Publikationen
Ausgewählte Publikationen
Wissen in mittelalterlichen Gemeinschaften
Diskurse – Ideale – soziale Räume
Das Buch versammelt geschichts-, sprach- und literaturwissenschaftliche
Perspektiven auf den Wissenstransfer in Mittelalter und Früher Neuzeit. Ein besonderer Fokus wird dabei auf den Gemeinschaftsbezug gelegt. Er ist in didaktischen Wissensverhandlungen, in Netzwerken und Gruppenbildungen,
selbst im rhetorischen und poetischen Bezugsraum präsent. Die Studien beleuchten theoretisches wie praktisches Wissen in mündlicher und schriftlicher Form sowie in ritualisierten Kontexten. Im Mittelpunkt der Beiträge stehen kollektive Wissenshorizonte, Ideale und Deutungsmuster, welche in Mittelalter und
Früher Neuzeit einen beträchtlichen identitätsstiftenden Wert aufwiesen. Die 14 Beiträge geben vielfältige Einblicke in dynamische Wissensverhandlungen und tragen damit zum Verstehen vormoderner Gemeinschaften bei.
Österreichbilder
Mediale Konstruktionen aus Eigen- und Fremdperspektive
Mediale Welten sind Konstruktionen, die zum einen Auskunft über Perspektiven auf die Welt geben. Zum anderen sind sie kulturelle und historische Speichermedien für Ideologien, Anthropologien sowie Denk- und Handlungslogiken. Mediale Welten geben damit ein implizites kulturelles Selbstverständnis wieder, das eine Kultur von sich oder anderen Kulturen präsentiert. Die Tagung fokussiert aus verschiedensten fachspezifischen Blickwinkeln (literatur- und medienwissenschaftlichen, sprachwissenschaftlichen, fachdidaktischen usw.) und methodischen Positionen heraus auf Konstruktionen, die das Selbst- und Fremdverständnis Österreichs transportieren. Erkennbar werden sollen wesentliche soziale, politische und kulturelle Kräfte, die in einem (möglichst) weiten historischen Rahmen zu reflektieren sind. Es geht um die Entdeckung und Erforschung von offenen und versteckten Zusammenhängen, Entwicklungen, Verbindungslinien im Ästhetischen wie im Gesellschaftlichen.
Schwierige Wörtchen leicht übersetzt! Modalpartikeln und sinnverwandte Ausdrücke im Deutschen, Englischen, Niederländischen und Französischen
„Komm ruhig ein bisschen näher, ich beiße ja nicht!“ Haben Sie sich jemals Gedanken darüber gemacht, was ‘ruhig’ und ‘ja’ in einem solchen Satz bedeuten, oder wie sie etwa ins Englische zu übersetzen wären? ‘Calmly’ und ‘yes’ stimmen schließlich nicht. Das Deutsche hat, im Vergleich zu anderen Sprachen, sehr viele von diesen schwierigen kleinen Wörtchen, die wir ständig benutzen, ohne dass wir genau sagen könnten, was sie eigentlich bedeuten. Noch schwieriger ist es, sie zu übersetzen, denn oft gibt es in anderen Sprachen keine direkten Entsprechungen für diese sogenannten Modalpartikeln. Dieses kompakte Lehrbuch erklärt, warum Modalpartikeln so zentral für unsere Sprache sind, und gibt hilfreiche Übersetzungstipps für das Englische, Niederländische und Französische.
Neighbours in the Landscape of Memory:
Preface
At least since the 1980s, memory has become a leitmotif of cultural theory re-search. Despite the persistent presence of the memory theme, the group of historical sources that deal explicitly with the functioning of human memory, the treatises on Art of Memory, has received little attention to date, for this teaching has long been regarded as a mere technical storage aid. Implicitly, however, this doctrine contains not only the aspect of reproduction, but also the creative possibility of reorganization and the creation of meaning, which gives the Ars memorativa historical relevance.
In order to further the study of mnemonic methods, including but not lim-ited to the Ars memorativa, the Medieval and Early Modern Mnemonic Society1 was founded at the International Medieval Congress in Leeds in 2018 – the year when the congress theme was Memory, and thus many specialists on the art of memory and mnemonics gathered there.
Members of the society seek to trace out the genesis of the art of memory in its intellectual and cultural origins, as well as the manuscript tradition and the history of the printed editions of the mnemonic treatises themselves. The so-ciety’s members are equally interested in the implications of mnemonic sys-tems on the surrounding culture and in what they can reveal about the trans-mission of knowledge, pedagogical systems, and the like.
The first meeting of the society took place in September 2019 in Prague.2 Entitled Neighbours in the Landscape of Memory, it focused on the subject of “neighbourhood” in a wide sense including encounter and juxtaposition. Ap-plied to the theme of memory, the event discussed primarily mutual influ-ences, translocations and transformations of texts and ideas on the art of memory. Special sections were devoted to neighbourhood of languages (primarily Latin and vernacular) and to the relationship between image and text, showing that the memory treatises work very carefully not only with in-dividual minds but also with specific associations born out of particular cul-tural-historical context. Another important focus of the meeting was late me-dieval manuscript culture, explored especially with respect to medieval library formation, very active scribes, as well as transformation of a text in medieval manuscripts, exemplified on a sermon.
The meeting was supported by the European Regional Development Fund project KREAS – Creativity and adaptability as conditions for the success of Europe in an interrelated world (reg. no.: CZ.02.1.01/0.0/0.0/16_019/0000734). Six of the papers presented there were converted into studies included in this volume. We would like to thank the editors and reviewers of Daphnis for ac-cepting our special issue for the series.
Christine Lavant: Gedichte aus dem Nachlass
Hrsg. von Doris Moser und Fabjan Hafner unter Mitarbeit von Brigitte Strasser. (= Christine Lavant: Werke in vier Bänden, Bd. 3, hrsg. von Klaus Amann und Doris Moser).
Wallstein-Verlag 2017.
»Wer das, was er schreiben muss, zurückhält, ist vielleicht wie ein Weib, das seine Kinder vergräbt aus Angst, sie könnten dem lieben Nachbarn nicht gefallen«, stellte Christine Lavant fest. Die Kärntner Dichterin schrieb zeitlebens ca. 1.800 Gedichte. Nur gut ein Drittel davon hat Lavant auch veröffentlicht.
Inhaltlich kühnere, formal riskantere Gedichte hielt sie zunächst zurück, und nach der Veröffentlichung ihres dritten großen Gedichtbandes »Der Pfauenschrei« (1962), als ihre dichterische Stimme nahezu verstummt war, wollte sie von Veröffentlichung nichts mehr wissen.
Viele Gedichte aus dem Nachlass zeigen ungeschützt und zugänglich, wo Lavants bildgewaltige Dichtung ihren Ausgang nimmt. Es ist eine Lyrik, von der Monika Rinck sagt, sie sei »die ungeheure Transformation von Schmerz und Leid in ein großes, kraftvolles und zuweilen immens komisches Werk«.
Der dritte Band der vierbändigen Werkausgabe enthält eine Auswahl aus den nachgelassenen Gedichten aus allen Schaffensperioden, darunter auch das lange Zeit verschollene, erst kürzlich wieder entdeckte Erstlingswerk »Die Nacht an den Tag«, das 1948 zwar gesetzt, aber nie gedruckt wurde. Drei Viertel der hier versammelten Gedichte sind Erstveröffentlichungen, die übrigen wurden zuvor in diversen Nachlasspublikationen publiziert.
Pressestimmen
»Ihr Eigensinn und ihre Singularität stellt sie in eine Reihe mit Sappho, Günderode, Droste und Lasker-Schüler.«
(Deutschlandradio Kultur, 23.04.2017)
»Der editorisch erneut so wohlgelungene vorletzte Band der Werkausgabe könnte Christine Lavant gleichsam posthum entfesseln.«
(Wolfgang Albrecht, Informationsmittel (IFB), 25 (2017))
»viele große Gedichte, die sich hier finden lassen«
(Vincent Sauer, www.fixpoetry.com, 18.04.2017)
»Christine Lavants ›Gedichte aus dem Nachlass‹ sind ohne Zweifel eine Entdeckung für die Lyrik unserer Zeit.«
(Andreas Puff-Trojan, Ö1 Ex libris, 21.05.2017)
»die übergroße Mehrheit ist (...) großartig, einzigartig, solitär«
(Jan Kuhlbrodt, www.signaturen-magazin.de, 30.05.2017)
Verdrängte Moderne – vergessene Avantgarde
Diskurskonstellationen zwischen Literatur, Theater, Kunst und Musik in Österreich 1918–1938
Primus-Heinz Kucher (Hg.)
V&R unipress 2016
Mit der Moderne seit 1880 etablierte sich eine Dynamik, in der eine Koexistenz von Neuem, Artifiziellem, Entgrenzendem und traditionell Schönem anzutreffen ist. Die Avantgardisten hingegen definierten sich stärker durch den Bruch mit dem Vergangenen. Die Wiener Kultur der Zwischenkriegszeit gilt davon als weitgehend unberührt, obgleich seit 1910 dem Expressionismus zugerechnete Werke entstanden sind. Im Schatten der schwierigen, aber auch von Aufbruch begleiteten 1920er Jahre entwickelte sich in Wien an den Schnittflächen von Theater, Architektur, Literatur, Tanz und Musik ein bemerkenswertes Spektrum konstruktivistisch ausgerichteter Experimente, die weit über Österreich hinaus Resonanz fanden. Diese und andere Konstellationen rekonstruiert dieser Band, der zugleich neue Akzente zum Epochenprofil der Zwischenkriegszeit setzt.
Wirnt von Grafenberg: WIGALOIS
Text, Übersetzung, Stellenkommentar
Bearb. v. Sabine Seelbach, Ulrich Seelbach
2. überarb. Aufl. Berlin, Boston: de Gruyter 2014
Wirnts von Grafenberg Wigalois gehört zu den wichtigsten Artusromanen des hohen Mittelalters. Der um 1210/20 entstandene Roman greift auf Motive aus den ‚klassischen‘ mittelhochdeutschen Romanen, z. B. aus Wolframs Parzival und Hartmanns Erec, zurück. Er erzählt die âventiure des Gawein-Sohnes Wigalois, der bei der Suche nach seinem Vater an den Artushof gelangt und dort in die Tafelrunde aufgenommen wird. Als Artusritter besteht er zahlreiche Bewährungsproben, die schließlich in eine ideale Herrschaft im Königreich Korntin münden. Die reiche Überlieferung des Romans (41 Handschriften) zeugt von seiner Beliebtheit vom frühen 13. bis ins späte 15. Jahrhundert. Diese neue Ausgabe enthält nicht nur den mittelhochdeutschen Text (nach Kapteyn), sondern zugleich eine Übersetzung in modernes Deutsch. Darüber hinaus bietet sie einen Stellenkommentar, ein ausführliches Nachwort mit Hinweisen zur Gattungsfrage und Motivik, zum ‛Sitz im Leben’ und zur Interpretation, Register zu den Namen und zum Kommentar sowie eine Bibliographie zum Wigalois .
Visuelle Medien
Klagenfurter Beiträge zur Visuellen Kultur, Bd. 1
Hrsg. von Jörg Helbig, Arno Russegger und Rainer Winter (2014)
Während mit dem Einzug des ›cultural turn‹ in den Geisteswissenschaften Kultur zunächst als Text untersucht wurde, vollzieht sich seit geraumer Zeit auch eine Wende zur Visuellen Kultur hin. Dieser Wandel versteht sich als eine Antwort auf die hegemoniale Kraft der Bilder, die als zentraler Faktor ihre Wirkung in sozialen, politischen und ökonomischen Zusammenhängen entfaltet.
Dieser Band, der die Reihe Klagenfurter Beiträge zur Visuellen Kultur begründet, nimmt sich dies zum Anlass und analysiert die kulturellen Bilderwelten in alltäglichen und deshalb auch zentralen visuellen Medien: in Filmen, Serien, Illustrierten und Comics. Die exemplarischen Beiträge verstehen sich als Zugang und Leitfaden in die kulturelle Konstruktion des Visuellen. Sie erschließen nicht nur einen konkreten Gegenstand aus kultur-, film- und literaturwissenschaftlicher sowie psychologischer Perspektive – die Ansätze liefern zugleich auch philosophische, ästhetische und wahrnehmungstheoretische Erkenntnisse zur Produktion, Zirkulation, Rezeption sowie dem Austausch von Bildern.
Publikationen der Abteilungsmitglieder
Eine vollständige Liste aller am Institut für Germanistik verfassten Publikationen finden Sie in der Forschungsdokumentation (FoDok).
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