Kulturpreis des Landes Kärnten: Würdigungspreis im Bereich der Geistes- und Sozialwissenschaften
Cristina Beretta – Preisträgerin des Würdigungspreises für Geistes- und Sozialwissenschaften des Landes Kärnten
Wir gratulieren!
Cristina Beretta – Preisträgerin des Würdigungspreises für Geistes- und Sozialwissenschaften des Landes Kärnten
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Lorena Gril absolvierte an der Universität Klagenfurt das Masterstudium Mathematics und erhielt in ihrer jungen Karriere zahlreiche Stipendien und Preise, wie z.B. das Klagenfurt-Stipendium oder den Frauenförderungspreis für Digitalisierung und Innovation. Mit uns spricht die ausgezeichnete Mathematikerin über die Relevanz von Stipendien für Jungakademiker:innen, über Frauen in der Technik und ihr derzeitiges Forschungsprojekt an der Freien Universität Berlin.
Im Rahmen des Sparkling Science-Projekts „Klagenfurt wird klimaneutral – Teilhabe und Gerechtigkeit in der Stadt der Zukunft“ ist voraussichtlich mit 1. September 2024 eine Praedoc-Stelle am Institut für Kulturanalyse (Abteilung für Empirische Kulturwissenschaft / Kulturanthropologie) der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt zu besetzen. Das Projekt wird vom OeAD gefördert und ist eine Kooperation des Instituts für Kulturanalyse und des Instituts für Unterrichts- und Schulentwicklung mit drei Klagenfurter Schulen, dem Magistrat der Stadt Klagenfurt, dem Jugendrat der Stadt Klagenfurt sowie dem ÖKOLOG-Netzwerk.
Klagenfurt am Wörthersee ist die einzige österreichische Vertreterin in der Horizon Europe Mission „100 climate-neutral and smart cities by 2030“ (EU-Cities-Mission). Um die Klimaziele zu erreichen, sind ehrgeizige Projekte geplant, von der Dekarbonisierung der Busflotte bis zum Ausbau des Ökostroms. Mit der EU-Cities-Mission soll die Stadt der Zukunft gestaltet werden. In der Bevölkerung sind die Potenziale der Mission jedoch kaum bekannt. Eine weit gefasste Nachhaltigkeit im Sinne der SDGs, die eine partizipative und inklusive Politik unter Beteiligung der Stadtgesellschaft umfasst, befindet sich noch im Entwicklungsstadium. Der Weg zur klimaneutralen Stadt ist nicht allein eine technologische und infrastrukturelle Maßnahme, sondern die Umsetzung der Klimaziele beinhaltet auch soziale und kulturelle Herausforderungen. Das Projekt hat sich zum Ziel gesetzt, den Weg hin zur klimagerechten Zukunft auf zwei Ebenen zu begleiten:
Ihre Aufgaben:
Voraussetzungen für die Einstellung:
Erwünscht sind:
Bitte fügen Sie Ihrer Bewerbung folgende Dokumente bei:
Beschäftigungsausmaß: 62,5 % (25 Wochenstunden)
Gehalt nach Universitäten-KV: B1
Befristung: voraussichtlich bis 31.08.2027
Bitte senden Sie Ihre Bewerbung bis zum 20. August 2024 ausschließlich in elektronischer Form (in einem pdf-Dokument) an die Projektleiterin Univ.-Prof. Dr. Alexandra Schwell (alexandra [dot] schwell [at] aau [dot] at).
Bei Fragen zur Stelle und zum Projekt wenden Sie sich bitte an alexandra [dot] schwell [at] aau [dot] at
Die Universität strebt eine Erhöhung des Frauenanteils bei wissenschaftlichem Personal an und fordert daher qualifizierte Frauen zur Bewerbung auf. Frauen werden bei gleicher Qualifikation vorrangig aufgenommen.
In seinem Beitrag in der Zeitschrift Global Social Policy untersucht Christof Lammer Sozialpolitik als Wissensprozess und zeigt, wie sich die Mindestsicherung (dibao) der Volksrepublik China und ihr Verhältnis zur Lohnarbeit nicht nur durch menschliche Akteure verändert, sondern durch die soziotechnische Materialität bürokratischer Methoden.
Das Verhältnis zwischen Sozialpolitik und Lohnarbeit steht im Mittelpunkt der sozialen Frage. Dieses Verhältnis wird häufig entweder quantitativ als Ursache-Wirkungs-Korrelation zwischen Variablen oder qualitativ und historisch als ein konzeptioneller Zusammenhang in den Köpfen politischer Entscheidungsträger*innen untersucht. Stattdessen beforscht Christof Lammer diesen Zusammenhang in seiner soziotechnischen Materialität im Politikprozess. Er folgt einerseits der politischen Anthropologie, die fragt, wie Bürokrat*innen Politik machen, und andererseits der Wissenschafts- und Technikforschung, die untersucht, wie soziale und technische Aspekte in Wissensprozessen miteinander verbunden sind.
In den Chinawissenschaften wurde die Einführung der Mindestsicherung (1998 in den Städten, 2007 in den Dörfern) gewöhnlich als eine Reaktion auf Veränderungen der Arbeitswelt verstanden, wobei insbesondere auf Massenentlassungen im Zuge der Restrukturierung von Staatsunternehmen, Bauernproletarisierung durch Landnahme sowie damit verbundene Unruhen verwiesen wurde. Später sei diese marktwirtschaftliche Form der Mindestsicherung jedoch darauf reduziert worden, nur extreme Armut zu bekämpfen – wie frühere Sozialhilfe unter Mao. Ethnografische Einblicke in die dibao-Politik in einem Dorf in Sichuan zeigen jedoch, wie die vorgesehenen Verbindungen zwischen Mindestsicherung und Lohnarbeit im Politikprozess durch verschiedene bürokratische Methoden sowie Erwartungen über die bürokratische Fähigkeit zu wissen ausgelöscht und verändert wurden. Zeitweise wurde dibao sogar in alternative politische Projekte, die ländliche Entwicklung durch Dekommodifizierung anstrebten, integriert.
Wird Sozialpolitik also als Wissensprozess untersucht, so zeigt sich, wie ihre soziotechnischen Verbindungen zur Arbeit sie als Antwort auf die soziale Frage neu konfigurieren.
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Lammer, Christof. 2024. „Social Policy as Knowledge Process: How Its Sociotechnical Links to Labour Reconfigure the Social Question.“ Global Social Policy 24(2): 166–184, https://doi.org/10.1177/14680181231210158.
Erschienen im Sonderheft: “Reconfiguring Labour and Welfare in the Global South: How the Social Question is Framed as Market Participation”, herausgegeben von Minh Nguyen, Helle Rydstrom und Jingyu Mao.
Christof Lammer ist Sozialanthropologe und Postdoc-Assistent am Institut für Gesellschaft, Wissen und Politik der AAU. Derzeit ist er Fellow am Käte Hamburger Kolleg inherit – heritage in transformation an der Humboldt Universität zu Berlin.
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