Real-World Problems: Prähistorische Pfahlbauten in Keutschach am See
SoSe 2021
Leitung: Alexandra Schwell
„Das sind ein paar Holzstumpel, die unter Wasser sind, die keiner sieht. […] Ob die besonders sind – ich weiß nicht.” (Keutschacher, Mitte 30)
Bereits Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die erste Pfahlbausiedlung in Österreich im Keutschacher See in Kärnten entdeckt. Seit dem Jahr 2011 sind die 6000 Jahre alten Keutschacher Pfahlbauten sogar Teil des transnationalen UNESCO-Welterbes „Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen“.
Archäologie und Wissenschaft, aber auch Tourismus, Wirtschaft und Lokalpolitik setzen großen Hoffnung in das Potential der Pfahlbauten für die Region. In der Praxis stehen sie jedoch vor zahlreichen Hürden und Herausforderungen, die bereits damit beginnen, dass es sich um ein Kulturerbe handelt, das in Gänze unter Wasser liegt und für Besucher:innen unzugänglich ist.
Wie aber kann die Region von den Pfahlbauten profitieren? Wie kann bei der lokalen Bevölkerung ein Bewusstsein für die Bedeutung eines „unsichtbaren“ Welterbes geschaffen werden?
Das Kuratorium Pfahlbauten, das für die Welterbestätten in Österreich verantwortlich zeichnet, ist in seiner Arbeit vor Ort in Keutschach, aber auch an anderen Welterbestätten, genau mit diesen Fragen konfrontiert. Wie Begeisterung für ein Welterbe wecken, das man nicht sehen kann?
Vor diesem Hintergrund wurden Studierende der Angewandten Kulturwissenschaft beauftragt, kulturanalytische Lösungen und Handlungsanregungen für das „Real-World Problem“ des Kuratorium Pfahlbauten zu erarbeiten und sie den Auftraggeber:innen zu präsentieren.
Gemeinsam mit der LV-Leiterin Univ.-Prof. Dr. Alexandra Schwell entwickelten die Studierenden ein Forschungsdesign, führten die empirische Forschung mithilfe ethnographischer Methoden durch, werteten die gewonnenen Erkenntnisse mit Bezug auf kulturanalytische theoretische Konzepte aus und wählten ein passendes Format für die Berichterstattung an den Praxispartner.
Der Abschlussbericht inkl. Handreichung mit Handlungsempfehlungen ergingen an die Auftraggeber:innen und sind vertraulich.
Wenn auch Sie ein „Real-World Problem“ haben, das Sie mithilfe kulturanalytischer Perspektive lösen möchten, zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren!
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