Digitale Edition

Der Arbeitsbereich Digitale Edition, als solcher 2023 am RMI/KLA institutionell etabliert, hat in Klagenfurt jahrzehntelange Tradition: Der im Zuge des FWF-Projekts Robert-Musil-Nachlassdokumentation (1976-80) erstellte Microfiche-Katalog mit Datierungen, Textstufenzuordnungen, Materialangaben, Werkzuordnungen, Werkfiguren, Orten und anderen Angaben zu jeder Manuskriptseite des Nachlasses bildet in digitalisierter Form einen integralen Bestandteil des seither über mehrere Medien- bzw. Formatwechsel hinweg erarbeiteten digitalen Korpus – von der 1993 bei Rowohlt veröffentlichten CD-ROM Robert Musil Nachlass-Transkription über die 2009 unter dem Titel Klagenfurter Ausgabe erschienene DVD-ROM-Edition bis hin zum seit 2016 nach den Prinzipien einer Social Progressive Edition in Entwicklung befindlichen Webportal MUSIL ONLINE, dessen 2022 auf der Editionsplattform der Österreichischen Nationalbibliothek veröffentlichter Prototyp eine erste Stufe der schrittweisen Umsetzung dieses Konzepts repräsentiert, das neben den Bereichen Lesen (Lesetexte nach der Gesamtausgabe „letzter Hand“ in Buchform) und Schauen (Faksimiles und Textwiedergaben der Manuskripte) mit dem Bereich Verstehen auch den im FWF-Projekt MUSIL ONLINE – interdiskursiver Kommentar (2018-2024) konzipierten Kommentar dieses neuartigen Zuschnitts beinhaltet. – Weitere Forschungsvorhaben und digitale bzw. hybride Editionsprojekte widmen sich dem Kärntner Autor Werner Kofler (1947-2011).

Über diesen Arbeitsbereich sowie den Arbeitsbereich Schreibprozessforschung ist das RMI/KLA mit der renommierten internationalen Arbeitsgemeinschaft für germanistische Edition ebenso verbunden wie über seine Arbeit im AG-Ausschuss und in der Kommission für die Edition von Texten seit dem 18. Jahrhundert. Als Projektpartner des österreichweiten Kompetenznetzwerks Digitale Edition – KONDE sowie als Mitglied des Netzwerks Digital Humanities Austria und des Konsortiums CLARIAH-AT ist das RMI/KLA insgesamt stark im Feld der Digital Humanities verankert.