mitSprache - Literatur und soziale Gerechtigkeit
mitSprache 2022
Literatur und soziale Gerechtigkeit
Im Rahmen dieses Projekts ist ein mehrteiliges Hör-Essay von Simone Schönett und Harald Schwinger entstanden.
GINI-INDEX
Text: Simone Schönett und Harald Schwinger
Stimmen: Seraphine Rastl, Heinrich Baumgartner
Musik: Harald Schwinger
Tonschnitt, Tonmischung, Sound Design: Christopher A. Oberdorfer
Wernberg, Wien: Juli 2022
Wenn man soziale Gerechtigkeit als Basis für Demokratie und Menschenrechte betrachtet, kommt man nicht umhin, soziale Ungerechtigkeit als Nährboden für autoritäre, nativistisch-populistische Bewegungen zu verstehen. Kommt man nicht umhin, an gewählte Regierungen ebenso zu denken wie an Widerstands- und Gegenbewegungen, und deren gemeinsamen Antrieb zu erkennen, den Kampf für die jeweils gerechte Sache. Mitunter bis zur bitteren Rache. Die für Friedrich Nietzsche durchaus noch im Bereich der Gerechtigkeit lag.
Rache als Motiv, im Sinne einer literarischen Abrechnung mit der ungerechten Wirklichkeit. Die Tendenz zu: dass die Armut gerne die Armut ist. Oder der Parasit ein stolzer Parasit. Dass man entweder im Hamsterrad bleibt. Oder seine Wut hinausschreit. Dass dazwischen nur mehr Gräben sind. Und Kämpfe. Sprachlich und tatsächlich.
Diese Stimmung greifen wir in unserer Arbeit auf. Und legen den Hör-Essay eher im dramatischen Bereich an.
Um uns dem komplexen Themenbereich der „sozialen Gerechtigkeit“ anzunähern, begeben wir uns auf eine eher surreale Ebene, denn: Was ist soziale Gerechtigkeit? Kann es sie überhaupt geben? Hat es sie jemals gegeben? Und wird es sie jemals geben?
Bedeutet sie für jeden Menschen nicht etwas anderes? Oder gibt es die eine gemeinsame (Un)Gerechtigkeit?
(Simone Schönett, Harald Schwinger)
Foto: Eva Asaad
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