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NEUE LITERATUR: Leopold FEDERMAIR und Sophia Lunra SCHNACK

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Veranstaltungskategorie Vortrag

feuchtes holz:
Sophia Lunra Schnacks Debütroman bewegt sich in einem zeitlosen Raum, in dem die Grenzen zwischen Erinnerung und Zukunft, Vergangenheit und ihrer gefürchteten Wiederkehr durchlässig werden. Fast märchenhaft mutet die Landschaft an, vor der rückblickend Kriegsrealitäten von Großvater und Urgroßvater erzählt werden. Der Übergang geschieht unbemerkt, elegant, harmonisch, genauso wie literarische Schranken und Genre-Grenzen sich verschieben: Prosa verwandelt sich in leichtfüßige Strophen und Verse erzählen ihre Geschichten. In der Auflösung erst entsteht der Zusammenhalt.

Hiroshima Capriccios:
Das Neue und das Alte, das Zentrum und die Peripherie; das schrille, laute, das voll Urbane und die einsamen, weitläufigen Landschaften rund um Hiroshima: Leopold Federmair begibt sich als autobiografischer Erzähler seiner Capriccios gehend, mit dem Fahrrad oder dem Boot auf „Regionalreisen“. Das meist unbestimmte Ziel ist seine Stadt mit ihren Bezirken, Rändern, ihrem Außerhalb. Der Blick des Europäers, der seit über 15 Jahren in Japan lebt, ist noch immer neu und neugierig. Das Frühere und Vergangene zu bewahren, gelingt ihm in vielfältigen Er-Gehungen, Er-Fahrungen: „In Wort und Bild rette ich dies und jenes vor dem Verschwinden.“

Moderation: Nadine Hötzendorfer-Fejzuli

Sophia Lunra Schnack, geboren 1990, lebt und schreibt überwiegend in Wien und veröffentlichte bislang Lyrik und (lyrische) Prosa auf Deutsch und Französisch. 2022 erhielt sie den rotahorn-Literaturförderpreis. Seit 2023 leitet sie einen Lyrikblog für „Das Gedicht“ (Hg. Anton Leitner).
Leopold Federmair, geboren 1957, ist als Schriftsteller, Essayist, Kritiker und Übersetzer tätig. 2012 erhielt er den Österreichischen Staatspreis für literarische Übersetzung. Leopold Federmair lebt in Hiroshima, wo er an der Universität Deutsch unterrichtet.