Schon gelesen?!

Robert Musil im Spannungsfeld zwischen Psychologie und Phänomenologie

Hrsg.: Artur R. Boelderl, Barbara Neymeyr; De Gruyter: Berlin/Boston, 2024 (Untersuchungen zur Deutschen Literaturgeschichte, Bd. 170)

Dieser interdisziplinäre Tagungsband untersucht die Bedeutung von Psychologie und Phänomenologie im Werk Robert Musils. Dabei rücken Gestaltpsychologie und Psychoanalyse ebenso in den Fokus wie phänomenologische Philosophie und Neurophänomenologie. Die Beiträge erschließen die interdiskursiven Spannungsfelder systematisch und kulturhistorisch. So eröffnen sie neue Einsichten in Musils Poetik, die auch Philosophie und Psychologie literarisch fruchtbar macht.

Exemplare des empfohlenen Werkes befinden sich in der Leseecke (12)  sowie in der Freihandaufstellung (12-266.Musi.2 | entlehnbar!) mit der Signatur I 657748.

Schon gelesen?!

Barbara Neymeyr: Schillers Moralästhetik als verfehlte Kant-Kritik und die ›Kalokagathia‹-Idee 2023 (Literatur und Philosophie, Bd. 6)

Kritisch analysiert das Buch Schillers Moralästhetik als vermeintlich moderatere Alternative zur Pflichtethik Kants. In Abkehr von gängigen Forschungsthesen wird gezeigt, dass die Einwände von Schiller, aber auch Schopenhauer und Nietzsche, gegen Kant auf Fehlurteilen beruhen und dass Schillers eigener Entwurf sogar einen Moralrigorismus wider Willen impliziert. Zudem enthält Schillers Konzeption von ›Anmut‹ und ›Würde‹ Inkonsequenzen, deren Ursache eruiert wird. Über die problemorientierten systematischen Analysen hinaus macht eine kulturhistorische Horizontbildung evident, wie sehr Schiller und Hölderlin durch die antiken Ideale der ›Kalokagathia‹ und ›Sympatheia‹ geprägt sind, die sich von der Philosophie Kants fundamental unterscheiden.

Durch systematische Analysen und eine kulturhistorische Horizontbildung zeigt Prof. Dr. Barbara Neymeyr in ihrem Buch, inwiefern sich Schillers Moralästhetik nicht nur als verfehlte Kant-Kritik erweist, sondern auch, wie weit sich sein Konzept von Kants Ethik entfernt. Diese Erkenntnisse bieten einen neuen Blick auf die philosophische Tradition und regen dazu an, über die vermeintlichen Alternativen zur Pflichtethik nachzudenken. Mit ihrem Werk liefert Neymeyr einen wertvollen Beitrag für das Kantjahr 2024 und darüber hinaus.

Das empfohlene Werk befindet sich in unserer Freihandaufstellung (12-264.Schi.2) mit der Signatur I 628793 und ist entlehnbar!

Einladung/Vabilo: Odprtje razstave/Ausstellungseröffnung „Z GOZDOM PRERAŠČENO …“ / „ES IST EIN WALD ÜBER DIE SACHE GEWACHSEN …“

 „Z gozdom preraščeno …“ / „Es ist ein Wald über die Sache gewachsen …“

Fotografie- und Literaturausstellung zum Loibl-KZ / Fotografska in literarna razstava o koncentracijskem taborišču na Ljubelju

Kuratorinnen/Kuratorke: ELENA MESSNER | TINA PERISUTTI | DANA RAUSCH

7. Mai 2024 – 31. Juni 2024

AAU, Universitätsbibliothek Klagenfurt/ Univerzitetna knjižnica v Celovcu

(LV-Lounge, Ebene 2)

 

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Ausstellungseröffnung/Odprtje razstave am 7. Mai 2024, 18 Uhr

aus Anlass der Befreiung der Häftlinge des KZ Loibl aus der Gewalt der SS am Tag vor der Kapitulation der deutschen Wehrmacht. / Odprtje razstave 7. maja 2024 ob 18. uri – ob dnevu osvoboditve ljubeljskega koncentracijskega taborišča dan pred kapitulacijo nacistične vojske v Evropi

Programm

 

Begrüßungen/Pozdravne besede:

Lydia Zellacher (Direktorin der Universitätsbibliothek Klagenfurt der AAU)

Cristina Beretta (Institutsvorständin des Instituts für Slawistik der AAU)

 

Kurze historische Inputs/Zgodovinski input:

Alexandra Pulvermacher (Institut für Geschichte der AAU)

Sissi Rausch (WerkStattMuseum/DelavnicaMUZEJ im Margarete Schütte-Lihotzky Haus)

Moderation: Edith Bernhofer (Robert-Musil-Institut für Literaturforschung / Kärntner Literaturarchiv der AAU)

 

Diskussionen/Diskusije:

KZ-Literatur ausstellen – wie(so)?/Zakaj in kako razstavljati  literaturo o koncentracijskih taboriščih? Diskusija s kuratorkama/Diskussion mit den Kuratorinnen Tina Perisutti und Elena Messner. Moderation: Cristina Beretta

Wie kommt es von einem historischen Stoff zu einer Theateraufführung?/Kako prevesti historično gradivo v odrsko predstavo? Pogovor z Marjanom Štikrom (gledališki ustvarjalec). Gespräch mit Marjan Štikar (Theatermacher). Moderation: Tina Perisutti

Auf den Spuren der Täter. Die Bedeutung der Häftlinge für die Strafverfolgung und die Erinnerung an das Loibl KZ. Gespräch mit Lisa Rettl (Zeithistorikerin, Ausstellungskuratorin, Therapeutin) und Peter Pirker (kärnten.museum)

 

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O razstavi / Zur Ausstellung

 

Razstava-instalacija umetniških fotografij in citatov iz literarnih besedil ponuja vpogled v del dolgo časa zamolčane zgodovine Koroške. Kakor dejansko zaraščeni gozd na izkrčenem terenu koncentracijskega taborišča na Ljubelju, tako je – podobna gozdu iz množice listov – narasla tudi literatura, ki v romanih, dramah, pismih, spominih in poeziji iz Avstrije, Francije, Češke, Slovenije in Srbije nudi intenziven in vznemirjajoč vpogled v „gradbišče smrti“.

Leta 1943 je SS na Ljubelju zgradila podružnico koncentracijskega taborišča Mauthausen z lokacijama na obeh straneh prelaza. Danes sta na slovenski strani spominsko obeležje in skrbno urejen muzej. Na severni strani se po zaslugi uspešnega spominskega dela Komiteja Mauthausen Kärnten/Koroška s spominskimi ploščami, talnimi ploščami, umetniškimi posegi in vodenimi ogledi intenzivno obravnava vprašanje suženjskega dela na bivšem gradbišču predora. Umetniška razstava in njen spremljevalni program se posvečata tudi vprašanju, ali ne bi bil že skrajni čas, da koncentracijskemu taborišču-dvojčku sledi sodobni muzej-dvojček, ki bi se s svojimi muzejskimi sredstvi zoperstavil težnji po pozabi.

 

Kuratiert und gestaltet von Elena Messner, Dana Rausch und Tina Perisutti gibt die Schau mit künstlerischen Fotos sowie Zitaten aus literarischen Texten Einblick in einen Teil der lange Zeit verschwiegenen Kärntner Historie. Sie zeigt auf, dass Literatur – ein Blätterwald, der ebenso angewachsen ist, wie der tatsächliche wuchernde Wald im Umfeld des gerodeten KZ-Geländes am Loibl/Ljubelj – imstande ist, intensive Einblicke in die „Baustelle des Todes“ zu geben, mit Romanen, Theaterstücken, Briefen, Erinnerungen und Gedichten aus Österreich, Frankreich, Tschechien, Slowenien und Serbien.

Die SS errichtete im Jahr 1943 am Loibl/Ljubelj ein Außenlager des KZ Mauthausen mit Standorten auf beiden Seiten des Passes. Heute existieren auf der slowenischen Seite eine Gedenkstätte und ein sorgsam eingerichtetes Museum. Auf der Nordseite wird die Auseinandersetzung mit der Sklavenarbeit auf der Tunnelbaustelle dank der erfolgreichen erinnerungspolitischen Arbeit des Mauthausen Komitees Kärnten/Koroška mittels Tafeln, Bodenplatten, künstlerischen Interventionen und Führungen intensiv betrieben. Die künstlerische Ausstellung und ihr Rahmenprogramm widmen sich auch der Frage, ob es nicht an der Zeit wäre, dass dem ehemaligen Zwillings-KZ ein aktuelles Zwillings-Museum folgt, um dem Drang zu vergessen auch museal zu widersprechen.

 

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Eine Veranstaltung des Instituts für Slawistik der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt,
des WerkStattMuseum/DelavnicaMUZEJ im Margarete Schütte-Lihotzky Haus
und der Universitätsbibliothek Klagenfurt der AAU
in Kooperation
mit dem Institut für Geschichte der AAU
dem Robert-Musil-Institut für Literaturforschung / Kärntner Literaturarchiv der AAU
und der Zweigstelle Klagenfurt/Celovec der Südosteuropa Gesellschaft e.V.

https://www.werkstattmuseum.at/wald_dt-0

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