UNIVERSITÄT
Wissen schafft Kunst
ARTEFICIA. Ehrendoktorate im Zeichen der Kunst
Ehrendoktorate im Zeichen der Kunst
In den fünfzig Jahren ihres Bestehens zeichnete die Universität Klagenfurt 35 Persönlichkeiten aus Wissenschaft und Kunst mit einem Ehrendoktorat aus. Im Jubiläumsjahr wurde jenen neun künstlerischen Doctores honoris causa eine Ausstellung gewidmet, die die südösterreichische Herkunft gemeinsam haben. Nahezu alle kennen oder kannten einander, jede und jeder von ihnen gilt als herausragend für ihr beziehungsweise sein Metier.
Die multimediale Ausstellung ARTEFICIA versammelt sie erstmals an einem Ort mit Artefakten, Tönen, Erzählungen und Kommentaren. Sie zeigt deren Werdegang, Exemplarisches aus dem eigenen, privaten und musealen Besitz und in einer Matrix die Arbeitsbeziehungen untereinander.
Bei den fünf Schriftsteller:innen, drei Bildenden Künstler:innen und dem Musiker handelt es sich um Michael Guttenbrunner, Peter Turrini, Peter Handke, Josef Winkler, Maja Haderlap, Valentin Oman, Manfred Bockelmann, Maria Lassnig und Wolfgang Puschnig.
Die von Barbara Maier kuratierte Ausstellung ARTEFICIA in der Großen Galerie der Universität Klagenfurt lief in der Vollform bis 28. November 2021.
PUBLIKATION
Die Publikation zur Ausstellung umfasst 120 Seiten mit 78 Fotos in Kunstdruck und ist in Englischbroschur gebunden. Sie ist ab 20. November 2022 über den Buchhandel und ab 1. Dezember 2022 im Merchandising-Shop der Universität Klagenfurt in der Bibliothek erhältlich.
#UNGELAUFEN. 501 historische Ansichtskarten
Zwei Semester lang haben 28 Studierende unter der Leitung von Ute Holfelder und unterstützt von Sophia Fritzer im Studiengang Angewandte Kulturwissenschaft die Ausstellung vorbereitet. Im Wintersemester 2020/21 stand die kulturwissenschaftlich geleitete Auseinandersetzung mit dem Medium „Ansichtskarte“ im Vordergrund. Die dort herausgearbeiteten Themen flossen in das Ausstellungskonzept ein und spiegeln sich in deren Struktur wider. Bei der Realisierung von #UNGELAUFEN wurden die Studierenden von den Kuratorinnen der Reihe Kostbarkeiten aus der Bibliothek Christa Herzog (Universitätsbibliothek, Sondersammlungen) und Barbara Maier (Wissen schafft Kunst) unterstützt.
Die Ausstellungseröffnung dieser 23. Ausstellung in der Reihe „Kostbarkeiten aus der Bibliothek“ fand am 22. Juni digital aus der Ausstellung im Lesesaal statt. Bis zum 22. November 2021 konnte die Ausstellung #UNGELAUFEN – 501 historische Ansichtskarten im Zeitschriftenlesesaal der Universitätsbibliothek Klagenfurt besichtigt werden.
#UNGELAUFEN geht weiter
Die Ausstellung wurde und wird mittlerweile an weiteren Orten in Kärnten gezeigt, unter anderem im Museum im Lavanthaus in Wolfsberg.
Öffnungszeiten in der Wintersaison: mittwochs bis samstags 10-16 Uhr. An Montagen, Dienstagen und Feiertagen geschlossen
Laufzeit: 30.11.2023 bis 27.04.2024
Bitter Oranges | Das neue Gesicht der Sklaverei
Die ethnographische Fotoausstellung Bitter Oranges ist das Ergebnis einer dreijährigen Forschung, in der Gilles Reckinger, zum Teil in Begleitung durch Diana Reiners und Carole Reckinger, regelmäßig die Orangenarbeiter von Rosarno / Kalabrien aufsuchte.
Dem partizipativen Ansatz des Projektes folgend, ließ er die Arbeiter selbst mit fünf Digitalkameras ihre Lebenssituationen dokumentieren. Ihren Aufnahmen sind Fotografien der ForscherInnen zur Seite gestellt.
Ziel der Ausstellung ist es, die sklavenähnlichen Lebensbedingungen der Arbeiter einem breiten Publikum bekannt zu machen. Zugleich werden auf leicht verständliche Weise die strukturellen Bedingungen ihrer Lebenslagen zwischen europäischer Migrationspolitik, Preisdruck in der Lebensmittelproduktion und extremer Prekarisierung an den unteren Rändern der Arbeitsgemeinschaft deutlich gemacht.
Prof. Dr. Gilles Reckinger, Ethnologe in den Fachbereichen Migration, Prekarität und Europäisches Grenzregime, Buchautor, derzeit Rektor des Institut supérieur de l‘économie in Luxemburg.
Schlussvortrag
Moderne Sklaverei in Europa
Der Vortrag von Gilles Reckinger fand am Donnerstag, 25. November, leider nur als Zoom-Meeting statt.
Er war nichtsdestrotrotz spannend und sehr interessant.
Zur Ausstellung
Ort: AAU-Brücke Ost | Universität Klagenfurt
Öffnungszeiten: 14. Oktober bis 25. November 2021, täglich von 9 bis 19 Uhr
Viele der Bootsflüchtlinge, die über Lampedusa nach Europa kommen, landen als Saisonarbeiter:innen auf den Orangenplantagen in Kalabrien. Die Arbeitsbedingungen sind durch Ausbeutung und extreme Prekarität gekennzeichnet: als Tagelöhner:innen, ohne Arbeitsvertrag, verdienen sie nur 25 Euro an einem 12-14-stündigen Arbeitstag. Doch die meisten finden nur an wenigen Tagen im Monat Arbeit, denn die Konkurrenz ist groß. Die Hungerlöhne bringen in der Folge schockierende Lebensbedingungen mit sich: die Arbeiter:innen müssen in Slums leben, die sie aus Karton und Plastikplanen am Rande der Stadt errichten, oder in einem Zeltlager, das vom Zivilschutz errichtet wurde. Da die Kapazitäten dieser Lager bei weitem nicht ausreichen, sind die hygienischen Zustände desaströs.
Der Vortrag analysiert einerseits ethnographisch die Zusammenhänge zwischen Grenzabschottung und prekarisierter Arbeit in Zonen der Verbannung. Andererseits reflektiert er methodische und forschungsethische Herausforderungen visuell-partizipativer Forschung mit illegalisierten Menschen und reflektiert Probleme der Repräsentation und provisorische Auswege für die Forschungspraxis.
Der Vortrag wird vom Institut für Kulturanalyse und Wissen schafft Kunst in Kooperation mit der KHG, dem UNIKUM, dem Ausschuss „Kirchen für Integration und Menschenrechte“, dem Klimabündnis, Bio Austria, dem Armutsnetzwerk, der Arbeiterkammer, dem Weltladen Klagenfurt und dem Dialogforum Zusammenleben organisiert.
RÜCKSCHAU AUSSTELLUNGEN
Claudia Hirtl PASSACAGLIA
Die Dynamik von Hirtls Bildern erfordert eine Bewegung der Beschau: Es geht hier nicht um eine Abfolge von Bildern (oder Bildteilen), sondern um Verschiebung, Überlagerung, Verdichtung von Bild- und damit Sinngehalten. Nicht stummes oder starres Betrachten, sondern inneres Mitgehen wird notwendig. Denn hier präsentiert sich kein Resultat, sondern ein Geschehen.
Maria Regina Kecht
Claudia Hirtl, 1954 in Wörgl (T) geboren, lebt und arbeitet in Wien. Sie studierte an der Akademie der Bildenden Künste in Wien, an der sie später auch als Assistenzprofessorin lehrte. In Japan (Osaka und Tokyo) erlernte sie die traditionelle Nihonga-Malerei und beschäftigte sich mit östlicher Philosophie. Hirtl erhielt 2016 den Preis für Zeitgenössische Kunst Tirol.
Claudia Hirtl malt mit Ei-Tempera Hauptsätze oder Nebensätze – übermenschengroße ganze oder geteilte Leinwände. Die verwendete Pigmentskala ist eingeschränkt auf Malachitgrün, verschiedene Rote Erden und mehrere Blautöne. In den übereinandergelegten Schichten verdichten sich die Pigmente und laufen aus. Die Striche und Schwünge entstehen in Anlehnung an wenige ausgewählte kanjis, den japanischen Schriftzeichen für Geist etwa, Seele oder Herz. Hirtls Bilder stellen die grundlegenden philosophischen Fragen zum Sein an sich.
In der Ausstellung im Foyer und in der Großen Galerie der Universität Klagenfurt nehmen zwölf Hauptsätze und zwölf Nebensätze Aufstellung für eine Passacaglia, die die Besuchenden in ihrem eigenen Tempo abschreiten.
Eröffnung
Die AUSSTELLUNGSERÖFFNUNG durch Vizerektor Martin Hitz und Kuratorin Barbara Maier fand am Mittwoch, 23. Oktober 2019 statt.
Zur Ausstellung
Ort: Große Galerie und Foyer der Universität Klagenfurt
Zeit: 24. Oktober bis 8. Dezember 2019, täglich von 9 bis 19 Uhr
Eintritt frei!
Ein KÜNSTLERGESPRÄCH der Kunsthistorikerin Jutta Steininger mit der Künstlerin wird im Rahmen der Finissage am Donnerstag, den 5. Dezember um 17 Uhr im Oman-Saal stattfinden.
Ruth Hanko IN SITU
Ruth Hanko, geboren 1957 in Deutsch-Griffen im Gurktal, lebt als freischaffende Künstlerin in Keutschach. Sie betreibt dort das Alpen-Adria-Atelier inklusive einer großen Druckwerkstatt und einer Werkstatt für Rauch- und Rakubrand. Neben diversen Drucktechniken beherrscht Hanko das Malen in Öl, Tempera und Acryl ebenso wie das klassische englische Aquarell und das Modellieren in Ton. Die künstlerische Ausbildung erhielt sie in zahlreichen Kursen bei Künstlern wie Jože Ciuha, Valentin Oman und Petar Waldegg. Längst unterrichtet sie auch selbst, u. a. Aktzeichnen. In der eigenen künstlerischen Arbeit bevorzugt sie das Mischen der Techniken. Thematisch geht es ihr um Liebe, Geschlecht und Tod: „Sie umfassen das Menschliche, das uns unmittelbar betrifft, angeht, berührt, beschäftigt. Es gibt niemanden, der sich davon in irgendeiner Weise ausnehmen kann oder so tun kann, als ginge es ihn nichts an.“
Hankos Werke und Zyklen werden seit 1998 in Ausstellungen in Deutschland, Italien, Slowenien und Österreich gezeigt, zuletzt in einer großen Personale 2017 auf Schloss Straßburg.
Die gemalten, gezeichneten, gedruckten, gelegentlich beschrifteten Capricci Ruth Hankos folgen keinen Lektüre-Schablonen, sie kommentieren nicht, erklären nicht, berichten nicht, ihre mediale Materialität konstituiert keine Geschichten mit Pointen, Rückblenden, Einleitung, Hauptteil und Schluss. Aber wir nehmen den Faden auf, nicht um Theseus aus dem Labyrinth zu lotsen. Vielmehr wünschen wir, vertrackten Gängen ins Reale zu folgen, wo sich Poetisches und Theoretisches mit dem medialen Angelpunkt verknoten.
Ruth Hanko fordert unerbittlich, sich in die Zusammenhänge zu verwickeln. Sie gibt damit etwas vor, das weder strikt thematisch ausreizt noch kontextuell fungiert. Dieses etwas situiert Angelpunkte direkter und indirekter Vermittlung im Medium ihres imaginativen und gestischen Artikulierens. Die mediale Vorgabe zwingt, das Existentielle ins ästhetische Kalkül zu ziehen, das Lebendige ins Ästhetische, das Beliebige der Urteile in Frage zu stellen.
Jutta Steininger in „Eros, Gender, Tod“ (2017)
ERÖFFNUNG
Die Eröffnung fand am 15. Mai um 19:00 Uhr im Foyer statt.
Es begrüßten Alice Pechriggl, Universitätsprofessorin für Philosophie, und
Cristina Beretta, Assistenzprofessorin für Slawistik.
Die Einführung hielt Barbara Maier, Ausstellungskuratorin / Wissen schafft Kunst
Musik: Alenka Piotrivic vom Auris Duo
ZUR AUSSTELLUNG
Ort: Große Galerie, Eingangsbereich, Zentraltrakt
Zeit: 16. Mai bis 27. Juni 2019, täglich 9 bis 17 Uhr
RELOADED! GOING GÖRTSCHITZ
Eine ethnografisch-künstlerische Erkundung des Kärntner Görtschitztals
Die Ausstellung GOING GÖRTSCHITZ ist im Rahmen des EU-Projekts „ECHOES from Invisible Landscapes“ entstanden und wurde vom Institut für Kulturanalyse und von „Wissen schafft Kunst“ an der Universität Klagenfurt realisiert. Seit 23. Mai 2019 wird sie nun in der Marktgemeinde Brückl präsentiert.
Die multimedialen Installationen in der Ausstellung zeigen die verschiedenen Zugänge: Poster von Studierenden der Angewandten Kulturwissenschaft mit Daten und Analysen *** Porträts von jungen Görtschitztaler*innen *** Landschaft & Menschen von Arnold Pöschl *** Foto-Strecke des Ethnograf*innenteams Ute Holfelder, Barbara Maier, Arnold Pöschl und Klaus Schönberger *** Künstlerische Arbeiten von Werner Hofmeister *** ISAVIKTORIA-ein Film von Camilla Peball *** Mein Görtschitztal, Soundcollage mit Interview-O-Tönen von Niki Meixner *** Unsichtbares Tal, Klanginstallation nach field recordings von Zahra Mani *** Die Görtschitz von David Mase.
Supported by EACEA and AAA in the context of Echoes from Invisible Landscapes.
ERÖFFNUNG
Die Eröffnung fand am 23. Mai um 18:00 Uhr am Marktplatz in Brückl mit diesem Programm statt:
Ansprache Ing. Burkhard Trummer, Bürgermeister
Ansprache Dr. Ute Holfelder, Universität Klagenfurt
Im Anschluss gemeinsamer Besuch der Ausstellung
Rahmenprogramm durch die Musikschule Norische
Region Brückl und einen Auftanz der Landjugend
ZUR AUSSTELLUNG
Ort: Gemeindeamt Brückl
Öffnungszeiten:
Montag bis Donnerstag von 8:30 bis 12:00 und 13:00 bis 14:00 sowie Freitag von 8:30 bis 12:00.
Führungen finden an den Wochenenden nach Anmeldung im Gemeindeamt
jeweils bis längstens Donnerstag um 14:00 unter +43 4214 2237-74 statt.
Eintritt frei!
Olaf Osten PENDELN 2018b
Olaf Osten versetzt Horizonte und fokussiert auf scheinbar Unscheinbares. Für die Werkserie „Pendeln“ konserviert er reale Situationen auf umgedrehten Taschenkalenderseiten und überarbeitet kleine und große Landkarten zu neuen Weltbildern. Mit der Verkehrung von Sichtweisen und einem gewitzten Proportionsspiel verändert Olaf Osten auch beim Publikum die Sicht auf die Welt und die Dinge.
Olaf Osten ist 1972 in Lübeck an der Ostsee geboren. Er studierte Grafikdesign an der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst in Hildesheim und am Dun Laoghaire College of Art & Design in Dublin. Osten lebt und arbeitet seit zwei Jahrzehnten vornehmlich in Wien.
Olaf Ostens Arbeiten sind unter anderem im Besitz des International Peace Institute, des Wien Museums, des österreichischen Bundeskanzleramtes, des Complexity Science Hub Vienna und der Arbeiterkammer Wien. Er ist als Zeichner regelmäßig interdisziplinär tätig – zu den Projektpartnern gehören unter anderem das Impulstanz-Festival, die Wiener Festwochen oder das mumok / Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien. 2012 erhielt er gemeinsam mit Ernst Logar den Staatspreis Schönste Bücher Österreichs.
Olaf Osten wird von der Galerie bäckerstrasse4 in Wien vertreten, seine Arbeiten sind seit 2005 regelmäßig in Ausstellungen in Europa und in den USA zu sehen.
Ich bin ein Universalist und ein Realist, der ohne spezifische Konzepte arbeitet. Mit meinen Arbeiten setze ich mich mit dem Effekt des Spektakulären und dessen Instrumentalisierung auseinander, wobei ich mich auf das Nichtspektakuläre konzentriere. Ich habe genug von Konkurrenz und Hype. Durch meine Arbeiten versuche ich, mir Raum zu sichern. Nennen wir es Luft, Geräumigkeit, Freiheit, Potenzial und letztlich Glück. Olaf Osten
Eröffnung
Die Eröffnung erfolgte am 21. November 2018 durch
Oliver Vitouch, Rektor, & Barbara Maier, Kuratorin
Zur Ausstellung
Die Ausstellung fand vom 22. November bis 19. Dezember 2018
in der Großen Galerie im Zentraltrakt statt.
Johanes Zechner TILLY LAB CIRCLE
Johanes Zechner ist gebürtiger Klagenfurter (Jahrgang 1953). Er studierte Malerei an der Akademie der Bildenden Künste in Wien und am Royal College of Art in London. Er lebt und arbeitet in Graz und in Obermieger bei Klagenfurt.
Zahlreiche Auslandsaufenthalte und Projektreisen führten Johanes Zechner u. a. nach Berlin, Hamburg, nach Patagonien, Israel und den USA. Sie prägen sein Werk ebenso wie die intensive Zusammenarbeit mit Autoren und Autorinnen. Ausgangsbasis für sein umfassendes malerisches und druckgrafisches Werk ist die bildnerische Übersetzung von Lyrik, u. a. von Peter Waterhouse, Inger Christensen und Friederike Mayröcker.
An der erst jüngst fertiggestellten Werkserie Tilly Lab Circle arbeitete Zechner seit 2011. Auf farbig strukturierten Holzplatten, die im Kreisrund seines Armradius´ geschnitten sind, formieren sich Symbole und Zeichen. Auch wenn die einzelnen „Laibe“ Schriftstellernamen tragen, stehen diese in keinem Bezug zum Inhalt. Die Titel der Werke ergaben sich aus dem Zufall, dass im Skizzenbüchlein zur Werkserie Zitate von berühmten Autor:innen abgedruckt waren. Nach denen benannte Zechner die Werke.
„Es sind dichterisch-meditative Bilder, deren ruhiger Klang die dahinrasende Zeit zu verlangsamen scheint, um sie endlich zum Stillstand zu bringen. Die runde Bild-Form, die alle klassischen Orientierungspunkte von Unten und Oben, Horizont und Perspektive aufhebt, trägt das ihre dazu bei. Die Werke reißen uns aus dem qualvollen Alltag, um uns, über die Konfrontation mit einer tieferen Wahrheit, mit voller Wucht dorthin zurück zu werfen“, schreibt Christine Wetzlinger-Grundnig in dem zur Ausstellung erschienenen Katalog.
Eine Ausstellung in der Reihe WISSEN SCHAFFT KUNST, kuratiert von Barbara Maier.
Eröffnung
Mittwoch, 18. April 2018, 19:30 Uhr
BEGRÜSSUNG Oliver Vitouch, Rektor
GRUSSWORTE Peter Kaiser, Landeshauptmann
EINFÜHRUNG Barbara Maier, Kuratorin
MUSIK Wolfgang Puschnig & Jon Sass
Begleitveranstaltung
Donnerstag, 26. April, 18:00 Uhr, Hörsaal 2 (Zentraltrakt)
Künstlergespräch Johanes Zechner & Anna Schober
Freitag, 15. Juni 2018, 13:30, Große Galerie / Foyer
Finissage mit einer Werkübergabe an die Universität
WELTERBE UNTER UNS | Geschichten von, mit und über Pfahlbauten
Vom 17. bis zum 29. Mai 2018 ist die Wanderausstellung „Welterbe unter uns – Geschichten von, mit und über Pfahlbauten“ in der Aula des Zentraltrakts der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt zu sehen. Jugendliche aus Kärnten und Oberösterreich untersuchten mit Alexandra Schwell vom Institut für Kulturanalyse und anderen WissenschaftlerInnen das UNESCO-Welterbe Prähistorische Pfahlbauten.
Die Ausstellung wirft einen ungewöhnlichen Blick auf das Pfahlbau-Welterbe. Dabei stehen weniger die viele Tausend Jahre alten Reste der Dörfer im Mittelpunkt, sondern die Beziehungen, die die Menschen der Region zu diesen haben. Entsprechend ist es das Konzept der Ausstellung, dass auch Besucherinnen und Besucher sich aktiv einbringen können und so ihren individuellen Bezug zum UNESCO-Welterbe der „Prähistorischen Pfahlbauten um die Alpen“ erkunden. Videos und Audiodateien sowie 3D-Objekte zum Angreifen lassen die Pfahlbauten mit allen Sinnen erfahrbar werden. Die Ausstellung fordert die Besucherinnen und Besucher explizit dazu auf, mit einem Zitat oder einem eigenen Eintrag in den „Pfahlbaukatalog“ auch ihre eigenen Geschichten in die Ausstellung einzubringen.
„Was aus unserer Sicht die Pfahlbauten zum Kulturerbe macht, sind die Geschichten, die mit ihnen verbunden sind. Und genau auf diese Weise schauen wir uns das Weltkulturerbe urgeschichtliche Pfahlbauten genauer an: als Sammelpunkt von Geschichte und Geschichten, von Sagen und Märchen, als Steinbeil auf dem Kaminsims, das man in einer waghalsigen Aktion dereinst ertaucht hat, aber auch als ökonomische Gelegenheit, um den Tourismus weiterzuentwickeln“, fasst Alexandra Schwell, Universitätsprofessorin für Empirische Kulturwissenschaft an der Alpen-Adria-Universität, die interdisziplinäre Arbeit am Projekt zusammen: „Weltkulturerbe ist jedenfalls nichts Fertiges. Es ist zwar viele tausend Jahre alt, aber in seiner Bedeutung immer in Bewegung“.
„Welterbe unter uns“ entstand aus den Ergebnissen eines Forschungsprojektes im Programm „Sparkling Science“ des Bundesministeriums für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft, welches sich zum Ziel gesetzt hat, Schulen in ganzheitlicher Weise als Forschungspartner einzubinden. Im Projekt „Doing Welterbe – Welterbe begreifen“, wurden unter der Leitung des Naturhistorischen Museums in Wien zwei Jahre lang Eindrücke und Objekte zu den Pfahlbauten dokumentiert. In zahlreichen Gesprächen mit Menschen rund um Attersee, Mondsee und Keutschacher See, wurden von SchülerInnen und WissenschaftlerInnen Geschichten aus der Vergangenheit und Gegenwart zu diesen urgeschichtlichen Dorfruinen eingefangen. Das lokale und überregionale Wissen, die Mythen und Geschichten zu den Pfahlbauten wurden damit umfassend dokumentiert und wissenschaftlich auswertbar.
ERÖFFNUNG
Zur Eröffnung am 17. Mai sprachen
Mag. Cyril Dworsky (National Management Kuratorium Pfahlbauten) über “Forschen zum Welterbe mit Kindern”
Univ. Prof. Dr. Alexandra Schwell (Alpen-Adria-Universität Klagenfurt) über “Doing Welterbe – die Inszenierung eines Welterbes“
Mag. Dr. Lieselore Meyer (Kuratorium Pfahlbauten) über “Das UNESCO-Welterbe Pfahlbauten in Kärnten”
ZUR AUSSTELLUNG
Ort: Aula Zentraltrakt der Universität Klagenfurt
Zeit: 17. bis 29. Mai 2018, täglich 9 bis 17 Uhr
Eintritt frei!
GOING GÖRTSCHITZ
Eine ethnografisch-künstlerische Erkundung des Kärntner Görtschitztals
Die Ausstellung GOING GÖRTSCHITZ ist aus dem Teilprojekt „Selfies im Görtschitztal“ im Rahmen des EU-Projekts „ECHOES from Invisible Landscapes 2016-2018“ entstanden und wurde vom Institut für Kulturanalyse und von „Wissen schafft Kunst“ in Zusammenarbeit mit dem ECHOES-Kollektiv und Künstlern realisiert.
Das Projekt „Selfies im Görtschitztal“ wurde am Institut für Kulturanalyse (Studiengang Angewandte Kulturwissenschaft) durchgeführt. Im Zentrum standen Fremd- und Selbstwahrnehmungen des Görtschitztals und der dort lebenden Menschen vor dem Hintergrund des Umweltskandals, der 2014 als HCB-Causa bekannt geworden war. In der Forschung kamen ethnografische und künstlerische Methoden zum Einsatz.
Die multimedialen Installationen in der Ausstellung zeigen die verschiedenen Zugänge: Poster von Studierenden der Angewandten Kulturwissenschaft mit Daten und Analysen *** Porträts von jungen Görtschitztaler*innen *** Landschaft & Menschen von Arnold Pöschl *** Foto-Strecke des Ethnograf*innenteams Ute Holfelder, Barbara Maier, Arnold Pöschl und Klaus Schönberger *** Artefakte von Werner Hofmeister und aus dem Museum für Quellenkultur *** ISAVIKTORIA-ein Film von Camilla Peball *** Mein Görtschitztal, Soundcollage mit Interview-O-Tönen von Niki Meixner *** Unsichtbares Tal, Klanginstallation nach field recordings von Zahra Mani *** Die Görtschitz von David Mase.
Supported by EACEA and AAA in the context of Echoes from Invisible Landscapes.
ERÖFFNUNG
Die Ausstellung wurde bei der Langen Nacht der Forschung am 13. April 2018 als Station U 05 – WAS IST DENN LOS IM GÖRTSCHITZTAL? eröffnet.
Programm:
Stop and Go im Hörsaal 1: AUCH UNTER DEN VEILCHEN GIBT ES KEINE GERECHTIGKEIT. Lojze Wieser liest laufend aus dem Europa-Erlesen-Band „Das Echo eines Jahrhunderts“. Stop and Go im Hörsaal 1:
20:00 Uhr im Hörsaal 1: RE.SOUNDING GÖRTSCHITZ – ECHOES OF A VALLEY. Performance der Musikerinnen Zahra Mani (Bassguitar & live electronics) & Mia Zabelka (Violine & electronic devices).
In der Ausstellung: ECHOES WALL. Gäste der Ausstellung machen sich ihr (Polaroid-)Selfie vom Görtschitztal und suchen mit einem UV-Licht unsichtbare Bildtitel.
ZUR AUSSTELLUNG
Ort: Verbindungsgang Ost zwischen Zentraltrakt und Südtrakt
Dauer: 15. April bis 13. Mai 2018 (VERLÄNGERT!)
Öffnungszeiten: täglich (Montag bis Sonntag) von 9 bis 17 Uhr und auf Anfrage
HANDYFILME | Jugendkultur in Bild und Ton
Ausstellung vom 10. bis 22. Mai 2017 in der Aula der AAU.
Jugendliche nutzen Handyfilme auf vielfältige und kreative Weise, um sich mit ihrem Alltag auseinanderzusetzen. Bei Erwachsenen haben Handyfilme häufig einen schlechten Ruf. Die Wanderausstellung HANDYFILME – JUGENDKULTUR IN BILD UND TON veranschaulicht, dass Handyfilme mehr sind als nur «Sex & Crime».
Anhand von aktuellen Beispielen und einer interaktiven Szenographie wird gezeigt, zu welchen Gelegenheiten Jugendliche mit ihren Smartphones filmen, was für Filme dabei entstehen und wie sie sich auf die globale Medienkultur beziehen. Dabei geht es auch darum, Handyfilme als Teil der Film- und Technikgeschichte zu verstehen.
Die Grundlagen für die Ausstellung wurden in einem vom Schweizerischen Nationalfonds SNF geförderten Forschungsprojekt zum Thema Handyfilme und Jugendkultur erarbeitet. Die Ausstellung richtet sich an Jugendliche und an Erwachsene, die sich beruflich oder privat für das Phänomen «Handyfilme» interessieren. Sie ist auch für den Besuch mit Schulklassen geeignet. Schulbesuche und Führungen nach Vereinbarung.
Zur Ausstellung ist ein Buch mit Arbeitsmaterialien erschienen: Ute Holfelder und Christian Ritter: Handyfilme als Jugendkultur. Konstanz 2015.
Die Ausstellung „Handyfilme“ wurde veranstaltet von Wissen schafft Kunst und dem Institut für Kulturanalyse an der AAU.
DAGEGEN SEIN | Angezettelt 2.0 und Gezi Park Protesters
11. November bis 4. Dezember 2017
Universität Klagenfurt
Kuratiert von Barbara Maier
Mit der Doppelausstellung Dagegen sein. reflektiert die Alpen-Adria-Universität aktuelle Widerstandsformen und begibt sich auf eine kulturwissenschaftliche Erkundung von historischen und zeitgenössischen Protest- und Propagandamitteln.
Die Ausstellung „Angezettelt 2.0 – Rassistische und antirassistische Aufkleber von 1880 bis heute“ (im Innenbereich) zeigt Aufkleber und Sammelmarken aus der Zeit der Monarchie, der Weimarer Republik und dem Ständestaat, des Nationalsozialismus und aus der Gegenwart in ihren jeweiligen Kontexten. Angezettelt erzählt von einer sozialen Praxis menschenfeindlicher Ressentiments und gleichermaßen die Geschichte der Abwehr antisemitischer und rassistischer Feindbilder. Die von Isabel Enzenbach für das Deutsche Historische Museum Berlin kuratierte Ausstellung wurde an der AAU mit österreichischen und lokalen Themen ergänzt.
Die Ausstellung „Gezi Park Protesters“ zeigt Porträts von Menschen, die Ende Mai 2013 im Istanbuler Gezi Park gegen die Errichtung eines Einkaufszentrums auf der letzten öffentlich zugänglichen Grünfläche demonstrierten. Der Park wurde von der Polizei gewaltsam geräumt. Die Proteste verbreiteten sich daraufhin für kurze Zeit im ganzen Land – hunderttausende Menschen aller Altersstufen und mit unterschiedlicher Religionszugehörigkeit kämpften gemeinsam für ihre Grundrechte, gegen Korruption und Misswirtschaft. Die Proteste wurden überall gewaltsam aufgelöst, dutzende Menschen starben. Es bleibt die Erinnerung an die Euphorie des Widerstandes dieser wenigen Sommerwochen, der wohl als Moment der Politisierung einer Generation von Türken gelten kann. Die beiden österreichischen Fotografen Hans Hochstöger und Arnold Pöschl porträtierten im Nachhinein zwanzig Personen, die aktiv dabei waren.
Dagegen sein. wird veranstaltet von Wissen schafft Kunst und dem Arbeitskreis für Visuelle Kultur an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt in Kooperation mit dem Zentrum Jüdische Studien Berlin-Brandenburg, dem Zentrum für Antisemitismusforschung und der TU Berlin.
Kuratorinnen: Isabel Enzenbach, Barbara Maier und Jutta Steininger
Hans Hochstöger
Hans Hochstöger, geboren 1982 in Melk an der Donau, war ursprünglich Erdölingenieur. Während seines Studiums reiste er regelmäßig nach Brasilien, wo er anfing, seine Erlebnisse mittels Fotografie aufzuzeichnen. Diesem Interesse folgend, verließ er die Ölindustrie und studierte Fotografie in Wien. Seit 2010 arbeitet er als Fotograf für internationale Magazine und Unternehmen zwischen Wien und Istanbul. Neben Kundenaufträgen erforscht er in Langzeitprojekten, wie Menschen mit dem „Anderen” in den verschiedenen Ausprägungen umgehen. Seine vielfältigen Fotoprojekte werden auf Festivals und Galerien in ganz Europa gezeigt.
Arnold Pöschl
Arnold Pöschl, geboren 1981 in Klagenfurt, Studien der Geschichte in Graz, Bologna und Wien sowie Studien zur Fotografie in Wien; derzeit Masterstudium Angewandte Kulturwissenschaft in Klagenfurt. Er arbeitet als freier Fotograf in Klagenfurt und fotografiert für Werbeagenturen, Buchverlage sowie Magazine im In- und Ausland. Sein vom Land Kärnten geförderter Bildband Work What We Do, für den er weltweit Menschen an ihrem Arbeitsplatz fotografiert hat, wird 2017 erscheinen. Pöschl stellte bisher in Klagenfurt, Wien, St. Petersburg, Ungarn und Albanien aus.
Helga Isak | Sofa Girl
28. April bis 29. Mai 2016
Foyergalerie der Alpen-Adria-Universität
Kuratiert von Barbara Maier
Vor sieben Jahren entdeckte Helga Isak die Collage als ihre künstlerische Technik. In Zurückgezogenheit schuf sie mittlerweile über 700 Bilder aus ausgeschnittenen Fotos, Zeitungen und Magazinen. Ein Teil davon wird nun erstmals an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt gezeigt.
Als Kunsthistorikerin kennt Helga Isak die Theorie und Geschichte der gut 100 Jahre alten Collagetechnik gut. Die Collage wurde im Kubismus von Pablo Picasso und George Braque als papier collé entwickelt und erlebte im Dadaismus und im Surrealismus eine immense Popularität. Später prägte sie auch in Form von großformatigen Assemblagen besonders die Pop Art und weitete sich auf andere Genres wie Film und Musik aus. Durch ihre kompositorische Freiheit ist die Collage selbst heute noch prädestiniert für das Schaffen von Widersprüchen. Gängige Weltbilder können auf den Kopf gestellt oder neu geprägt werden.
In ihren Bildern lässt sich Isak auf das phantasiebeflügelnde De-Konstruktionsprinzip ein. Als Künstlerin reagiert sie auf aktuelle Ereignisse oder zeitgeistige Phänomene, die medial kolportiert werden, sie sieht sich aber auch als Beobachterin von alltäglichen Lebenssituationen. Der Interpretationsspielraum bleibt beim späteren Betrachter / bei der späteren Betrachterin vom eigenen Wahrnehmungsmuster begrenzt. Doch jede Collage rüttelt an diesen Grenzen und schickt uns in ein neues Seh- und Leseabenteuer.
Helga Isak
1977 in Klagenfurt geboren, Studium der Kunstgeschichte in Wien und Zürich. Mitarbeiterin im Festivalbüro Carinthischer Sommer in Wien.
Daniel Spoerri & Zenita Komad | FADENSCHEINIGE ORAKEL UND SO WEITER …
11. bis 29. November 2015
Foyergalerie der Alpen-Adria-Universität
Kuratiert von Barbara Maier
In seiner jüngsten Werkserie „Fadenscheinige Orakel“ arbeitet der Altmeister der Eat Art Daniel Spoerri antike Wandtücher radikal um. In den Alpenländern dienten die mit Mustern und Sinnsprüchen bestickten Tücher als dekorative Wandbehänge. Spoerri zerlegt die Sprüche in einzelne Worte und Buchstaben und setzt sie – technisch unterstützt von der Wiener Schneidermeisterin Silke Eggl – wieder völlig neu zusammen. Die Neudichtungen führen zu präzisen Textcollagen, die erheiternd, böse oder zärtlich ausfallen. Die Fadenscheinigen Orakel bilden so eine weitere Entwicklungsstufe von Spoerris Tableau-piège (Fallenbilder). In der Ausstellung wurden zwei Dutzend Fadenscheiniger Orakel von einem Dutzend unterschiedlicher Arbeiten aus den letzten fünfzehn Jahren ergänzt.
Zenita Komad setzte mit ihrer Performance Tears of Love anlässlich der Vernissage dieser Ausstellung „keine Reminiszenz an die Vergangenheit, sondern eine Liebeserklärung an den Moment, an das Jetzt und das Wir, die zwingend miteinander verbunden sind“. Mit dieser Hommage ehrte sie Daniel Spoerri auch als konsequenten Förderer von Kolleginnen und Kollegen.
Die „Fadenscheinigen Orakel“ gibt es im Wieser Verlag als Buch in einer Normalausgabe und als limitierte Luxusausgabe mit einem Sticktuch.
Daniel Spoerri
1930 in Galaţi (Rumänien) geboren. Spoerris künstlerische Karriere begann in den 1950er Jahren als Tänzer und Theatermacher in der Schweiz. Er war Teil der Künstlergruppe „Nouveau Réalisme“ und gilt als Begründer der Eat Art. Spoerri lehrte an Kunstakademien in Wien, Köln, München und Brest. 1997 eröffnete er in Seggiano (Toskana) den Skulpturenpark „Il Giardino“. Seit 2007 lebt und arbeitet Spoerri vorwiegend in Wien und in Hadersdorf am Kamp. Dort befindet sich seit 2009 das „Kunststaulager Spoerri“ mit einem eigenen Ausstellungshaus.
Zenita Komad
1980 in Klagenfurt geboren, lebt und arbeitet in Wien und Tel Aviv. Komad studierte bei Marko Japelj Bühnenbild und Graphik an der Universität für angewandte Kunst in Wien sowie bei Franz Graf Mixed Media an der Wiener Akademie der bildenden Künste. Sie erhielt zahlreiche Preise und Stipendien und stellt international aus.
VIDEO GAMES | 68 verspielte Jahre!?
20. November bis 19. Dezember 2014 Zentralgebäude
Wissenschaftlich geleitet von Mathias Lux & René Reinhold Schallegger
Kuratiert von Barbara Maier
Im Jahr 1946 wurde erstmals ein virtuelles Spiel für einen Röhrenrechner konstruiert, die damals ganz neue Computertechnik machte es möglich. Mit jedem weiteren technologischen Fortschritt kamen neue „virtuelle Spiele“ auf und traten ihren Siegeszug in der Freizeitwelt von Kindern und Erwachsenen an. Heute ist das digitale Spielen ein Massenphänomen. 1,2 Milliarden Menschen weltweit tun es – und keineswegs nur die jungen. Das Durchschnittsalter beträgt derzeit über 30 Jahre und wird weiter ansteigen. Der kommerzielle Erfolg beläuft sich bald auf 100 Milliarden Dollar pro Jahr.
Doch was ist das Faszinierende am Videospiel? Macht es die Spielenden wirklich aggressiver oder gar dümmer? Wie wirken sich simulierte Lebensmodelle auf das richtige Leben aus? Können Videospiele auch erzieherisch positiv eingesetzt werden? Wie verändern Menschen durch das Spielen ihre eigene Identität? Diese und viele andere Fragestellungen beschäftigen längst die Wissenschaft weit über die Technik hinaus.
An der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt wird an verschiedenen Instituten Spieleforschung aus unterschiedlicher fachdisziplinärer Sicht betrieben. Ein Studiengang „Game Studies & Design“ ist in Vorbereitung. Die Ausstellung an der der AAU soll Sichtbarkeit für ein junges Forschungsthema schaffen und darüber hinaus die Möglichkeit einer reflektierenden Beteiligung an einem gesellschaftsprägenden Leitmedium der Gegenwart bieten.
VIDEO GAMES wurde als interaktive, wissenschaftlich-künstlerische Ausstellung in Kooperation mit dem Institut für Informationstechnologie und dem Institut für Anglistik und Amerikanistik durchgeführt. Die künstlerische Gestaltung der Ausstellung stammte von den Klagenfurter Street-Art-Künstlern David Mase, Gernot Pollack, Julian Seppele, Markus Pippan und Michael Gronig, die Grafik von Anna Habaschy. Weitere Einblicke finden sich auf der Facebook-Seite.
BAUM | MENSCH | KLANG | KUNST
9. Mai bis 1. Juni 2014
Zentralgebäude und Campus
Kuratiert von Christoph Flamm & Barbara Maier
Der Baum als Natur-Symbol, Alter Ego oder klingender Rohstoff stand im Mittelpunkt der dreiwöchigen Ausstellung, die den Campus zu einem großen klingenden Kunst-Natur-Raum verwandelte. Die temporären Installationen im Zentralgebäude und im Freigelände wurden von international tätigen KlangkünstlerInnen und Klagenfurter Studierenden der Angewandten Musikwissenschaft erarbeitet. Dabei waren erstmals in Kärnten zu sehen und zu hören: „Die Konferenz der Bäume“ von Christina Kubisch, „years: Downy Oak 2“ von Marcus Maeder, der „Woodscratcher“ von Winfried Ritsch sowie „Years“ von Bartholomäus Traubeck. Arbeiten von Klagenfurter Studierenden ergänzten die Ausstellung.
Ausgangspunkt war die Frage „Wie erhält der Baum Stimme und Klang?“ im Rahmen eines experimentellen Seminars (WS 2013/14). Während der vielbesungene Wald längst als kulturwissenschaftliches Thema erschlossen wurde, steht der einzelne Baum noch stumm und schweigend: zumindest in Bezug auf die Frage, wie sich denn die Tonkunst zu ihm verhält, sei es in der Musik früherer Jahrhunderte, sei es in den multimedialen Ausdrucksformen unserer Tage.
Die wissenschaftlich-künstlerische Ausstellung wurde gemeinsam mit der Abteilung für Angewandte Musikwissenschaft realisiert. Künstlerinnen und Künstler: Christina Kubisch (Berlin), Marcus Maeder (Zürich), Winfried Ritsch (Graz), Bartholomäus Traubeck (Wien) sowie die Studierenden Katharina Eipeltauer, Ivonne Groinig, Doriana Holeček, Miriam Holzer, Gerhard Lepicnik, Christoph Meier-Limberg u. a. Die Ausstellungsgrafik und das Buchlayout stammen von Gudrun Becker & Johanna Lamprecht.
Zur Ausstellung ist ein Begleitbuch mit Audio/Video-CD im Ritter Verlag erschienen.
Silvia Biazzo | Kein Entrinnen
25. Oktober bis 17. November 2013
Foyergalerie der Alpen-Adria-Universität
Kuratiert von Barbara Maier
Silvia Biazzo besuchte zehn Jahre lang jene Orte in Europa, an denen Stätten zur Menschenaussonderung und Menschenvernichtung errichtet und betrieben, Plätze auf denen Menschen gequält und ermordet wurden. Ein Teil der Menschheit versuchte einen anderen Teil der Menschheit zu degradieren und auszulöschen. Alle lebten sie in derselben Umgebung, hatten denselben Ausblick und Anblick. Die einen waren drinnen, die anderen waren draußen.
Die Orte des Grauens von damals sind heute gepflegte Erinnerungsstätten oder verlassene Gegenden ohne einen Hinweis auf außergewöhnliche historische Vorgänge. Silvia Biazzo hat mit ihrem Wissen um die Geschichte ihr Objektiv auf diese Orte gerichtet und ihre persönlichen Assoziationen festgehalten: „Es gibt kein Sollen und Müssen, aber ein Können und Dürfen“, sagt sie in einem Interview. Die Aufnahmen entstanden in Lipa, Goli Otok, Rab und Jasenovac (alle CRO), Ljubelj (SLO), Loibl (Ö), Gonars und Visco (IT), Ravensbrück, Uckermark (D) sowie in Mauthausen (Ö).
Die Ausstellung von 100 Fotoarbeiten mit Texten in vier Sprachen von Silvia Biazzo machte bislang weitere Stationen in Italien (Fiume Veneto, Rapallo Genova, San Babila Milano, Alessandria im Piemont), Kärnten (Eisenkappel / Zelezna kapla) und Slowenien (Bovec).
Silvia Biazzo
geboren 1971 in Pordenone (IT); ist Historikerin, Sprachpädagogin und Fotografin dort und in Klagenfurt. Sie studierte Geschichte an der Universität Triest und ist Doktorandin an der Alpen-Adria-Universität. Die fotografische Ausbildung erhielt sie u. a. bei Maestro in a fresco Giulio Belluz und OpenRing in Pordenone. Ihre wichtigsten Fotoprojekte befassen sich mit historischen Orten und dem Theater.
SAUALM Reflux | Versuch einer Gegenwartsbewältigung mit künstlerischen Mitteln
16. Oktober bis 7. November 2012, AAU Klagenfurt, Wien und Graz
6. Juni bis 2. Juli 2013, Kulturhofkeller Villach
Fotos: Gerhard Maurer
Texte: Delphine Blumenfeld, Antonio Fian, Alfred Goubran, Peter Handke, Silke Hassler, Lydia Mischkulnig, Jani Oswald, Peter Turrini und Josef Winkler
Kuratiert von Barbara Maier
Als einziges Bundesland führte das Land Kärnten eine „Sonderanstalt für mutmaßlich straffällige Asylwerber“. 2008 wurde diese in einem ehemaligen Kinderheim in Wölfnitz auf der Saualpe eingerichtet und zu Oktoberbeginn 2012 aufgelöst. Nach den Vorstellungen der Landesbehörden sollte das „bewährte Konzept“ jedoch an einem anderen Ort weiter geführt werden. Diese Anstalt bleibt ein Sonderfall in Österreich, und „Saualm“ ist zu seinem Synonym geworden. Die Wissenschaft und die Kunst stellen sich die Frage, warum passiert das hier mitten unter uns und wird von (Teilen) unserer Gesellschaft geduldet und akzeptiert. Haben wir das wirklich notwendig?
PS 1: Zehn Fahnen in der Ausstellung am Campus wurden zerstört – zerrissen, beklebt und beschmiert. Siehe dazu die Facebook-Dokumentation
PS 2: Die Druckvorlagen der Ausstellungsobjekte in Form von überlebensgroßen Fahnen standen parallel zur Ausstellung als freier Download und zur Vervielfältigung in der gewünschten Größe zur Verfügung.
PS 3: Saualm reflux erschien 2013 gemeinsam mit einem Text von Josef Winkler im Band „Wenn wir den Himmel sehen wollen, müssen wir donnern helfen“ im Wieser Verlag.
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