„For Forest –ein Konflikt um Kunst?“
Die Ausstellung lässt sich hier als .zip-Dokument herunterladen.
Wozu, Wie und Warum studieren wir Angewandte Kulturwissenschaft und was hat das mit dem Stadionwald zu tun? (Redebeitrag zur Ausstellungseröffnung „For Forest ein Konflikt um Kunst?“ am 23.6.2019 von Sabine Ebner, Master Angewandte Kulturwissenschaft)
„What are these people so afraid of? Where does their extreme anger come from?“ Diese Fragen stellt sich eine Leserin des Artikels, der über For Forest in „The New York Times“ (24.9.2019) erschien. Mit ähnlichen Fragen begannen Studierende der Masterstudiengänge Angewandte Kulturwissenschaft und Visuelle Kultur ihr Lehrforschungsprojekt unter der Leitung von Klaus Schönberger. Die Projektgruppe ging der Frage nach dem Konflikt nach, der sich um den Wald im Stadion bereits lange vor der Enthüllung abzeichnete.
Die Kunstinstallation For Forest setzt sich aus 299 Bäumen zusammen, die als Wald auf dem Fußballfeld des Wörthersee-Stadions bis Ende Oktober 2019 noch zu betrachten sind. Diese Mischwaldkomposition wurde vom Basler Kulturunternehmer und Künstler Klaus Littmann realisiert. Der Wald ist von den Rängen aus zu betrachten, betreten werden kann er nicht. Max Peintner’s Bleistiftzeichnung „Die ungebrochene Anziehungskraft der Natur“, für Armin Thurner („Falter“) seine „berühmteste Zeichnung“, diente Klaus Littmann als Vorlage.
Im Rahmen der Poster-Ausstellung For Forest – ein Konflikt über Kunst? Oder wie eine Stadt den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht präsentierten die Studierenden ihre Forschungsergebnisse mit einer zweiwöchigen Unterbrechung vom 23.7.-30.8.2019 vor dem Klagenfurter Rathaus. Vom 6.10.-27.10. wurde die Ausstellung im Wörthersee-Stadion im Rahmen der Kunstintervention selbst gezeigt. Sie Ausstellung besteht aus zwölf Plakaten, die verschiedene Aspekte des Konflikts thematisieren.
In einem eigenen Begleitseminar unter der Leitung des Informationsdesigners Christoph Almasy (Wien) wurde das Ausstellungsdesign entwickelt (v.a. von Michaela Mak) und die einzelnen Plakate konzipiert
Die Studierenden fragten nach den am Konflikt beteiligten Akteuren*innen, sozialen, kulturellen und politischen Gegensätzen, die beim Konflikt über For Forest an die Oberfläche drängen sowie historischen Hintergründen. Es wurden u.a. die Geschichte des Stadions seit der Haider-Ära, die Kontroverse um die Finanzierung der Installation, der Konflikt zwischen Populärkultur (Fußball) und Kunst, die politische Instrumentalisierung durch die FPÖ sowie die ökologische Nachhaltigkeit untersucht.
Diese Konfliktursachen brodeln aber unter der Oberfläche, und die konkreten Anlässe sind selten die eigentlichen Ursachen. Die Kernthese der Ausstellung besagt, dass es beim Konflikt um For Forest um vieles geht, aber am wenigsten um Kunst (vgl. Blog „Kulturanalyse des Alltags“, 22.8.2019).
Die Ausstellung wurde auch noch an weiteren Orten gezeigt. Im Herbst 2019 ‚tourte’ sie in den S-Bahnen der ÖBB durch ganz Kärnten und wurde laut Rückmeldung der Zugbegleiter von den Fahrgästen sehr interessiert aufgenommen. Im November 2019 wird die Ausstellung auch in der Aula der Alpen-Adria Universität zu sehen. (Rieke Höller)
Quicklinks
Informationen für
Adresse
Universitätsstraße 65-67
9020 Klagenfurt am Wörthersee
Austria
+43 463 2700
uni [at] aau [dot] at
www.aau.at
Campus Plan