Robert Musil
Musil-Hybridedition
Projektleitung
Anke Bosse, Walter Fanta (bis 31.08.2022), Artur Reginald Boelderl
Projektmitarbeit
Anna-Maria Mölzer, Elisabeth Neidhart, Petra Pulverer
Laufzeit
seit 01.01.2016
Projektziel ist der Aufbau einer umfassenden Web-Repräsentanz des Werks von Robert Musil unter dem Portal MUSIL ONLINE in Hybrid-Verbindung mit der von Walter Fanta herausgegebenen Gesamtausgabe in Buchform (bei Jung und Jung, Salzburg) sowie in Anknüpfung an die Vorläufer-Projekte Musil-Nachlass-Transkription (CD-ROM 1992) und Klagenfurter Ausgabe (DVD 2009). Die erste Instantiation von MUSIL ONLINE wurde 2016 auf der Basis von WordPress erstellt und veröffentlicht: In drei aus Nutzerperspektive gleichberechtigte Bereiche unterteilt, enthält sie unter MUSILTEXT den Lesetext des gesamten unvollendeten Romans Der Mann ohne Eigenschaften in der für die Gesamtausgabe bei Jung und Jung neu konstituierten Form, verzeichnet Varianten gegenüber bisherigen Ausgaben und informiert über Vorabdrucke einzelner Kapitel; in ARCHIV bietet sie Faksimiles der Erstausgabe von 1930 bzw. aus Musils Handexemplar derselben sowie Faksimiles der Teil- und Vorabdrucke; und unter KOMMENTAR finden sich textgenetische Informationen im Sinne eines wissenschaftlichen Apparats – bereits angekündigt wurde der neuartige interdiskursive Kommentar, der seit 2018 im FWF-geförderten Forschungsprojekt MUSIL ONLINE – interdiskursiver Kommentar entwickelt wird (siehe dort). Die für diese erste Version des Online-Portals bereits geschlossene Kooperation mit der Österreichischen Nationalbibliothek als Eigentümerin des Musil-Nachlasses wurde 2019 in eine neue Kooperation mit dem Ziel überführt, MUSIL ONLINE in der Infrastruktur für digitale Editionen der ÖNB zu veröffentlichen. Der damit bedingte Wechsel des Datenformats auf XML-TEI wurde auszugsweise an einem 2022 gelaunchten Prototyp erprobt, der in den nunmehr LESEN, SCHAUEN und VERSTEHEN genannten drei Bereichen der Edition Materialien zum Nachlass-Kapitel Beschreibung einer kakanischen Stadt bietet. Im Zuge der 2023 verstetigten Kooperation soll dieser Prototyp sukzessive weiter befüllt und zum angestrebten Portal MUSIL ONLINE ausgebaut werden.
MUSILONLINE – interdiskursiver Kommentar
Projektleitung
Anke Bosse
Projektmitarbeit
Artur Reginald Boelderl, Walter Fanta (bis 31.08.2022), Franziska Mader
Laufzeit
01.03.2018 – 29.02.2024
Förderung
Projektziel ist die Entwicklung einer neuartigen Form des Online-Kommentars, die unter der Bezeichnung VERSTEHEN einen der drei gleichberechtigten Bereiche des Internet-Portals MUSL ONLINE darstellt (siehe dort). Die Struktur dieses Kommentars soll die Interdiskursivität sowohl der Schriften Musils als auch der entsprechenden Sekundärliteratur erfassen und ist konzeptuell von vornherein auf die technischen Möglichkeiten des digitalen bzw. Online-Mediums ausgerichtet, die im Blick auf die heterogenen Adressat:innen der Edition (von Fachleuten über Lehrpersonen bis zum allgemeinen Lesepublikum) bestmöglich ausschöpft werden sollen. Inhaltlich erfolgt dies über die Identifizierung von Diskursen, an denen Musil seinerseits („bei Musil“) und seine Referenzautor:innen sowie die Forschungsliteratur („über Musil“) partizipiert, und über die (Mehrfach-) Zuordnung von Themen, an denen dies im Textkorpus deutlich wird, zu diesen Diskursen; formal kommt dabei die international gebräuchliche Textauszeichnungssprache XML-TEI zum Einsatz.
Kurzbeschreibung (Deutsch)
Abstract (English)
Dissertationsprojekt: Druckszenen. Literatur in der Zeitung am Beispiel Robert Musils.
Dissertantin
Franziska Mader
Betreuung
Artur R. Boelderl
Nicola Mitterer
Laufzeit
seit 01.04.2018
Gegenstand des Dissertationsprojekt sind Zeitungspublikationen von Robert Musil, die später Eingang gefunden haben in seine 1935 erschienene Textsammlung Nachlaß zu Lebzeiten. Das Interesse der Arbeit richtet sich darauf, diese Texte in ihrem publizistischen Kontext in den Blick zu nehmen und die möglichen Wechselwirkungen mit ihrem unmittelbaren Umfeld zu untersuchen. Dahinter steht die Annahme, dass jedem Text ein unerschöpfliches Bedeutungspotential innewohnt, das sich angeregt durch die heterogenen Text-Konstellationen, die sich auf einer Zeitungsseite ergeben, immer wieder neu und je anders entfaltet. Für das Setting einer Zeitungsseite übernehme ich den Begriff der Druckszene, der bisher kaum und wenn, dann für produktionsorientierte Überlegungen fruchtbar gemacht wurde. Die Dissertation zielt darauf ab, den Terminus hinsichtlich seiner spezifischen Qualität, Objekt und Ereignis zugleich zu bezeichnen, auszuloten und für die Untersuchung von Zeitungsseiten fruchtbar zu machen. Anders als die „Schreibszene“, die den Akt des Schreibens fokussiert, zielt dieser Ansatz nicht darauf ab, den unwiederbringlich vergangenen Produktionsakt des Druckens zu rekonstruieren, sondern konzentriert sich auf das konkret verfügbare Produkt – den Druck. Speziell die publizistischen Druckszenen erweisen sich als bedeutungsgenerierende Ereignisse. Sie äußern sich als intertextuelle, intermediale, interdiskursive und interkontextuelle Beziehungen, die sich zwischen sämtlichen Bestandteilen – auch den paratextuellen und nichtsprachlichen – ergeben können. Diese möglichen Berührungspunkte lotet das Dissertationsprojekt exemplarisch in unterschiedlichen Druckszenen aus und untersucht die Wirkung dieser Berührungen auf die Musil’schen Texte.
Eine vollständige Liste aller Forschungsprojekte des Robert-Musil-Instituts finden Sie in der Forschungsdokumentation (FoDok).
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