Translokale Vorlesungsreihe: Geographien von Covid-19
Veranstaltungsort
Online
Veranstalter
Institut für Geographie und Regionalforschung
Beschreibung
„Die Welt im Kampf gegen das Coronavirus“ oder „eine Naturkatastrophe
in Zeitlupe“ – entgegen dieser populären Diagnosen zielt unser Beitrag
darauf zu zeigen, welche gesellschaftlich hervorgebrachten Naturverhältnisse
erst dafür sorgen, dass SARS-CoV-2 zur „größten Krise der Nachkriegsgeschichte“
wird. Die Frontstellung gegen ein feindliches Virus ist
kein Naturereignis, das uns ereilt, sondern Resultat einer bestimmten Bearbeitungsweise.
In unserem Beitrag zeigen wir, welche strukturellen Voreinstellungen
dazu geführt haben, dass Gesundheit im Zuge der Pandemie
unter den Stichworten von Preparedness und Risikopolitik vor allem als nationales
Sicherheitsproblem bearbeitet wird. Mit der kritischen Sozialepidemiologie
verstehen wir Gesundheit als soziale Frage. Gegen eine isolierte
Sicht auf Krankheitserreger werden hier die sozialen Determinanten in den
Vordergrund gestellt, die entscheidende Bedingungen für die Anfälligkeit
von Körpern und Gemeinschaften liefern. Damit öffnen wir den Blick für
eine solidarische Politik der Gesundheit, die aus Selbstorganisation erwächst
und grundsätzliche Bedingungen für Wohlergehen schafft.
Vortragende(r)
Vortragende:Iris Dzudzek (Münster) und Henning Füller (Berlin)
Kommentar: Judith Miggelbrink (Dresden)
Moderation: Matthias Naumann (Klagenfurt)
Kontakt
Univ.-Prof. Dr. Matthias Naumann (Matthias [dot] Naumann [at] aau [dot] at)