Der Teufel und seine Bilder, oder: Figurationen des Bösen
Der Teufel lebt in und durch Medien. Als immaterielles Wesen ist er auf Leihkörper angewiesen, um zur Erscheinung zu kommen. In Bildern und Statuen, Körpern und Filmen wird er sichtbar, aber auch angreifbar. Bilder des Teufels perpetuieren den Glauben an das inkarnierte Böse, können aber auch helfen, es zu bannen. Sie beflügeln die Fantasie und die künstlerische Imagination, schüren aber auch den Glauben, man könne dem Bösen durch Angriffe auf seine Leihkörper beikommen.
Der Vortrag untersucht die Wirkmacht von Bildern anhand von Figurationen des Bösen. Gegenstand sind nicht nur Darstellungen von Teufeln und Besessenen, sondern auch die vielfältigen Gegen-Bilder, die zur Abwehr oder zur Austreibung von Dämonen genutzt wurden, und das Nachleben des Teufels in der politischen Ikonographie.
Veranstalter
Vortragende(r)
Prof. Dr. Jasmin Mersmann (Kunstuniversität Linz)
Jasmin Mersmann ist Professorin für Kunstgeschichte an der Kunstuniversität Linz. Seit 2021 leitet sie außerdem das Forschungs- und Ausstellungsprojekt „UnBinding Bodies“ am TA T – Raum für forschendes Ausstellen der Humboldt-Universität zu Berlin. Von 2006 bis 2017 war sie Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Kulturwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin, unterbrochen von Fellowships in Wien, Weimar, Florenz und Rom. Sie studierte Kunstgeschichte, Philosophie und Geschichte in Freiburg, Paris und Berlin und promovierte mit einer Studie über Formen der Wahrheit um 1600. Aktuell arbeitet sie an einer Monographie über die Kulturgeschichte des Teufelspakts und einer Studie zur Geschichte der Körpermodifikationen.
Kontakt
Petra Stroj (petra [dot] stroj [at] aau [dot] at)