Forschung
Laufende Projekte
Life and Death of Soviet POWs in Occupied Ukraine, 1941-44
Projektleitung
Dieter Pohl
Projektmitarbeiter:innen
Alexandra Pulvermacher
Laufzeit
01.01.2024-31.12.2027
Förderung
FWF
While extensive research globally delves into the history of the Holocaust, far less is known about the second-largest group of victims under National Socialist rule: the captured Red Army men and women. An estimated two and a half to three million Soviet prisoners of war (POWs) perished in German captivity. While thousands were directly killed, the majority succumbed to the dire conditions stemming from inadequate shelter and food. Though some aspects of this tragedy, such as German policy towards Soviet POWs and their experiences in camps within the German Reich, have been studied, the lives and deaths of Red Army personnel in occupied Ukraine—where most were detained immediately after capture, with nearly a million dying—are only known in outline.
The project aims to illuminate this obscure chapter of National Socialist extermination policy while situating the fate of Soviet POWs within the broader context of the "Third Reich," its occupation policies, and the evolution of Soviet society under occupation, particularly in occupied Ukraine where knowledge remains scarce. Funded by FWF, this research endeavor seeks answers to pivotal questions: How did German starvation and forced labor policies impact the treatment of Soviet POWs? What role did German perceptions of Ukrainians and ethnic hierarchies play? How were female Red Army prisoners treated upon capture? What were the specific hardships faced by Jewish POWs? How did local topography and occupation policies influence access to food and shelter? What were the organizational structures of the camps? How did POWs perceive themselves and how were they viewed by the local populace?
The escalation of the Russian aggression in Ukraine in February 2022 thrust the region into international spotlight, notably among historians. Ukraine bore witness to extreme mass violence during the first half of the 20th century, particularly during World War II. This project‘s most significant contribution lies in fostering a deeper comprehension of German violence in Eastern Europe and the nuances of a distinct form of warfare. The extent of mass atrocities perpetrated against Soviet POWs in Ukraine remains largely uncharted in Austria and across Europe. Additionally, the Soviet Union’s historical neglect of this topic underscores the need for renewed inquiry.
Gewalt im deutsch und sowjetisch besetzten Polen 1939-1941
Projektleitung
Dieter Pohl
Projektmitarbeiter:innen
Hannah Riedler
Laufzeit
01.06.2019-30.04.2024
Am 1. September 1939 griff das nationalsozialistische Deutschland Polen an. Da Hitler sich kurz zuvor mit Stalin über die Teilung des Landes verständigt hatte, marschierte am 17. September auch die Rote Armee in Polen ein. Für 21 Monate, bis zum deutschen Krieg gegen die Sowjetunion, stand das Land nun unter der Herrschaft zweier extremer Besatzungsmächte. Auch wenn es in anderen Staaten, wie Jugoslawien und Griechenland, gemischte Besatzungsherrschaften gab, wurde kein anderes Land von zwei so radikalen und gleichzeitig so gegensätzlichen Regimen während desselben Zeitraumes unterworfen. Für den Zeitraum September 1939 bis Juni 1941 ergeben sich in Polen geeignete Bedingungen für einen synchronen Vergleich der Besatzungen, aber auch der Erfahrungen der Besetzten. In diesem durch Zeit und Raum eingegrenzten Rahmen lässt sich ein Vergleich zwischen nationalsozialistischen und stalinistischen Strukturen und Logiken viel leichter erzielen, als in vielen der Makrovergleiche, die während der letzten Jahrzehnte angestellt wurden.
Im Rahmen dieses vom FWF unterstützten Projektes werden die Konzepte, Diskurse und Praktiken von Okkupation sowie die Wahrnehmung und Reaktionen innerhalb der besetzten Gesellschaft analysiert werden. Die Analyse konzentriert sich dabei auf die Bemühungen der Besatzer, die polnische Gesellschaft durch Gewalt, vor allem durch Deportationen, zu verändern. Sowohl die deutschen wie auch die sowjetischen Besatzer deportierten jeweils etwa 400.000 polnische Bürger in einer Zeitspanne von nur 17 Monaten. Im Zuge der deutschen Deportationen wurden Polen und Juden innerhalb Polens, das heißt von den westlichen in die zentralen Gebiete Polens, transportiert. Die Sowjetbehörden deportierten Polen, Juden, Ukrainer sowie Weißrussen ins Innere der Sowjetunion. Auf beiden Seiten wurden gleichzeitig Teile der polnischen Intelligenz ermordet und Massenverhaftungen verdächtiger Widerständler durchgeführt. Zur gezielten Verfolgung und Ermordung von Juden, Roma und Psychiatrieinsassen kam es jedoch ausschließlich unter deutscher Besatzung.
Kooperationspartner:innen
Ludwig Boltzmann Institut für Kriegsfolgenforschung
The Exercise of Judgment in the Early Modern Period
Projektleitung
Projektmitarbeiter:innen
Martina Meidl, Elisabeth Lobenwein, Ursula Renz, Reinhard Alexander Stauber, Bernhard Ritter, Simone De Angelis, Gabriele Haug-Moritz, Peter Kuon, Udo Thiel, Hartmut Wulfram
Laufzeit
01.05.2016 - 31.05.2022
Webseite
Das HRSM-Kooperationsprojekt Judgment untersucht die Frage, wie in der Frühen Neuzeit (1450/1500–1800) der moderne Begriff des Urteils bzw. der Urteilskraft, engl. ‚judgment’, geprägt und so eine Kultur des Urteilens geschaffen wurde. Das Projekt geht von der Erforschung verschiedener in der Frühmoderne neu etablierter Praktiken, Textsorten und Grundwerte aus, welche zur Aufwertung der Urteilskraft und –damit verbunden – zur Aufklärung und zur Entstehung einer modernen Expertenkultur beigetragen haben. Übergreifendes Ziel ist es, die Rolle zu klären, welche das Postulat der Unveräußerbarkeit der Urteilskraft für moderne, der Aufklärung, der Toleranz und der Förderung von Expertise verpflichteten Gesellschaften hat.
Kooperationspartner:innen
- Paris-Lodron-Universität Salzburg
- Karl-Franzens-Universität Graz
- Universität Wien
Eine vollständige Liste aller Forschungsprojekte des Instituts für Geschichte finden Sie in der Forschungsdokumentation (FoDok).
Abgeschlossene Projekte
Forschungsdaten digital. Mittelalterliche Urkunden des Alpen-Adria-Raumes.
Projektleitung
Projektmitarbeiter:innen
Laufzeit
13.04.2015 - 12.02.2016
Forschungsdaten entstehen in Zusammenhang mit wissenschaftlichen Vorhaben. Oft genug sind in der Vergangenheit diese Daten nach Projektabschluss dem Vergessen anheim gefallen und wurden zum Teil sogar – vor allem bei Pensionierungen – vernichtet. Allerdings stellen diese Daten einen Schatz jeder wissenschaftlichen Institution dar. In der 40jährigen Existenz des Instituts für Geschichte an der Universität Klagenfurt wurden laufend Projekte auch zur mittelalterlichen Geschichte durchgeführt, nicht zuletzt das Großprojekt zu den Urkunden der Grafen von Cilli, das von 1999 bis 2005 lief. Ziel des Vorhabens „Forschungsdaten digital“ ist es, die meist noch analog zur Verfügung stehenden Forschungsdaten (Urkunden, Chroniken) dieser Projekte zu digitalisieren und so der nächsten Generation von Forscherinnen und Forschern in Klagenfurt zugänglich zu machen. Diese Daten bilden damit auch einen Grundstock für eine digitale Quellensammlung am Institut, die nicht nur ein Standortvorteil für Klagenfurt ist, sondern auch massiv Kosten einspart. Zugleich stellt dieses Projekt eine Vorstufe eines digitalen Urkundenbuchs zum mittelalterlichen Alpen-Adria-Raum dar.
Genocide and Mass Violence in East Central Europe 1939-1947
This project aims at a synthesis of new research on violence in East Central and South Eastern Europe during the Second World War and its immediate aftermath.
Deutscher und japanischer Vernichtungskrieg im Vergleich 1937/41-1944.
In diesem Projekt wird die deutsche Gewaltpolitik in der besetzten Sowjetunion 1941-1944 mit jener Japans in China 1937-1945 verglichen. Dabei ergeben sich neue analytische Perspektiven für die Interpretation der jeweiligen Gewaltphänomene.
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