Forschung des UZFG
Zentrale Arbeitsbereiche des Universitätszentrums für Frauen*- und Geschlechterstudien sind die Initiierung und Umsetzung bzw. Mitarbeit an gender- und diversitätsrelevanten Forschungsprojekten, Tagungen und Veranstaltungen sowie die Mitarbeit in Gremien im Rahmen des Frauenförderungs- und Gleichstellungplans.
Dies impliziert die:
- Verankerung der Frauen*- und Geschlechterstudien in den Curricula der Bachelor- und Masterstudien sowie in den Universitätslehrgängen
- Konzeption und Organisation von wissenschaftlichen Veranstaltungen und Ausstellungen
- Herausgabe von Publikationen und Sammelbänden
Forschungsaktivitäten 2020 – 2023
4. Inter- und transdisziplinäre Gender-Forschungswerkstatt Universität Klagenfurt
Die Gender-Forschungswerkstatt hat sich als ein bewährtes Format erwiesen, um das breite Forschungsspektrum rund um die Themen Geschlechtervielfalt, LGBTIQ+ Studies, Intersektionalität, Queer-Studies und Diversität an der Universität Klagenfurt gemeinsam zu diskutieren bzw. um die Vielfalt der Forschungsansätze verstärkt sichtbar zu machen. Auch im Sommersemester 2023 werden wir diese Veranstaltungsreihe fortsetzen:
Im Rahmen der 4. Gender-Forschungswerkstatt fanden zwei Veranstaltungen an der AAU statt:
GESCHLECHTLICHE VIELFALT IM PSYCHOSOZIALEN UND UNIVERSITÄREN KONTEXT – TRANS* UND NICHT-BINÄRE STUDIERENDE, FORSCHENDE UND LEHRENDE
– Workshop mit Mari Günther am Freitag, 21. April 2023 | 10 – 13 Uhr | Ort: Zeitschriften-Lesesaal der Bibliothek
NUR ZWEI GESCHLECHTER? DIE BIOLOGIE KOMMT (BEREITS SEIT LÄNGEREM) ZU DIFFERENZIERTEN EINSICHTEN ZU BIOLOGISCHEM GESCHLECHT (SEX)
– Vortrag von Heinz-Jürgen Voß am Freitag, 28. April 2023 | 11 – 13 Uhr | Ort: Online
Die Gender-Forschungswerkstatt gab uns wieder den Raum und die Möglichkeiten zum themenbezogenen Austausch und zur Vernetzung. Wir danke allen, die an den Veranstaltungen mitgewirkt haben.
3. Inter- und transdisziplinäre Gender-Forschungswerkstatt Universität Klagenfurt in Kooperation mit der Österreichischen Gesellschaft für Geschlechterforschung
»Kritische Partizipationen in Wissenschaft und Forschung? Podiumsdiskussion und Lunch Talk zu queer-feministischen und intersektionalen Ansätzen an der Universität«
Dienstag, 31. Mai 2022, 12:00 bis 14:00 Uhr
Ort: Universität Klagenfurt – Z.1.29 (Oman Saal)
Die 3. Gender-Forschungswerkstatt (GFW) fand in Kooperation mit der Österreichischen Gesellschaft für Geschlechterforschung (ÖGGF) statt. Im Rahmen der ÖGGF-Veranstaltungsreihe „Visionen guter Arbeit in der Wissenschaft“ wurde an der Universität Klagenfurt zum Thema »Kritische Partizipationen in Wissenschaft und Forschung? Queer-Feministische und intersektionale Ansätze an der Universität« debattiert.
Ziel war es erneut, Wissenschaftler*innen sowie universitätsangehörigen Mitarbeiter*innen und Studierenden die Möglichkeit zu bieten, sich über Forschung und Lehre, Arbeits- und Studienbedingungen zu Gender- und Diversitätsschwerpunkten auszutauschen bzw. zu vernetzten. Im Fokus stand dieses Mal die gemeinsame Reflexion und Diskussion der universitären Forschungs- und Arbeitsbedingungen.
Diese Schwerpunktsetzung greift ein grundlegendes Thema der akademisch gewordenen, intersektionalen Ansätze bzw. der Queer-Feminismen auf und denkt sie weiter: Wie werden innerhalb der Gender Studies, Critical Race Studies, Diversity Studies und anderen kritischen Theorien, Macht- und Herrschaftsverhältnisse sowie kritisches Denken verhandelt – und – besteht nicht ein fundamentaler Widerspruch zwischen diesen herrschaftskritischen Ansätzen und den gegenwärtigen, kompetitiven Arbeitsverhältnissen, universitären Rahmenbedingungen und Dominanzkulturen?
In der Podiumsdiskussion wurden Diskrepanzen, Widerstände und Chancen gleichermaßen besprochen: Inwieweit lassen sich politische Haltungen von Wissenschaften trennen? Wie können sich kritische Wissenschaften in unternehmerischen Universitäten positionieren? Wie sind etwa Gleichstellungspolitiken und Gender Studies in diese Dynamiken eingebunden? Inwieweit und auf welchen Ebenen besteht für die unterschiedlichen Personengruppen an der Universität – von Studierenden über Wissenschaftler*innen in Qualifizierungsphasen bis hin zu etablierten Forscher*innen – die Möglichkeit der Teilhabe und Chancengleicht? Welche wissenschaftlichen Subjekte gehen unter diesen Arbeitsbedingungen hervor? Welche Visionen einer herrschaftskritischen Universität können entwickelt und umgesetzt werden?
Am Podium diskutierten (in alphabethischer Reihenfolge):
Martina Merz – Vizerektorat für Forschung, u.a. Wissenschafts- und Hochschulforschung,
Alice Pechriggl – Stellv. Institutsleitung des Instituts für Philosophie, u.a. Philosophische Geschlechteranthropologie
Heidi Ulrike Siller – Postdoc am Institut für Psychologie, u.a. Gewalt gegen Frauen und genderbasierte Gewalt
Anna Lisa Strobach – Ehem. ÖH-Frauenreferat, u.a. Studierende am Institut für Psychologie
Viktorija Ratković – Postdoc am Zentrum für Friedensforschung und Friedensbildung und Betriebsrat, u.a. Gender Studies und Migrationsforschung
Michael Wieser – Institut für Psychologie, Arbeitskreis für Gleichbehandlungsfragen und Betriebsrat, u.a. Psychologie und Psychotherapie
Moderation: Kirstin Mertlitsch & Verena Kumpusch
Arbeitstagung – 20 Jahre UZF*G Klagenfurt: A p a r t – Together – Becoming With!
Gesellschaftskritische Geschlechterforschung als Beitrag zu einer Allianz für die Zukunft
1.-3. Dezember 2021
Online-Arbeitstagung anlässlich des 20-jährigen Bestehens des Universitätszentrums für Frauen*- und Geschlechterstudien:
In jüngster Zeit rückt das Konzept des Verbündet-Seins, der Vernetzung und Vergemeinschaftung wieder in den Mittelpunkt (queer-)feministischer, genderspezifischer und intersektionaler Theorien und Praktiken. Anti- und dekoloniale Theoretisierungen des politischen und sozialen Wandels setzen die Dimension des Kollektiven ebenfalls zentral. Aktuell weltweit relativ erfolgreiche soziale Bewegungen wie MeToo, Black Lives Matter und Fridays for Future machen deutlich, dass Bündnisse und Solidaritäten gesellschaftspolitisch wirksam sind. Aber auch die vermeintlich gescheiterten, weil brutal niedergeschlagenen sozialen Bewegungen des Arabischen Frühlings und andere politische Kollektivierungen im globalen Süden wie z. B. Precarias a la deriva in Spanien, #NiUnaMenos in Argentinien, der Aurat-Marsch in Pakistan, Pinjra Tod (Break the Cage) in Indien usw. zeigen die Relevanz von kollektiven Prozessen – und sei es im massiven Widerstand von Seiten der jeweils herrschenden Ordnung.
Spätestens seit der Covid-19 Pandemie wird auch in den privilegierten Zonen des Globalen Nordens mehr verstanden, wie wir existenziell miteinander verbunden sind, als Mit-Wesen im Sinne eines gemeinsamen in der Welt Sein, in den verschiedenen vergeschlechtlichten und intersektionalen Dimensionen, die mit unterschiedlichen Verletzbarkeiten und Handlungsmöglichkeiten einhergehen: physisch und psychisch, sozial und affektiv, ökonomisch, politisch und geographisch, edukativ und epistemisch. Zugleich wird durch den Klimawandel auf drastische Weise deutlich, wie wir Menschen mit unserer Umwelt und mit der Natur verbunden und auf sie angewiesen sind. Am Beispiel der Konzepte des Mit-Seins und Mit-Werdens queerfeministischer Theoretiker*innen steht auch eine feministische Educare und Care-Ethik des Rücksichtnehmens und der Empathie zur Diskussion. Die Verwobenheit des vergeschlechtlichten Mensch-Seins zeigt, wie wir durch Ko- Konstitutionsverhältnissen in einem steten intra-aktiven Werden ko-existieren.
Bei dieser Arbeitstagung geht es um die Fragen des Verbündet Seins, um Vergemeinschaftungs- und Solidaritätsprozesse auch im Sinne des Mit-Seins und Mit- Werdens aus feministischer, queer-feministischer und intersektionaler Perspektive. Damit möchten wir beispielsweise folgende Themenfelder verbinden, die wir theoriegeleitet und/oder praxisorientiert, historisch bewusst und zugleich zukunftsorientiert diskutieren wollen.
Konzeption: Claudia Brunner, Gabriele Dietze, Brigitte Hipfl, Verena Kumpusch, Kirstin Mertlitsch, Pauline Roeseling
Organisationsteam: Kirstin Mertlitsch, Alina Kopkow, Tine Haupt, Marco Messier, Noreen Schneiders
2. Inter- und transdisziplinäre Gender-Forschungswerkstatt Universität Klagenfurt
Donnerstag, 30. September 2021, 10:00 bis 15:00 Uhr
Ort: Universität Klagenfurt
Nachdem die 1. Gender-Forschungswerkstatt am 6. Mai 2021 auf großen Anklang gestoßen ist, freuen wir uns sehr, dieses Konzept fortführen zu können, um Wissenschaftler*innen der Universität Klagenfurt wieder die Möglichkeit zu geben, sich über Forschung und Lehre zu Gender- und Diversitätsschwerpunkten auszutauschen und zu vernetzen. Wir möchten Sie daher erneut herzlich zur 2. inter- und transdisziplinären Gender-Forschungswerkstatt an der Universität Klagenfurt am 30. September 2021 einladen!
Ziel ist es, das breite Forschungsspektrum und die damit einhergehenden, vielfältigen Forschungen, Fragestellungen, Methoden und Perspektiven zu Gender, LGBTIQ+ Studies, Intersektionalität und Diversität an der Universität Klagenfurt weiter sichtbar zu machen sowie die Vernetzung auszubauen. Da sich der Modus der 1. Gender-Forschungswerkstatt als sinnvoll und förderlich erwiesen hat, bieten wir erneut einen offenen Forschungstag mit Workshop-Charakter an: in kurzen Slots sollen laufende Forschungsprojekte und/oder Anliegen aus der Lehre vorgestellt und diskutiert werden. Pro Beitrag bzw. Präsentation sind maximal 10 Minuten vorgesehen. Darüber hinaus soll Raum für weiterführende Vernetzung und das Entwickeln von gemeinsamen Arbeiten geschaffen werden: angedacht sind etwa gemeinsame Veranstaltungen, gemeinsames Publizieren sowie Austausch mit anderen Universitäten.
Moderation: Kirstin Mertlitsch & Verena Kumpusch
Programm:
Begrüßung & Eröffnung
Viktorija Ratković (Friedensforschung), Elisabeth Günter (Sozialwissenschaften), Dagmar Fink(Literatur- & Kulturwissenschaften): Wo geht’s lang zur guten und entschleunigten Universität? Bedingungen undMöglichkeiten feministisch-solidarischen Handelns in der Academia
Chair: Verena Kumpusch
Diskussion
Kateryna Pilarchuk (Anglistik und Amerikanistik): Representation of Women in Contemporary Fashion Discourse
Chair: Kirstin Mertlitsch
Diskussion
Melanie Fleischhacker (Anglistik und Amerikanistik): Do you speak Gender? –Developing Gender-Sensitive Teaching Materials for the EFL Classroom with Teachers and Students
Chair: Verena Kumpusch
Diskussion
Verena Kumpusch (Erziehungswissenschaft): Genderwissen im Bildungssystem –Visionen und Strategien auf Papier? Zur Frage einer (selbst-)kritischen Geschlechterforschung für die Schule
Chair: Kirstin Mertlitsch
Diskussion
Julia Ganterer (Erziehungswissenschaft): Gewalt-und Geschlechterforschung: Wie erforsche ich Gewalt und was macht die Gewalt-und Geschlechterforschung mit uns?
Chair: Verena Kumpusch
Diskussion
Abschluss & Ausblick
1. Inter- und transdisziplinäre Gender-Forschungswerkstatt Universität Klagenfurt
06. Mai 2021, 10:00 bis 15:00 Uhr
Ort: Universität Klagenfurt
Moderation: Kirstin Mertlitsch & Verena Kumpusch
Die Forschungswerkstatt bietet Wissenschaftler*innen der Universität Klagenfurt die Möglichkeit, sich über Forschung und Lehre zu Gender- und Diversitätsschwerpunkten auszutauschen und zu vernetzen. Das Programm finden Sie im Anhang. Es macht die vielen interdisziplinären Gender-Forschungsprojekte an unserer Universität sichtbar.
Programm:
Begrüßung & Eröffnung
Panel I: Geschlechterforschung zwischen Autonomie und Institution
Alice Pechriggl (Philosophie): Geschlechterforschung und das Projekt der Autonomie
Ethisch-politische Perspektiven 1990-2021
Chair: Kirstin Mertlitsch
Diskussion
Panel II: Krieg – Frieden – Geschlecht
Claudia Brunner (Friedensforschung): epistemic sisterhood: feministische forschung als friedens- und konfliktforschung
Chair: Verena Kumpusch
Cristina Beretta (Slawistik): Nation und Gender at War. Non-Konformität in der post-jugoslawischen Kriegsliteratur
Diskussion
Panel III: Literatur – Geschlecht
Elena Messner (Slawistik): Phantasma und Realität (post-)jugoslawischer Feminismen. Gynozentrische Literatur, Theorie und Kritik aus Bosnien, Kroatien und Serbien im 20. Jahrhundert
Chair: Kirstin Mertlitsch
Diskussion
Panel IV: disAbility und Geschlecht
Eva-Maria Graf + Melanie Fleischhacker + Alexandra Schwell (Anglistik, Kulturanthropologie): GOAL – Gender (In)Equality in Football: Developing Opportunities through Assessment and Leadership Transformation
Chair: Verena Kumpusch
Rahel More (Erziehungswissenschaft): Ableism in der Kinder- und Jugendhilfe
Diskussion
Panel V: Digitalität und Geschlecht
Susanne Kabatnik + Eva-Maria Graf (Sprachwissenschaft, Anglistik): Gender im #depressions-Diskurs auf Twitter
Chair: Kirstin Mertlitsch
Miriam Fahimi + Katharina Kinder-Kuralanda (D!ARC): Gender Bias, Intersektionalität und Algorithmen
Diskussion
Abschluss & Ausblick
Abgeschlossene Projekte
„Gender Ideology“: Mobilization of conservative groups against gender equality and sexual citizenship
Projektmitarbeiter:innen
Stefanie Mayer
Laufzeit
01.01.2015 - 31.12.2015
After decades of steady progress in terms of gender and sexual rights, several parts of Western and Eastern Europe are facing new waves of resistance. These oppose the so-called “gender ideology”, and unveil a crucial role of the Catholic Church. However, these mobilizations should not be merely regarded as contemporary reiterations of established forms of opposition to particular understandings of gender and sexuality, but are also shaped by new discourses and forms of organization in which established conservative actors clearly seek to reach beyond their traditional circles and to connect with a wider audience. While marriage equality clearly operated as the catalyst of this new coalition and the moral panic it represents in several countries (France, Croatia, Slovakia, Italy), their political agenda cannot be reduced to their opposition to same-sex marriage, but extends to opposing reproductive rights and abortion, sex education in public schools, sexual liberalism more broadly, and indeed the very notion of gender itself. In other words: we are facing a strong, structured and well-organized opposition to the (political and academic) debates around gender equality and intimate or sexual citizenship. Beyond the strong connections to some segments of the Catholic Church, current mobilizations are also connected to Evangelicals, especially in the United States, and to political and religious actors in Russia and the countries under its influence In addition, mobilization against “gender ideology” (or “gender theory” as it is referred to in some countries), which started at the United Nations, extends far beyond Europe, as shown by several countries in Latin America and Africa. It is now obvious these protests are not an isolated phenomenon in Europe. Indeed, occurrences of religiously-inspired opposition to gender and sexual rights can be observed across the continent. However, while research is developing in some countries like France or Croatia and Vatican documents have been scrutinized, we know very little about these mobilizations. We can hardly explain how religious discourses about sex difference turn intro massive street demonstrations and how forms of organization and protest travel across borders. We have also a poor knowledge of the actors behind this movement. Our ignorance has crucial political consequences, as an efficient answer requires a previous precise understanding of what is at stake. In addition, oppositional movements are poorly known in Europe and the political role of the Catholic Church has been overlooked in recent decades. This project, which gathers researchers and activists, is an attempt to address this situation. It aims at gathering more information about these mobilizations across the continent and to confront it with activists on the ground to elaborate better informed strategies to promote equality in Europe. A thorough comparative and transnational project across Europe is the only way to gather pieces of information spread and to illuminate what remains invisible if we keep working at national level. At a scientific level, this project aims:• To understand better the actors behind these mobilizations• To investigate the interplay between religion and opposition to gender and sexual rights, both in terms of actors and discourses, and to understand how religiously-inspired discourses fuel political protest• To understand the transnational diffusion of these mobilizations. At a political level, this project wants:• To promote an active and enduring dialogue between scholars and activists• To contribute to an efficient strategy against these movements thanks to a better analysis of what is happening in Europe.
Kooperationspartner:innen
- Friedrich-Ebert-Stiftung
„Gastarbeiterinnen“ in Kärnten – Auf Spurensuche der weiblichen Arbeitsmigration
Projektleitung
Projektmitarbeiter:innen
Laufzeit
01.01.2010 - 31.05.2014
Förderung
Privatstiftung Kärntner Sparkasse
Migration stellt heute sowohl in medialen als auch in politischen Diskursen ein vieldiskutiertes Thema dar. Vor allem die Auseinandersetzung mit den geschichtlichen Hintergründen der Migration ist von zentraler Bedeutung in diesem Projekt. Die Erinnerung an die „GastarbeiterInnen“ in den 1960er und 1970er Jahren ist geprägt von dem Bild eines männlichen „Gastarbeiters“. Dass es jedoch auch weibliche „Gastarbeiterinnen“ gegeben hat, scheint größtenteils in Vergessenheit geraten zu sein. Weiters wurden Migrantinnen in der Mainstream-Migrationsforschung lange Zeit nur als hilflose Opfer beschrieben, die unter dem Migrationsprozess zu leiden hätten.
In diesem Forschungsvorhaben soll dieses Bild kritisch hinterfragt werden und die „Gastarbeiterinnen“ als selbstbestimmt Handelnde in den Mittelpunkt gerückt werden. Dabei wird insbesondere auf die Lebens- und Arbeitsumstände dieser Frauen eingegangen werden. Zudem wird eine Forschungslücke geschlossen: Während in anderen Bundesländern Österreichs bereits Projekte zu dieser Thematik stattgefunden haben gibt es keine Aufarbeitung dieser Problematik im Raum Kärnten. Mittels Zeitzeuginnen-Gesprächen wird einzelner „Gastarbeiterinnen“ in Kärnten erinnert und deren Bedeutung für das Bundesland herausgearbeitet. Eine Besonderheit dieses Forschungsprojekts stellt zudem dessen interdisziplinäre Ausrichtung dar. Im Gegensatz zu rein kulturwissenschaftlichen Debatten rund um das Thema Arbeit wird in diesem Projekt auch ein sozio-ökonomischer Fokus auf Migration und Arbeit gelegt.
Kultur und Konflikt: Bedingungen regionaler Gewaltprävention am Beispiel der Situation von Migrantinnen und ihrer medialen Wahrnehmung
Projektleitung
Projektmitarbeiter:innen
Laufzeit
01.01.2007 - 01.01.2008
Förderung
Privatstiftung Kärntner Sparkasse
In dem Projekt geht es um Möglichkeiten regionaler Gewaltprävention. Ein zentraler Aspekt bezieht sich auf die mediale Darstellung von Migratinnen.
Der Fokus wird auf die Darstellung von Migrantinnen in Kärntner Medien gelegt, wobei dabei in besonderer Weise die Ergründung der der Region eigenen Imagines des „Fremden“ und „Eigenen“ gerade im Hinblick auf die beiden Hauptdimensionen der Analyse „Kultur und Konflikt“ ermöglicht werden soll.
Eine vollständige Liste aller Forschungsprojekte des Instituts für Technik- und Wissenschaftsforschung finden Sie in der Forschungsdokumentation (FoDok).
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