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Imperialismus, Kolonialismus und Realpolitik im 19. Jahrhundert. Neue Perspektiven auf die internationalen Beziehungen zwischen dem Wiener Kongress und dem Ersten Weltkrieg.

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Veranstaltungskategorie Vortrag

Veranstaltungsort
HS B

Veranstalter
Institut für Geschichte


Beschreibung

2014 erinnerte sich Europa an zwei wichtige Jahrestage seiner Geschichte, an den Wiener Kongress von 1814/1815 und an den Ausbruch des Ersten Weltkriegs 1914. Während das erste Ereignis den Frieden nach den napoleonischen Kriegen wiederherstellte, brachte das zweite für den Kontinent das erste Armageddon des 20. Jahrhunderts.
Die Historiker stellen seit langem die Frage, wie es zur vollständigen Zerstörung des europäischen Friedenssystems kommen konnte. Sie suchten die Antwort vor allem in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, als die nationale Einigung Italiens und Deutschlands sowie Imperialismus und Kolonialismus den Weg zum allgemeinen kriegerischen Konflikt zu bereiten schienen.
Der Vortrag wird die These erläutern, dass die Genese des Problems schon früher zu suchen ist, in Entwicklungen der internationalen Beziehungen de 1830er/1840er Jahre. Der Machtegoismus der fünf europäischen Groβmächte schwächte das Zutrauen in die Kraft des internationalen Rechts und führte dazu, Sicherheit in militärischer Stärke zu suchen. Im gleichen Zug verringerte sich die Loyalität zur „Wiener Ordnung“ und erhöhte sich die Neigung zur Lösung internationaler Probleme durch das „Faustrecht“. Der Keim jener Entwicklungen, die sich mit dem modernen Nationalismus, Imperialismus und Kolonialismus verbanden und letztlich zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs führten, ist also bereits in machtpolitischen Tendenzen der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts angelegt.
Vortrag und Diskussion finden in deutscher Sprache statt.

Vortragende(r)
Doz. Miroslav Šedivý, Ph.D., Westböhmische Universität Pilsen / Západočeská Univerzita v Plzni

Kontakt
Sandra Wakonig (sandra [dot] wakonig [at] aau [dot] at)