Die Forschungsaktivitäten des Arbeitsbereichs Sozialpädagogik und Inklusionsforschung umfassen thematisch einschlägige Grundlagenforschung sowie anwendungsbezogene Forschung zu verschiedenen Professionsfeldern. Ein besonderes Anliegen ist die Zusammenarbeit mit diversen Zielgruppen in Form von partizipativer Forschung, um deren Perspektiven zu berücksichtigen und Teilhabe und soziale Inklusion zu ermöglichen.
Arbeitsschwerpunkte
- Soziale Ungleichheit, Benachteiligung und Exklusion/Inklusion
- Sozialpädagogische Bildungsforschung
- Sozialpädagogik des Kindes- und Jugendalters
- Soziale Arbeit und soziale Dienstleistungen
- Inklusion, Selbstbestimmung und Behinderung
- Disability Studies
- Gender und Soziale Arbeit
- Körper, Emotion und Geschlecht
Forschungsprojekte
De-Institutionalisierung aus der Perspektive von Menschen mit Lernschwierigkeiten
Projektleitung
Projektmitarbeiter:innen
Rafael Blaschun, Michaela Kasin, Hubert Raunjak, Daniel Voith
Laufzeit
01.11.2022 - 31.12.2024
In diesem gemeinsamen Forschungsprojekt mit Projektpartner*innen der Selbstvertretungsorganisation „Mensch Zuerst Kärnten“ werden Möglichkeiten und Herausforderungen der De-Institutionalisierung aus der Perspektive von Menschen mit Lernschwierigkeiten beleuchtet. Das Projekt verfolgt einen grundlegend partizipativen Forschungsansatz und basiert auf dem in der UN-BRK verankerten Recht „aller Menschen mit Behinderungen, mit gleichen Wahlmöglichkeiten wie andere Menschen in der Gemeinschaft zu leben.“
Bedeutung von Familie im Übergang aus der Jugendhilfe
Projektleitung
Stephan Sting
Projektmitarbeiter:innen
Anna Ebner, Georg Streißgürtl, Julia Weissnar
Laufzeit
01.03.2022 - 28.02.2025
Förderung
Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF)
In dem Forschungsprojekt werden die verschiedenen Verbindungen untersucht, die junge Menschen mit Kinder- und Jugendhilfeerfahrungen zu ihrer Familie im Übergang in das Erwachsenenleben unterhalten. Zugleich soll erforscht werden, wie wichtig Familienangehörige im Vergleich zu anderen relevanten Bezugspersonen sind und welche Bedeutung sie für die Selbstbildung und für die Herstellung von Zugehörigkeiten haben. Zu dem Zweck werden biographisch orientierte, narrative Interviews mit Care Leavers durchgeführt, die durch die Erstellung von Netzwerkkarten ergänzt werden. Die Auswertung erfolgt nach den Verfahren der Grounded Theory Methodology und mittels computergestützter Netzwerkanalysen. Im Sinne der partizipativen Forschung wird eine Referenzgruppe jugendhilfeerfahrener junger Menschen die Projektarbeiten beratend unterstützen.
DFG Netzwerk Bedingungslose Jugendhilfe
Das interdisziplinäre Netzwerk Bedingungslose Jugendhilfe besteht aus 20 Wissenschaftler:innen, die aus sozialpädagogischer, sozialrechtlicher sowie kindheits- und sozialpolitischer Perspektive zur Jugendhilfe forschen. Gegenstand der gemeinsamen Diskussion ist die Frage, wie die gegenwärtige Jugendhilfe inklusiver gestaltet werden kann, um Stigmatisierungen für ihre Adressat:innen abzubauen. Impulsgebend ist dabei unter anderem die Idee einer „Bedingungslosen Jugendhilfe“, derzufolge es möglich sein soll, Hilfen zur Erziehung (SGB VIII) bedingungslos zu beanspruchen, ohne die Voraussetzung eines stigmatisierenden, erzieherischen Bedarfs geltend machen zu müssen.
Die Bedeutung von Ableism als aktivistisch-theoretisches Konzept für die Sozialpädagogik
Projektleitung
Rahel More
Laufzeit
2021 - laufend
In diesem laufenden Forschungsschwerpunkt werden die Bedeutung und Implikationen untersucht, die das Konzept des Ableism für Sozialpädagogik hat. Ableism als kritisches Konzept hat seine Wurzeln im Aktivismus behinderter Menschen sowie den damit verbundenen Disability Studies und bezieht sich auf eine menschliche Körpernorm, die durch die Dichotomisierung von Behinderung und Nichtbehinderung sowie die Auf- und Abwertung von Fähigkeiten verstärkt wird. Ableism erzwingt einen kritischen Perspektivwechsel von Behinderung hin zur unhinterfragten Norm der Nichtbehinderung (abledness), die sowohl für behinderte Menschen als auch jenseits der Verkörperung von Behinderung von großer Bedeutung ist.
Sozialraum-/Lebensweltanalyse der Gebietskulisse Ferlach, St. Margarethen/Ros. und Zell/Sele
Projektleitung
Projektmitarbeiter:innen
Laufzeit
15.08.2021 - 31.12.2022
Förderung
Land Kärnten
Im Rahmen des Projektes wird in Zusammenarbeit mit der Fachstelle Kinderschutz des Amts der Kärntner Landesregierung eine Sozialraum- und Lebensweltanalyse in den Gemeinden Ferlach, St. Margarethen/Ros. und Zell/Sele durchgeführt. In der Sozialraumanalyse steht der Blick auf subjektiv wahrgenommene Lebenswelten im Mittelpunkt, die aus der Perspektive der handelnden Akteur*innen und Adressat*innen untersucht werden und im Hinblick auf ihre Bedeutung für den präventiven Kinderschutz analysiert werden sollen. Mit Hilfe von Familieninterviews, Gruppendiskussionen mit Jugendlichen und Fokusgruppengesprächen mit Stakeholdern in den Gemeinden wird herausgearbeitet, welche Lebensbedingungen Familien, Kinder und Jugendliche vorfinden und wie diese ein gelingendes und gesundes Aufwachsen ermöglichen. Ebenso wird gefragt, welche Unterstützungsleistungen bisher in Anspruch genommen werden und welche Angebote, Maßnahmen und Anlaufstellen zu einer Verbesserung der Bedingungen des Aufwachsens beitragen könnten.
Soziale Arbeit im Wandel des Wohlfahrtsstaats. Eine ressourcentheoretische Analyse der Beschäftigungsförderung benachteiligter Jugendlicher in Österreich (Habilitationsprojekt)
In den Jahren 2000 bis 2020 hat sich die Beschäftigungsförderung benachteiligter Jugendlicher in Österreich u.a. durch die Einführung von Ausbildungsgarantie und -verpflichtung stark verändert. Das Projekt beschreibt diesen Wandel und beschäftigt sich mit den Auswirkungen für die in diesem Bereich tätigen Sozialpädagog*innen, Sozialarbeiter*innen und Fachkräfte sowie für die Jugendlichen selbst. Das Projekt basiert einerseits auf einer Diskursanalyse, zum anderen auf einer institutionellen Analyse (u.a. von Gesetzesänderungen), die die Durchsetzung politischer Leitbilder (wie Sozialinvestitionsstaat, Neoliberalismus, Capability Approach, rechtspopulistischer Sozialstaat) untersucht. (Habilitationsprojekt)
Lebenssituation von Care Leavern des Josefinum Viktring und deren Perspektiven auf die Betreuungsqualität
Projektleitung
Projektmitarbeiter:innen
Laufzeit
01.05.2020 - 31.03.2021
Förderung
Josefinum Viktring - Sozialpädagogisches und therapeutisches Zentrum
In dem Projekt wird die Lebenssituation von jungen Erwachsenen untersucht, die im Josefinum Viktring betreut worden sind. Ebenso sollen deren Einschätzung der Betreuungsqualität retrospektiv herausgearbeitet und potentielle Unterstützungsbedarfe in der Statuspassage Leaving Care erhoben werden.
Schönheitsbilder und Körpermodifikationen aus der Perspektive von Frauen mit Behinderung
Projektleitung
Marion Sigot, Julia Ganterer
Laufzeit
01.12.2019 - 30.06.2021
Dem Körper und leiblichen Erfahrungen werden im Leben von Menschen mit Behinderungen wenig Bedeutung beigemessen. Menschen mit Behinderung und deren Körper werden in erster Linie als „normabweichend“ kategorisierend in den Blick genommen. Perspektiven von Frauen mit Behinderungen selbst auf ihre Körper, ihre Einstellungen, Erfahrungen und Zugänge zu Schönheit und Körpermodifikationen blieben in der Forschung bislang weitgehend ausgespart. In diesem Projekt wird explizit auf Schönheitsbilder und Körpermodifikationen aus der Perspektive von Frauen mit Behinderungen fokussiert, um diese in der Forschung bislang ausgesparte Facette zu erhellen. Weiters sollen gesellschaftliche Voraussetzungen und Ambivalenzen, die damit für Frauen mit Behinderungen verbunden sind, differenziert analysiert werden. Zudem soll der Marginalisierung und Tabuisierung von Fragen im Zusammenhang mit dem beeinträchtigten Körper entgegengewirkt werden. Ziel ist es auch, Raum zu schaffen für die Thematisierung selbstbestimmter Körpermodifikationen, die für Frauen mit Behinderungen (wie die Erfahrungen in der eigenen Forschung zeigen) durchaus wichtig sind, vom sozialen Umfeld aber häufig nicht wahrgenommen, tabuisiert, abgewertet, abgelehnt oder gar verhindert werden.
Québec Court Report Research
Projektleitung
Marjorie Aunos, Laura Pacheco
Projektmitarbeiter:innen
Rahel More, Rachelle Rose
Laufzeit
01.09.2019 - 31.12.2021
This project aims to analyze representations of (intellectual) disability in a sample of Québec court reports that fall under the Québec Youth Protection Act.
Evaluierung der Schulsozialarbeit in Kärnten
Projektleitung
Projektmitarbeiter:innen
Laufzeit
01.07.2019 - 21.12.2020
Förderung
Amt der Kärntner Landesregierung
Im Rahmen einer qualitativen Evaluierung werden Schulleitungen, Schüler*innen, Lehrer*innen, Eltern und Schulsozialarbeiter*innen befragt, um Implementierung, Akzeptanz, Inanspruchnahme und Nutzen der Schulsozialarbeit an Kärntner Schulen zu untersuchen.
Raum und Behinderung
Projektleitung
Laufzeit
01.04.2019 - 31.08.2020
Unter dem Überbegriff „Räume" wird auf die Herstellung von Disability im Kontext diverser - im weitesten Sinne gedachter - Räume fokussiert. Ein Aspekt ist die Aneignung von Raum, auf welche sich Praktiken der Behinderung über defizitorientierte Zuschreibungen und Ausgrenzungsprozesse in verschiedenen Sozialisationsinstanzen auswirken.
Intersektionale Inklusion – Intersectional Inclusion
Ansätze in Verbindung mit Inklusion und Intersektionalität stellen wichtige machtanalytische Werkzeuge für die Reflexion von Wissensproduktion dar. Eine kritische Reflexion von mehrdimensionalen Benachteiligungen und Privilegierungen ist im Kontext erziehungswissenschaftlicher Forschung und Lehre unabdinglich, jedoch bedarf es für eine weitreichende Machtanalytik eines Blicks über die Erziehungswissenschaft hinaus. Wissenschaftsrichtungen wie die Disability Studies und die Kritische Migrationsforschung, die aus politisch motivierten Selbstund Interessensvertretungen heraus entstanden sind, stellen produktive Herausforderungen für hegemoniale erziehungswissenschaftliche Perspektiven dar.
StigmAktion – Kritische Analyse stigmatisierender und diskriminierender Inhalte
Projektleitung
Projektmitarbeiter:innen
Laufzeit
01.07.2018 - 01.07.2020
Der aus dem Altgriechischen stammende Begriff „Stigma“ hat die Bedeutung eines Brandmals oder Zeichens. Sklaven, Kranke, Verbrecher usw. wurden gebrandmarkt, um eine klare Abgrenzung zu anderen Gruppen innerhalb einer Gesellschaft zu ermöglichen. Auch heute noch wird „Stigma“ meist als negatives Merkmal dargestellt. So werden Personen oder Gruppen aufgrund äußerer Merkmale wie Ethnie, Behinderung etc. mit negativen Bewertungen belegt und durch die Gesellschaft hauptsächlich über diese negativen Merkmale wahrgenommen. In diesem Projekt werden Beispiele in Form von Texten, Bildern oder Filmen für Stigmatisierungen von Menschen mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen gesammelt und kritisch analysiert. Damit sollen Situationen, Umwelten, Medienberichte etc. sichtbar gemacht werden, durch die behinderte und chronisch erkrankte Menschen stigmatisiert, diskriminiert und benachteiligt werden. Das Projekt wird vom Arbeitsbereich Sozialpädagogik und Inklusionsforschung in Kooperation mit dem Beratungs-, Mobilitäts- und Kompetenzzentrum sowie dem Accessibility Office der AAU Klagenfurt durchgeführt.
Evaluierung der Gewaltschutzzentren Niederösterreich, Tirol, Burgenland und Kärnten
Projektleitung
Stephan Sting
Projektmitarbeiter:innen
Maria Groinig
Laufzeit
01.05.2018 - 31.12.2019
Förderung
Gewaltschutzzentren NÖ, Bgld., Tirol und Ktn.
In dem Projekt wird die Arbeit österreichischer Gewaltschutzzentren aus der Perspektive der Nutzer*innen evaluiert. Zu dem Zweck werden qualitative Interviews mit Klient*innen durchgeführt und inhaltsanalytisch ausgewertet. Neben der Berichterstattung an das jeweilige Gewaltschutzzentrum, die zur Reflexion und Verbesserung der eigenen Arbeit dienen soll, erlaubt die parallele Evaluierung der Gewaltschutzzentren im Burgenland sowie in Kärnten, Niederösterreich und Tirol eine vergleichende Einschätzung der verschiedenen Arbeitsweisen.
Disability, Elternschaft und Soziale Arbeit
Projektleitung
Rahel More
Laufzeit
2017 - 2021
Dieses Projekt befasst sich mit Elternschaft von Müttern und Vätern mit sogenannten Lernschwierigkeiten, die häufig mit Vorurteilen gegenüber ihren Fähigkeiten in der Elternrolle konfrontiert werden. Das Projekt orientiert sich an der Gesellschaftskritik der Disability Studies und verfolgt einen emanzipatorisch-partizipativen Zugang. Als besonders relevant nach Analyse von gesellschaftlichen Diskussionen in Newsgroups, Interviews mit Fachkräften der Sozialen Arbeit und Interviews mit Eltern mit Lernschwierigkeiten zeigen sich mehrdimensionale Benachteiligungen und die jeweils (nicht) existenten Rahmenbedingungen für die Wahrnehmung der Elternrolle.
Support needs and service pathways of parents with intellectual impairments
Projektleitung
David McConnell
Projektmitarbeiter:innen
Marjorie Aunos, Laura Pacheco, Maurice Feldman, Elizabeth Hughson, TraciLaliberte, Amber Savage, Rahel More (als short term visiting researcher, 2019)
Laufzeit
01.01.2017 - 31.12.2019
The purpose of this study is to determine a strategy to build systems’ capacity to accommodate the support and learning needs of parents with intellectual impairment and, in turn, improve the life chances of their children. One objective is to investigate the support needs and service utilisation patterns of parents with intellectual impairment. Another objective is to examine the pathways of parents with intellectual impairment into and within the child and youth protection system. The study will highlight strengths upon which to build (e.g., established inter-agency working relationships), as well as service gaps and other systems’ capacity building needs.
Bildungschancen und Einfluss sozialer Kontextbedingungen auf Bildungsbiographien von Care Leavern
Projektleitung
Projektmitarbeiter:innen
Laufzeit
01.04.2016 - 31.03.2018
Förderung
Jubiläumsfonds der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB)
Aus internationalen Studien ist bekannt, dass die Gruppe der „Care Leaver“ im Hinblick auf Bildung und Berufseinmündung benachteiligt ist. Im Zuge des Forschungsvorhabens „Bildungschancen und der Einfluss sozialer Kontextbedingungen auf Bildungsbiografien von Care Leavern“ soll nun erstmals systematisch Bildung und Arbeitssituation der Care Leaver in Österreich beleuchtet werden. Für die Studie sollen einerseits repräsentative, quantitative Daten zu Bildung, Ausbildung und Arbeitssituation von 20- bis 29-jährigen Care Leavern erhoben werden. Andererseits soll in einer biografisch orientierten qualitativen Studie mit Hilfe von Interviews und Netzwerkanalysen geklärt werden, wodurch Care Leaver in ihrer Bildungslaufbahn behindert wurden, was ihnen Wege eröffnete und welchen Einfluss soziale Rahmenbedingungen auf die Bildungswege oder Bildungsbiografien dieser Personengruppe haben. Davon ausgehend sollen Perspektiven für mögliche Unterstützungsangebote für Care Leaver zur Verbesserung ihrer Bildungs- und Berufschancen entwickelt werden.
Gewalt an Kärntner Kindern und Jugendlichen in Institutionen
Projektleitung
Projektmitarbeiter:innen
Judith Arztmann, Alma Brkic-Elezovic, Elvisa Imsirovic, Barbara Jauernig, Alexander Leitner, Ingrid Lippitz
Laufzeit
01.10.2015 - 31.10.2019
Förderung
Amt der Kärntner Landesregierung - Sozialreferat; Ärztekammer Kärnten; KABEG - Klinikum Klagenfurt; Kärnten Privatstiftung; Österreichische Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (ÖGKJB); Universität Klagenfurt
Kinder und Jugendliche wurden in der Vergangenheit Opfer von personaler und strukturaler Gewalt in Institutionen der Jugendwohlfahrt und der Kinder- und Jugendpsychiatrie in Kärnten, wie die Arbeit der Unabhängigen Opferschutzkommission zeigt. Das Forschungsprojekt beschäftigt sich mit jenen Gelegenheitsstrukturen, die das Hervorbringen und Aufrechterhalten von Gewalthandlungen in Institutionen begünstigten. Dies geschieht aus Verantwortungsübernahme für die genannten Missstände und zugleich mit der Intention empirisches Wissen zu generieren, um die Arbeit der gegenwärtigen Kinder- und Jugendhilfe und Kinder- und Jugendpsychiatrie stärker am (gesundheitlichen und sozialen) Wohlergehen und an der Bildung von Kindern und Jugendlichen ausrichten zu können.
Darüber hinaus wird im Forschungsprojekt über ein "Voicing" den Opfern der vielschichtigen Gewalt auf der Heilpädagogischen Abteilung des Landeskrankenhauses Klagenfurt und im Landesjugendheim Rosental eine Stimme im gesellschaftlichen Diskurs über Gewalt gegen Kinder und Jugendliche in Institutionen gegeben. In diesem Kontext werden Interviews mit von Gewalt in Kärntner Institutionen betroffenen Personen geführt.
Sexuelle Bildung
Innerhalb des Forschungsschwerpunkts Sexuelle Bildung werden aktuelle Theorien und Diskurse sexueller Bildung bearbeitet und hinsichtlich eines drittmittelfähigen Forschungsprojekts durchdacht. Auch finden Vorgespräche für inter-/nationale Forschungskooperationen zum Themengebiet statt.
Schamdynamiken zwischen fremduntergebrachten Kindern, Jugendlichen und pädagogischen Fachkräften in Österreich
Die Studie fragt mittels eines ethnographischen Ansatz nach den Anlässen, den Ausdrucksweisen und dem Umgang mit Scham in Interaktionen zwischen Kindern bzw. Jugendlichen und pädagogischen Fachkräften in der Fremdunterbringung. Im Rahmen einer praxeologischen Methodologie (Bourdieu 2001, 2005) werden Schamszenen darauf hin untersucht, welche symbolischen Ordnungen dem verbalen, sprachlichen oder somatischen Ausdruck von Scham in Interaktionen implizit sind. Die Theoriebildung erfolgt anhand der Grounded Theory mittels eines aufsteigenden Vergleichs von Schamszenen in vier österreichischen Kinder- und Jugendheimen bzw. sozialpädagogischen Wohngemeinschaften. Da sich das Studiendesign an dem Paradigma der Inklusion orientiert, werden Einrichtungen für Kinder- und Jugendliche ohne sowie mit unterschiedlichen Arten und Graden von Behinderungen einbezogen. Die Teilnehmende Beobachtung wird von meiner Person in den jeweiligen Einrichtungen österreichweit, gestaffelt in zwei Erhebungsphasen an voraussichtlich 10 Tagen pro Einrichtung, durchgeführt.
Leitbild der Offenen Jugenarbeit der Stadt Klagenfurt
Projektleitung
Projektmitarbeiter:innen
Laufzeit
01.03.2014 - 28.02.2015
Förderung
Stadt Klagenfurt
Auf der Grundlage der Standortbestimmung der Offenen Jugendarbeit in Klagenfurt wird in diesem Projekt ein Leitbild entwickelt, das Selbstverständnis, Aufgaben und Ziele der Offenen Jugendarbeit in Klagenfurt darstellt und als Orientierung für die professionelle Arbeit dient.
Pilotprojekt: Verbesserung der gesundheitlichen Chancengleichheit von Familien am Beispiel der Gesunden Gemeinde Ferlach
Projektleitung
Projektmitarbeiter:innen
Laufzeit
01.02.2014 - 31.01.2015
Förderung
Land Kärnten
Das Forschungsprojekt widmet sich dem Thema Gesundheit und gesundheitlicher Chancengleichheit von Familien. Aus der Gesundheitsforschung ist bekannt, dass etwa 80% der Gesundheitsleistungen in der Familie erbracht werden und dass Familie als wichtiger gatekeeper für den Zugang zu Angeboten der Gesundheitsversorgung und -förderung ist. Zahlreiche Studien zeigen, dass insbesondere benachteiligte Familien von Angeboten der Gesundheitsversorgung und -förderung nicht oder nur unzureichend erreicht werden. Ziel dieses Pilotprojekts ist es, durch eine Analyse der bestehenden gesundheitlichen Infrastruktur in der Gesunden Gemeinde Ferlach, durch qualitative Interviews mit 40 Familien zu unterschiedlichen Aspekten des Lebens und der Lebensqualität von Familien sowie zum subjektiven Gesundheitsverständnis und der Wahrnehmung und Inanspruchnahme von gesundheitsrelevanten Angeboten sowie durch Gespräche in Fokusgruppen mit AkteurInnen von gesundheitsrelevanten Angeboten in der Gemeinde, Empfehlungen zu entwickeln, um mit bestehenden oder perspektivischen Gesundheitsangeboten auch benachteiligte Bevölkerungsgruppen besser erreichen zu können.
Zurück nach Kärnten? Eine Studie zur sozialräumlichen Selbstverortung von jungen Erwachsenen aus Kärnten
Projektleitung
Projektmitarbeiter:innen
Laufzeit
16.09.2012 - 31.12.2014
Förderung
Forschungsförderung des Forschungsrates aus den Mitteln der Privatstiftung Kärntner Sparkasse
Die Studie soll mit qualitativen Methoden erfassen, was Heranwachsende aus Kärnten, die sich an der Schwelle von Ausbildung (Berufsausbildung, Studium) ins Erwerbsleben befinden, nach einer Phase der Orientierung und des Experimentierens zum Zurückkehren, Bleiben oder Weggehen bewegt. Es sollen Ansatzpunkte und Strategien abgeleitet werden, die die Chancen für junge Erwachsene erhöhen, nach einer Phase der Orientierung und Qualifikation die eigene Lebens- und Zukunftsplanung mit einer Lebensperspektive in Kärnten zu vereinbaren.
Familienbilder als Leitorientierung für das professionelle Handeln von PädagogInnen und SozialpädagogInnen
Ziel des Projektes ist die Ausarbeitung eines D-A-CH-Projektantrags, gemeinsam mit Partnern in Freiburg/Fribourg (CH), Tübingen (D) und Gießen (D). Das Projekt setzt an einem doppelten gesellschaftlichen Transformationsprozess an: am Strukturwandel der Familie und am Wandel des Verhältnisses von öffentlicher und privater Erziehung und Bildung. Diese Veränderungen führen zu einer Verschiebung von Familienbildern, deren Stellenwert in den professionellen Orientierungen von PädagogInnen und SozialpädagogInnen einer Analyse unterzogen wird.
Innovative Schulungen für schwierige Jugendliche
Projektleitung
Projektmitarbeiter:innen
Laufzeit
01.08.2011 - 31.12.2014
Förderung
AMS Kärnten
In dem Projekt soll ein innovatives, auf die Zielgruppe der sozial schwierigen bzw. sozial benachteiligten Jugendlichen zugeschnittenes Kursprogramm zur Berufsfindung und Berufsorientierung entwickelt und dessen Erprobung wissenschaftlich begleitet und unterstützt werden. Die Begleitung umfasst eine mehrphasige, prozessorientierte Evaluierung und eine abschließende Präsentation und Diskussion der Ergebnisse mit dem Auftraggeber und dem Träger der Maßnahme.
Eine vollständige Liste aller Forschungsprojekte des Arbeitsbereichs Sozialpädagogik und Inklusionsforschung finden Sie in der Forschungsdokumentation (FoDok).
Quicklinks
Informationen für
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