Feldforschung am Stiegerhof: Studierende untersuchen Bodengesundheit / Field research at Stiegerhof: students investigate soil health

Im Rahmen des Kurses „Grundlagen der Methoden in der Physischen Geographie“ von Assoc. Prof. Dr. Glenda Garcia-Santos (Manjana Puff als Assistentin) und „Fachdidaktische Begleitung zu PPS 2: GW“ von Ingrid Huber am Institut für Geographie und Regionalforschung der Universität Klagenfurt, und im Rahmen der Aktivitäten des Sustainability Lab, haben Geographie- und Lehramtsstudierende, an einer praxisnahen Feldarbeit teilgenommen. Die diesjährige Exkursion zum Stiegerhof bei Villach, wurde zusammen mit der Landwirtschaftlichen Fachhochschule Stiegerhof und der Landwirtschaftskammer von Kärnten organisiert.

Insgesamt wurden vier Dauergrünlandflächen untersucht, mit dem Ziel, bodenphysikalische Parameter zu erfassen und zu analysieren. Im Fokus steht die Bodengesundheit, die eine zentrale Rolle für die Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit und nachhaltige Landnutzung spielt. Solche Exkursionen bieten den Studierenden die Möglichkeit, theoretische Inhalte praktisch anzuwenden und ökologische Zusammenhänge besser zu verstehen – ein wichtiger Aspekt in der Ausbildung sowohl in der Geographie als auch im Lehramt.

Feminism WTF – Filmvorführung & Diskussion

 

FEMINISM WTF ist eine internationale Topic Documentary zum Thema Feminismus und Gender-Equality. Der Feminismus gilt als die erfolgreichste soziale Bewegung des zwanzigsten Jahrhunderts und dennoch wird seine Berechtigung ständig infrage gestellt. Wie sähe tatsächliche Gleichstellung aus, wohin entwickeln sich unsere Gesellschaften … und warum regt uns die Diskussion über Geschlechterverhältnisse eigentlich so schrecklich auf?

Zeit:
15.10.2024, 18:00 – 20:00

Ort:
Raum: HS 7
Mensagebäude Obergeschoß

Veranstaltet von:
Universitätszentrum für Frauen- und Geschlechterstudien (UZFG)

Kontakt:
Dr.in Kirstin Mertlitsch / Prof. Tamás Jules Fütty [ Email: gender [dot] zentrum [at] aau [dot] at ]

Anmeldungen bitte an: gender [dot] zentrum [at] aau [dot] at

Neues Buch über Ökolandwirtschaft und demokratische Bürokratie in China

Christof Lammers Ethnographie zeigt anschaulich die Komplexität politischer Prozesse in einem Ökodorf in Sichuan auf. Übliche Schubladisierungen des chinesischen Staates greifen hier nicht. Eine spannende Lektüre für alle, die sich dafür interessieren, wie Bilder autoritärer, sozialistischer und kultureller Andersartigkeit die Sozialpolitik und den Übergang zur ökologischen Landwirtschaft prägen.

Lammer, Christof. 2024. Performing State Boundaries: Food Networks, Democratic Bureaucracy and China. New York: Berghahn Books.

Im Rahmen seiner Forschung lebte der Sozialanthropologe Christof Lammer länger als ein Jahr in einem Dorf, das Teil eines alternativen Lebensmittelnetzwerkes war. Das Dorf hatte sich zum Ziel gesetzt, mit einer Genossenschaft den Umstieg auf ökologische Landwirtschaft zu schaffen. Initiiert wurde dieser Übergang Anfang der 2010er Jahre von Dong Jie. Er wurde von Akteuren mit unterschiedlichen politischen Vorstellungen zugleich als Teil einer wiederbelebten traditionellen ländlichen Gemeinschaft geschätzt, als Teil der globalen Zivilgesellschaft respektiert und als gutes Parteimitglied und guter staatlicher Agronom gelobt. Diese Vielschichtigkeit ermöglichte es ihm, die Unterstützung von aktivistischen Wissenschafter:innen, organisierten städtischen Konsument:innen und der lokalen Regierung zu gewinnen. Ausgehend von dieser Beobachtung entwickelt Christof Lammer im Buch einen innovativen Ansatz für die Anthropologie des Staates, der die performative Grenzarbeit zwischen Staat, Zivilgesellschaft und Familie in ihrer Multiplizität und Materialität zu verstehen versucht.

Zur Zeit seines Aufenthalts im Ökodorf wurden eines Tages alle bestehenden Mindestsicherungen in der Gemeinde gestrichen und mussten neu beantragt werden. Gerechtfertigt wurde diese „Standardisierung“ nicht nur mit „zu viel“ Verwandtschaft – „Korruption“ – sondern auch mit „zu wenig“ Verwandtschaft und dem vermeintlichen Verlust traditionell chinesischer Werte – „mangelnde Haushaltsverantwortung“. Während diese Standardisierung einen Einschnitt in das Leben der bisherigen Empfänger:innen darstellte, bot dies für Christof Lammer die außergewöhnliche Gelegenheit bei der demokratischen Verwaltung der Mindestsicherungsanträge dabei zu sein. So konnte er beobachten, wie Grenzziehungen zwischen Staat und Verwandtschaft dieselben Praktiken als Individualismus, familiäre Sorge oder Korruption erscheinen lassen konnten und so über die Verteilung oder Streichung von Sozialleistungen entschieden.

„Das Buch ist nicht nur für China-Wissenschafter:innen interessant, sondern ganz allgemein für Sozialwissenschafter:innen, insbesondere für Sozialanthropolog:innen, denen es die Einbeziehung des Politischen in die Verwandtschaftsforschung nahelegt. Es ist gut strukturiert und eignet sich für Kurse über den lokalen Staat in der Volksrepublik China und die Anthropologie des Staates.“
Stephan Feuchtwang, London School of Economics and Political Science

„Lammers Buch ist ein hervorragendes Beispiel für eine ethnographisch fundierte theoretische Arbeit. Es bietet einen umfassenden Überblick über die Anthropologie des Staates … und treibt hochaktuelle theoretische Fragen voran. Eine weitere Stärke dieses Buches ist, dass es ein Gegengewicht zur orientalistischen Veranderung Chinas darstellt.“
Klāvs Sedlenieks, Stradiņš-Universität Rīga

Infos zu Buchpräsentationen (auch online!) sind hier zu finden.

Dank der großzügigen Unterstützung der Universität Klagenfurt und des Instituts für Gesellschaft, Wissen und Politik ist das gesamte Buch hier frei zugänglich (open access):
https://www.berghahnbooks.com/title/LammerPerforming

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Christof Lammer ist Sozialanthropologe am Institut für Gesellschaft, Wissen und Politik der AAU. Derzeit ist er Fellow am Käte Hamburger Kolleg inherit – heritage in transformation an der Humboldt Universität zu Berlin. Er ist Mitherausgeber der Sonderhefte „Measuring Kinship: Gradual Belonging and Thresholds of Exclusion“ (2021, Social Analysis) und „Infrastructures of Value: New and Historical Materialities in Agriculture“ (2024, Ethnos). Er ist auch Mitorganisator des Wissenschaftlichen Netzwerkes „Anthropologie und China(s)“ (DFG, 2021–2025).

 

 

Kostbarkeiten 31: Ich war einmal ein Lanzelot.

Helden und Heilige in Einbandfragmenten mittelalterlicher Handschriften. Die Eröffnung der Ausstellung aus der Reihe „Kostbarkeiten aus der Bibliothek“ findet am 23. Oktober um 11 Uhr statt.

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