FORSCHUNG
Vernetzte und autonome Systeme
Die zunehmende Einbettung von Computerprozessoren und Sensoren sowie deren allgegenwärtige Vernetzung ist ein weltweiter Trend von hoher Bedeutung für unsere Gesellschaft. An der Fakultät für Technische Wissenschaften bildet die Forschung zu solchen „vernetzten Systemen“ einen klar definierten und international sichtbaren Schwerpunkt. Dieser wird primär durch das Institut für Vernetzte und Eingebettete Systeme (NES) sowie das Institut für Informationstechnologie (ITEC) getragen.
Die über 50 wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen arbeiten an der Entwicklung zukünftiger mobiler Kommunikationsnetze und Internet-Architekturen, ressourcenschonender und vertrauenswürdiger Sensor- und Kameranetze sowie an neuartigen benutzerfreundlichen Multimediasystemen. Die Anwendungsbereiche umfassen neben der Telekommunikations- und Internetbranche auch Smart Grids und die Medizintechnik. Ein zentrales Thema ist die Selbstorganisation in Netzen, das in Kooperation mit Instituten der Wirtschaftswissenschaften und der Lakeside Labs GmbH interdisziplinär erforscht wird.
Der Schwerpunkt weist eine überdurchschnittlich hohe und steigende Anzahl an Publikationen in hochrangigen Zeitschriften sowie Rufe und Listenplätze an europäische Spitzenuniversitäten auf. Zudem verfügt der Schwerpunkt über das höchste Drittmittelaufkommen der Universität: In den Jahren 2010 bis 2013 wurden beispielsweise am Institut für Vernetzte und Eingebettete Systeme (NES) durchschnittlich 1,5 Millionen Euro pro Jahr eingeworben, was einer jährlichen Rate von einer halben Million Euro pro Professor entspricht.
Neben mehreren FWF- und EU-Projekten finden sich bilaterale Kooperationen mit den F&E-Abteilungen namhafter Industriepartner, wie zum Beispiel Airbus, DOCOMO, France Telecom, Infineon, Intel, Karl Storz und NXP. Zudem wurden erfolgversprechende Unternehmen ausgegründet, wie etwa die bitmovin GmbH mit ihrer Video-Streaming-Technologie, welche im Jahr 2014 ein siebenstelliges Seed-Investment erhielt.
Durch die aktive und kompetitive Rekrutierung aus dem Ausland leistet der Forschungsschwerpunkt schon jetzt einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung des viel zitierten „Brain Drains“ aus dem Bundesland Kärnten. So sind zum Beispiel am NES-Institut mehr als die Hälfte der wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen internationaler Herkunft. Seit 2010 verstärkt das Erasmus-Mundus-Doktoratskolleg „Interactive and Cognitive Environments“ diesen Trend zur Internationalisierung. Nach Abschluss des Doktorats gehen viele Absolvent*innen zu Kärntner Technologieunternehmen.
Mit der stiftungsabhängigen Exzellenzinitiative zu vernetzten und autonomen Systemen soll dieser Schwerpunkt weiter gestärkt und um Themen aus den vernetzten Robotiksystemen erweitert werden und als besonderes Stärkefeld in der Region verankert werden. Ein weiterer Schritt in diese Richtung wurde mit der Widmung einer Professur für „Regelung vernetzter Systeme“ gemacht. Weiter angestrebt wird eine Kooperation mit dem im Jahr 2015 in Klagenfurt etablierten Robotik-Institut von Joanneum Research.
Mit dieser thematischen Erweiterung wird ein österreichweit einzigartiges Forschungsportfolio auf Fakultätsebene geschaffen mit dem Ziel, einen weltweit sichtbaren Forschungsschwerpunkt zu einem wichtigen und gesellschaftlich relevanten Zukunftsthema der Informations- und Kommunikationstechnik zu bilden.
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