Forschung
Aufgrund der diversen fachlichen Hintergründe seiner Mitglieder in Anthropologie, Politikwissenschaft und Soziologie verfügt das Institut über vielfältige theoretische und methodische Kompetenzen für die Erforschung von Wissenschaft, Technik und Gesellschaft: gesellschaftstheoretisch fundiertes Design komparativer Forschungsprojekte, Diskursanalyse, Regimeanalyse, langfristige ethnografische Feldforschung mit teilnehmender Beobachtung, Expert*inneninterviews sowie Technikfolgenabschätzung.
Thematisch konzentriert sich die Forschung des Instituts insbesonders auf Nachhaltigkeit, Wissenschaft als Kultur & Praxis, Wissen & und Demokratie und Infrastrukturen. Themenübergreifend ist dabei die Orientierung auf globale Herausforderungen menschlichen Lebens und Überlebens sowie auf die Verständigung über mögliche Zukünfte, wie sie aus wissenschaftlich-technischem und gesellschaftlichem Wandel resultieren können.
Unter dem Begriff Nachhaltigkeit versteht man gewöhnlich die Frage, wie aktuelle (Umwelt-)Probleme so bearbeitet werden können, dass ein gutes Leben in der Zukunft gesichert wird – im ökologischen, ökonomischen und sozialen Sinne. Die Forschung des Instituts konzentriert sich auf die Frage, wie wissenschaftliche und technische Mittel eingesetzt werden, um eine nachhaltige Zukunft zu erreichen, und wie dabei definiert wird, was Nachhaltigkeit bedeuten kann. Dabei werden sowohl der Begriff als solcher als auch seine praktischen Artikulationen kritisch hinterfragt. Forschung und Lehre befassen sich mit verschiedenen Themen, etwa mit folgenden Fragen: Wie wirken unterschiedliche Wissensformen zusammen, wenn versucht wird, Umweltbedrohungen zu verstehen und passende Lösungen zu entwickeln? Wie werden bestimmte technologische Lösungen im Streben nach einer nachhaltigen Zukunft vorgeschlagen, entwickelt, eingesetzt und in Frage gestellt? Wie interagieren wissenschaftliche, politische und zivilgesellschaftliche Institutionen bei der Entwicklung von Nachhaltigkeitsstrategien? Diese Forschung deckt Nachhaltigkeitsprojekte in einer Reihe von Bereichen ab, wie beispielsweise Energie, Biodiversität und Climate Engineering.
Projekte
Drittmittelprojekte
Abgeschlossen
- Reflexive Governance in a Changing Climate: How to Address Uncertainties in Transformation Strategies?
Funding: Austrian Climate Research Program, 8th Call
Researchers: Daniel Barben (PI); with Christoph Görg (Social Ecology AAU/BOKU)
Period: 2016-2020
- Responsible Research and Governance at the Science-Policy Nexus of Climate Change: New Discourses, Epistemic Communities and Climate Policy Regimes through Climate Engineering?
Funding: German Research Foundation (DFG): Priority Program 1689
Researchers: Daniel Barben; with Silke Beck (UFZ Leipzig)
Period: 2017-2019
- Climate Engineering: Risks, Challenges, Opportunities?
Funding: German Research Foundation (DFG): Priority Program 1689
Researchers: Daniel Barben (Co-PI); Coordinator: Andreas Oschlies (GEOMAR Kiel)
Period: 2012-2019
- How to Meet a Global Challenge? Climate Engineering at the Science-Policy Nexus: Contested Understandings of Responsible Research and Governance
Funding: German Research Foundation (DFG): Priority Program 1689
Researchers: Daniel Barben; with Nina Janich (TU Darmstadt)
Period: 2013-2016
Weitere Projekte
Laufend
- Measuring, Managing and Communicating Biodiversity in Conservation Settings
Researcher: Erik Aarden - Panda Belonging: Kinship Measurements and Life’s Value in Species Conservation
Researcher: Christof Lammer - Digitalization and Sustainability: Challenges, Potentials, Strategic Visions
Researchers: Daniel Barben, with Katharina Kinder-Kurlanda (Digital Age Research Center, University of Klagenfurt) - Endangered Planet and Ways of Life: Futures Expertise and Un/Sustainable Transformations
Researcher: Daniel Barben - Sustainable Bioeconomy and Societal Transformation
Researcher: Daniel Barben
Projekte
Drittmittelprojekte
Weitere Projekte
Demokratie, wörtlich die „Volksherrschaft“, ist ein umstrittener Begriff für verschiedene Praktiken und Prozesse, die von einem engen Fokus auf die Wahl von Herrschenden bis hin zu umfassenderen Vorstellungen über das Recht auf Transparenz und Beteiligung an allen möglichen Entscheidungsprozessen reicht. Seit der Entstehung des Fachgebietes STS ist die Wechselwirkung zwischen Wissenschaft, Technik und Demokratie ein zentrales Thema. STS hat insbesondere unerwartete Auswirkungen von Wissenschaft und Technik auf die Demokratie aufgedeckt und die Demokratisierung von Wissenschaft und Technologieentwicklung gefordert. Angesichts hartnäckiger Unzulänglichkeiten technokratischer Entscheidungen sowie der jüngsten populistischen Angriffe auf wissenschaftsbasierte Politik leistet die Forschung des Instituts aktuelle Beiträge zu Debatten über die Politik der Expertise. Die Forschung am Institut reflektiert kritisch die Diskurse, Akteure/Akteurinnen, Institutionen und Techniken, die Fachwissen für politische und gesellschaftliche Entscheidungsfindung produzieren, übersetzen, verhandeln und verbreiten. Durch Fallbeispiele wie Climate Engineering, Computermodellierung, Regionalexpertise, Wohlfahrt und der Governance großer Wissenschaftsprojekte beschäftigen wir uns mit globalen Herausforderungen.
Projekte
Habilitation und PhD Projekte
Laufend
- Modeling for Policy Advice: Science, Power, and Opening
Researcher: Anja Bauer - Establishing Credibility in Large Research Collaborations: The Case of Junior Researchers at the LHC
Researcher: Helene Sorgner
Weitere Projekte
Laufend
- Handbook on Knowledge Politics
Researchers: Daniel Barben, Erik Aarden, Anja Bauer - Anthropology and China(s): Co-Constructions of Ethnographic and Academic Regions
Funding: German Research Foundation (DFG) Scientific Network
Researchers: Christof Lammer, with Marco Lazzarotti (Heidelberg University) and Jean-Baptiste Pettier (University of Erlangen-Nuremberg)
Period: 2021–2025
Infrastrukturen werden üblicherweise mit langlebigen und physischen Hintergrundstrukturen wie Straßen oder Brücken in Verbindung gebracht, von denen man annimmt, dass sie die notwendige Grundlage für das Funktionieren von Gesellschaft und Wirtschaft bilden. Die Forschung des Instituts hinterfragt kritisch solche gebauten Infrastrukturen, aber auch Informationsinfrastrukturen, beispielsweise Datenbanken, Standards und Klassifizierungen. Infrastrukturen ermöglichen oder beschränken nicht nur die Zirkulation von Menschen, Objekten und Ideen, sondern auch Formen der Wissensproduktion, Messung und Bewertung. Während Infrastrukturen häufig als selbstverständlich angesehen werden, unsichtbar bleiben und als neutral wahrgenommen werden, verkörpern sie durch Praktiken des Infrastrukturierens – Planung, Errichtung, Wartung und Nutzung – bestimmte Werte und Ziele. Infrastrukturen können Menschen ein- oder ausschließen und produzieren damit soziale Ungleichheiten. In Forschung und Lehre des Instituts geht es darum, wie Infrastrukturen durch Praktiken, Entscheidungen und Interpretationen entstehen und welche sozialen, politischen und materiellen Konsequenzen Infrastrukturen erzeugen. Wir untersuchen solche Fragen in so unterschiedlichen Bereichen wie Landwirtschaft, Medizin, digitaler Bürokratie und groß angelegten wissenschaftlichen Kooperationen.
Projekte
Drittmittelprojekte
Abgeschlossen
- Making Europe through and for its Research Infrastructures
Funding: Austrian Science Fund (FWF) & German Research Foundation (DFG)
Researchers: Erik Aarden; PIs: Ulrike Felt (University of Vienna) & Sebastian Pfotenhauer (TU München)
Period: 2019-2023
PhD Projekte
Laufend
- Classifying Citizens, Updating the State: How Practicing Digital Welfare Shapes Statehood in Colombia
Researcher: Julia Malik
Period: 2022–2026
Weitere Projekte
Laufend
- Climate-Neutral and Smart Cities
Researcher: Daniel Barben - Urbanization, Agricultures, and Sustainable Development
Researcher: Daniel Barben - Classifying Citizens, Updating the State: How Practicing Digital Welfare Shapes Statehood in Colombia
Researcher: Julia Malik
Abgeschlossen
- Infrastructures of Value: New and Historical Materialities in Agriculture
Researchers: Christof Lammer, with André Thiemann (Czech Academy of Sciences)
Period: 2019–2023 - Measuring Kinship: Gradual Belonging and Thresholds of Exclusion
Researchers: Christof Lammer, with Tatjana Thelen (University of Vienna)
Period: 2018–2021
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