „Open Education Austria“ angebunden; sie stehen somit als Basis für zukünftige Weiterentwicklungen und Opti­mierungen im Bereich Learning Analytics zur Verfügung. Die ausgewählten Kompetenz­bereiche orientieren sich dabei an existierenden nationalen und internationalen Kompetenz­modellen. Die optimalen Lernpfade werden individuell, basierend auf einem Graphen-Modell, errechnet.

Bereits in der Leistungsperiode 2019-21 wurde begonnen, im Rahmen des Vorhabens OnlineWB das klassische Kursangebot der Weiterbildung vor Ort durch Online- bzw. Blended Learning-Formate zu ergänzen, um dem Anspruch der Zielgruppen nach zeitlicher und örtlicher Flexibilität entgegen zu kommen. Diese Initiative soll auch in Hinkunft weitergeführt und insbesondere auf das Kursangebot des Zentralen Informatik­dienstes ausgeweitet werden. Für Kurse zu Standard-Inhalten ist ein neues Kursdesign mit Einbindung der am Markt verfügbaren Anbieter von Online-Inhalten zu konzipieren, Spezialseminare und -workshops zu universitätsrelevanten Themen und Prozessen sollen das Angebot abrunden. Besonderes Augenmerk ist dabei auf Angebote zu legen, die den Umgang mit der fortschreitenden Digitalisierung im Arbeitsumfeld zum Thema haben.

In regelmäßigen Abständen werden Weiterbildungen für Mitarbeiter*innen zu Gender und Diversität angeboten, die die Verschränkung von Diversität und Geschlecht mit Digitalisierung thematisieren und praxisrelevanten Fragen und Lösungsansätzen nachgehen.

Des Weiteren werden Lehrveranstaltungen für Studierende angeboten, die sich mit geschlechts- und diversitätsspezifischen Fragestellungen zu Technikentwicklungen und Digitalisierung auseinandersetzen.