Ausgewählte Publikationen
Intersektionale Solidaritäten
Beiträge zur gesellschaftskritischen Geschlechterforschung
Verbündet-Sein, Vernetzung und Vergemeinschaftung: Diese Konzepte sind in jüngster Zeit wieder in den Mittelpunkt (queer-)feministischer, genderspezifischer und intersektionaler Theorien und Praktiken gerückt. Die Beiträge des Buchs thematisieren Erfolge und Herausforderungen queer-feministischer, antirassistischer und intersektionaler Bündnisse in ihren lokalen, regionalen und globalen Verbundenheiten.
Spätestens seit der Covid-19-Pandemie wird auch in den privilegierten Zonen des Globalen Nordens mehr verstanden, wie wir existenziell miteinander verbunden sind, als Mit-Wesen im Sinne eines gemeinsamen in-der-Welt-Sein, in den verschiedenen vergeschlechtlichten und intersektionalen Dimensionen, die mit unterschiedlichen Verletzbarkeiten und Handlungsmöglichkeiten einhergehen: physisch und psychisch, sozial und affektiv, ökonomisch, politisch und geographisch, edukativ und epistemisch. Zugleich wird durch den Klimawandel auf drastische Weise deutlich, wie wir Menschenmit unserer Umwelt und mit der Natur verbunden und auf sie angewiesen sind.
Neben feministischem Internationalismus und transnationalen geschlechterpolitischen Allianzen im Kontext antikolonialer Kämpfe, postkolonialer Auseinandersetzungen und dekolonialer Bewegungen werden neue Formen verbundener und verbindender Ontologie- und Ethikverständnisse, die über feministische Care-Ethiken und Edu-Care hinausgehen, vorgestellt. Die Autor:innen setzen sich mit historischen Erfolgsmodellen, Solidaritäten und Bündnispolitiken und ihren Wirkungen in gegenwärtigen sozialen Bewegungen auseinander und diskutieren Zukunftskonzepte, Utopien und Heterotopien des Mit-Seins und Mit-Werdens im Widerstreit und in Verwobenheit.
Die Herausgeberinnen:
Mag.a Dr.in Kirstin Mertlitsch, Senior Scientist und Leitung Universitätszentrum für Frauen*- und Geschlechterstudien, Universität Klagenfurt, Österreich
Prof.in i.R. Dr.in Brigitte Hipfl, Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft, Universität Klagenfurt, Österreich
Verena Kumpusch, M.A., Dissertantin und Lehrbeauftragte am Institut für Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung, Universität Klagenfurt, Österreich
Pauline Roeseling, B.Sc., Studienassistentin, Universitätszentrum für Frauen*- und Geschlechterstudien, Universität Klagenfurt, Österreich
Verlag Barbara Budrich
ISBN: 978-3-8474-2667-7
eISBN: 978-3-8474-1830-6
Format: 14,8 x 21,0 cm
Umfang: 312 Seiten
Erscheinungsjahr: 2024
Erscheinungsdatum: 15.01.2024
1. Auflage / Sprache: Deutsch
Die Zielgruppe:
Lehrende und Forschende der Gender Studies
Transformationen
Sozialphilosophische Perspektiven der Veränderung
Der Band setzt sich mit aktuellen Transformationsprozessen auseinander. Globale Ereignisse wie Klimawandel, Covid-19 Pandemie, ökonomischer und sozialer Wandel sowie Veränderungen traditioneller Geschlechterverhältnisse werfen Fragen auf, wie diese Veränderungsprozesse verstanden und konstruktiv gestaltet werden können. Die Komplexität dieser Problemstellung erforderte einen inter- und transdisziplinären Zugang, wie er im vorgeschlagenen Band realisiert wird. Die Autor*innen des Bandes diskutieren anhand von konkreten Beispielen zentrale Herausforderungen aktueller Transformationsprozesse und stellen zusammengenommen eine Reflexionsgrundlage bereit, mit der dem beobachteten Wandel begegnet werden kann.
Herausgegeben von:
Dr. Bernhard Wieser ist Assoc.Prof. an der Technischen Universität Graz
Dr.in Kirstin Mertlitsch ist Senior Scientist und leitet das Zentrum für Frauen*- und Geschlechterstudien der Universität Klagenfurt
Prof. Dr. Arno Bammé ist Emeritus Professor an der Universität Klagenfurt
Taschenbuch / Erscheinungsdatum 26.11.2022 / Verlag Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH / Seitenzahl 260 / 1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-658-38608-5
Familie – Beruf – Karriere: Daten, Analysen und Instrumente zur Vereinbarkeit
Dieser Sammelband ist eine Bestandsaufnahme der Vereinbarkeit von Familienleben (Betreuung von Kindern und Pflege von Familienangehörigen) und Erwerbsleben. Der Fokus liegt dabei auf einem erweiterten Begriff von Vereinbarkeit, der eine Karriere im Sinne einer erfolgreichen Teilnahme am Arbeitsmarkt miteinschließt – und nicht nur das Ausüben eines Jobs. Die Autor_innen zeigen anhand von Daten aus Österreich und Deutschland die wesentlichen Charakteristika von Problemen zur Vereinbarkeit auf und stellen Instrumente vor, die einen Beitrag zu einer verbesserten Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Karriere und damit auch zur Gleichstellung der Geschlechter leisten können. Neben den Möglichkeiten werden aber auch Grenzen, wie etwa körperliche oder emotionale Belastungen, vor allem aber finanzielle Ausfälle und Karrierenachteile, thematisiert.
Behrens, D./ Kreimer, M./ Mucke, M./ Franz, N. (Hrsg., 2018): Familie - Beruf - Karriere: Daten, Analysen und Instrumente zur Vereinbarkeit. Springer Gabler.
Sisters – Cyborgs – Drags. Das Denken in Begriffspersonen der Gender Studies
Feministische und queere Theorien sind mit ganz besonderen Figuren ausgestaltet: die »Sister« der zweiten Frauenbewegung, die »Cyborg« von Donna Haraway, das »Nomadic Subject« von Rosi Braidotti, die »New Mestiza« von Gloria Anzaldúa und die »Drag« von Judith Butler. Welche Funktionen erfüllen Begriffspersonen innerhalb von Genderdiskursen? Welche Wirkungen haben sie auf Leser_innen und Denker_innen? Und vor allem: Wo liegen die Potenziale dieser Figuren für Denken, Erkennen und politisches Handeln?
Kirstin Mertlitsch zeigt auf, welche wissenschaftlichen Theorien und Schlüsselkonzepte queer-feministische Begriffspersonen verkörpern und ausagieren. Sie analysiert erstmals, in welchen rationalen, emotional-affektiven und körperlich-materiellen Dimensionen Wissen vermittelt und Erkenntnisprozesse ermöglicht werden.
Eine Rezension aus Zeitschrift für philosophische Literatur
http://www.zfphl.de/index.php/zfphl/article/view/137
Kirstin Mertlitsch (2016): Sisters – Cyborgs – Drags
Das Denken in Begriffspersonen der Gender Studies. Transcript Verlag. 278 Seiten, kart. ISBN 978-3-8376-3349-8
»When we were gender…« – Geschlechter erinnern und vergessen
Wie sich jener Menschen erinnern, die in einer hegemonialen Kultur unerwähnt bleiben? Das Verhältnis von Politik, Geschlecht und Gedächtnis ist eines der großen Problemstellungen der Gender Studies. Wie sehen die vergeschlechtlichten Kodierungen, Metaphern und Allegorien des Gedächtnisses aus? Welche Bedeutung kommt dabei der Materialität der Körper zu? Wie greifen performative Prozesse in Empfindungen ein?
In den Beiträgen dieses Bandes treffen Ansätze queer-feministischer Geschichtsschreibungen und biographische Erzählungen auf programmatische Untersuchungen der Verstrickungen von Geschlecht, Erinnerung und Geschichte.
Jacob Guggenheimer, Utta Isop, Doris Leibetseder, Kirstin Mertlitsch (Hg.): »When we were gender...« - Geschlechter erinnern und vergessen. Analysen von Geschlecht und Gedächtnis in den Gender Studies, Queer-Theorien und feministischen Politiken. transcript Verlag 2013, 360 S., 33,80 €, ISBN 978-3-8376-2397-0.
„Gastarbeiterinnen“ in Kärnten – Arbeitsmigration in Medien und persönlichen Erinnerungen
Migration stellt heute sowohl in medialen als auch in politischen Diskursen ein vieldiskutiertes Thema dar. Dabei ist die Auseinandersetzung mit dem »GastarbeiterInnen«-Phänomen von zentraler Bedeutung – stellt dieses doch den ersten weitreichenden Versuch dar, Migrationsbewegungen zu steuern. Gleichzeitig ist heute das Bild des männlichen »Gastarbeiters«, der in den 1960er und 1970er Jahren seine Heimat hinter sich gelassen hat, um seine Familie aus der Ferne zu ernähren, tief im kulturellen Gedächtnis Österreichs verankert. Dass es jedoch auch weibliche »Gastarbeiterinnen« – gerade in Kärnten – gegeben hat, scheint dagegen größtenteils in Vergessenheit geraten zu sein. Vielmehr herrscht noch heute das Bild vor, Migrantinnen wären vor allem Ehefrauen und Mütter, die als hilflose Opfer unter dem Migrationsprozess zu leiden hätten. In dieser Publikation wird dieses Bild kritisch hinterfragt und die »Gastarbeiterinnen« werden als selbstbestimmt Handelnde in den Mittelpunkt gerückt, haben doch die weiblichen »Gastarbeiterinnen«, genauso wie ihre männlichen Kollegen, den Weg nach Österreich u. a. auch deswegen auf sich genommen, um ihre Familien zu unterstützen. Dabei wird mittels Zeitzeuginnen-Gesprächen und Analysen von Kärntner Medien aus den 1960er und 1970er Jahren insbesondere auf die Lebens- und Arbeitsumstände dieser Frauen eingegangen und deren Bedeutung für das Bundesland Kärnten herausgearbeitet.
Elisabeth Koch, Viktorija Ratković, Manuela Saringer, Rosemarie Schöffmann: »Gastarbeiterinnen« in Kärnten - Arbeitsmigration in Medien und persönlichen Erinnerungen. Drava Verlag Klagenfurt 2013, € 14,80
Queer Tracks: Subversive Strategies in Rock and Pop Music
Queer Tracks: Subversive Strategies in Rock and Pop Music
Queer Tracks describes motifs in popular music that deviate from heterosexual orientation, the binary gender system and fixed identities. This exciting cutting-edge work deals with the key concepts of current gender politics and queer theory in rock and pop music, including irony, parody, camp, mask/masquerade, mimesis/mimicry, cyborg, transsexuality, and dildo.
Based on a constructivist concept of gender, Leibetseder asks: ‘Which queer-feminist strategies are used in rock and pop music?’ ‘How do they function?’ ‘Where do they occur?’ Leibetseder’s methodological process is to discover subversive strategies in queer theory, which are also used in rock and pop music, without assuming that these tactics were first invented in theory. Furthermore, this book explains where exactly the subversiveness is situated in those strategies and in popular music.
Reviews
From Grace Jones to Gaga, divas to dildos, Queer Tracks is an original and theoretically important contribution to the corpus of queer popular music studies. Through captivating accounts of rock and pop performers and texts, Doris Leibetseder’s provocative analysis of queer aesthetics, tactics and subversive strategies makes for an utterly compelling and enlightening read.
Jodie Taylor, Queensland Conservatorium, Griffith University, Australia and author of Playing it Queer: Popular Music, Identity and Queer World-making
Queer Tracks takes up its place in a growing body of scholarship genuinely concerned with queer strategies in popular music. In it, Doris Leibetseder navigates well the waters of queer theory, drawing on a wide range of theoretical concepts, from irony, parody, satire and camp, through mimesis, mimicry, and masquerade, to cyborgs and trans. Along the way, she guides the reader confidently through well-informed interpretation of a number of classic cases—Madonna, Peaches, Björk, Grace Jones, Annie Lennox—and pulls in strands from feminism and critical race theory. This book will prove a useful resource to any scholar or student in the field of popular music studies who is interested in issues of gender, sexuality, race, or identity at its broadest.
Freya Jarman, University of Liverpool, UK
Kausalität der Gewalt. Kulturwissenschaftliche Konfliktforschung an den Grenzen von Ursache und Wirkung
Kausalität ist das Aufeinanderfolgen von Zuständen nach Regeln, so hat es Kant einmal definiert. Damit sind auch zwei Kernfragen jeder gesellschaftskritischen Forschung vorbestimmt: Wodurch wird Gewalt verursacht? Und was bewirkt sie?
Anhand konkreter Beispiele beleuchten die Beiträge in diesem Band, wie und wo nach kausalen Zusammenhängen der Gewalt geforscht werden kann und wie sich Erkenntnisse für Konflikttransformationen nutzbar machen lassen. Darüber hinaus stellt sich der Band der kritischen Frage, inwieweit das Denken in Kausalketten selbst die Grundlage für Gewaltver-hältnisse liefert.
Daniela Gronold, Bettina Gruber, Jacob Guggenheimer, Daniela Rippitsch (Hg.innen): Kausalität der Gewalt. Kulturwissenschaftliche Konfliktforschung an den Grenzen von Ursache und Wirkung. Transcript Verlag Bielefeld 2012, € 29,80
Differenzen leben. Kulturwissenschaftliche und geschlechterkritische Perspektiven auf Inklusion und Exklusion
Eröffnen kulturelle, sexuelle, ökonomische oder geschlechtsspezifische Differenzen emanzipatorische Perspektiven für Einschlüsse und Ausschlüsse in Gesellschaften?
Jenseits symbolischer Markierungen widmet sich dieser Band der Kritik an unterschiedlichen Formen globaler und struktureller Herrschaft. Aus geschlechterkritischer, kulturkonstruktivistischer und queerer Perspektive thematisieren die Beiträge u.a. die Positionierung von Migrantinnen und Migranten, die Lage der »Sans Papiers«, soziale Aufstiegsstrategien von Minderheiten, Systeme globalen Hungers, die ökonomische Ausgrenzung von Frauen oder die Protestbewegungen für die Ehe gleichgeschlechtlicher Paare.
Utta Isop, Viktorija Ratković (Hg.innen): Differenzen leben. Kulturwissenschaftliche und geschlechterkritische Perspektiven auf Inklusion und Exklusion. Transcript Verlag Bielefeld 2011, ca. € 28,80.
Publikationen der Mitglieder des Zentrums für Frauen- und Geschlechterstudien
Eine vollständige Liste aller am Zentrum für Frauen- und Geschlechterstudien verfassten Publikationen finden Sie in der Forschungsdokumentation (FoDok).
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