Forschung
Die Forschungsaktivitäten des AB umfassen theoretisch und methodologisch einschlägige Grundlagenforschung und gesellschaftsrelevante Fragestellungen im sowie über das Bildungswesen. Im Zentrum unserer Forschungsprojekte stehen sowohl Diversitäts-, Professions- und Evaluationsforschung zur pädagogischen Qualität in Praxisfeldern der Schul- und Elementarpädagogik als auch die wissenschaftliche Begleitung von Bildungsprozessen u.a. durch partizipative Ansätze. Darüber hinaus ist die Historisierung gegenwärtiger Frage- und Problemstellungen im Bildungswesen von Relevanz.
Laufende Projekte
Begabungsförderung – ein Thema in der Lehramtsausbildung?
Projektleitung
Kornelia Tischler
Laufzeit
01.02.2019 – 31.12.2023
Begabungsförderung wird sowohl von Bildungspolitiker*innen als auch von Wirtschaftsvertreter*innen als ein zentrales Bildungsanliegen gesehen. Verordnungen und Erlässe der letzten Jahre betonen daher einerseits Begabungsförderung als eine wesentliche Aufgabe der Schule, andererseits klären sie entsprechende Rahmenbedingungen für die Umsetzung. Im Zentrum dieses Forschungsprojektes steht demzufolge die Frage, inwieweit das Thema Begabungsförderung in den aktuellen Curricula der Lehramtsausbildung berücksichtigt wird. Das Forschungsprojekt ist länderübergreifend – Deutschland, Österreich, Schweiz – angelegt, wobei exemplarisch Curricula jeweils einer Universität oder einer Hochschule pro Staat für die qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring ausgewählt wurde.
Der kleine Tiger will nicht: Interaktives Mitmachtheater für Kinder im Elementar- und Primarstufenalter
Projektleitung
Projektmitarbeiter:innen
Alfred Woschitz
Laufzeit
01.09.2021 - 31.12.2024
„Der kleine Tiger will nicht“ ist die elementarpädagogische Säule des Bildungs- und Literaturprojektes „flussaufwärts“, einem prämierten Projekt des ersten Open Calls der Kärntner Kulturstiftung. „Der kleine Tiger“ wird in diesem Rahmen als interaktive Lese-Bewegungs- und Musikperformance für Kinder aufgeführt. Aspekte der Friedensbildung und der spielerische Ausbau der kindlichen Lese- und Schreibkompetenzen stehen im Mittelpunkt dieser musikalischen Kindergeschichte.Jedes Kind stellt in diesem bewegten Lesestück einen wichtigen Bestandteil der Handlung dar und wirkt aktiv in den Fortgang und die Dynamik der Geschichte ein. Sprache, Bewegung, Musik und Bild geben einen der Geschichte ureigenen Rhythmus vor, der durch Kinder, Spielleiter:innen und Profimusiker:innen zu einer bleibenden musikalisch-kreativen Erfahrung entwächst. Die freien musikalisch-interaktiven Szenen der Geschichte über den kleinen, rebellischen Tiger, lassen neben Figuren-, Sprach- und Bildwelten auch Botschaften des Friedens, der Freundschaft und Toleranz entstehen.
Kooperationspartner:innen
- Gustav Mahler Privatuniversität für Musik (GMPU)
- Kärntner Schriftsteller:innen:verband
Ringvorlesung: „Go West!“ Die Idee des »Westens« in bildungshistorischer Perspektive
Eng verbunden mit dem Begriff der »Amerikanisierung« ist die Idee des »Westens«. Beide Konzepte sind miteinander verwandt und beschreiben dennoch unterschiedliche Formen des Kulturtransfers – mit besonderem Fokus auf die Mitte des 20. Jahrhunderts (vgl. Doering-Manteuffel 2019). Dabei leuchtet ein, dass es sich beim »Westen« um einen »Konfrontationsbegriff« und eine »Figur der Asymmetrie« (Osterhammel 2017) handelt. Doch wo und wann der »Westen« beginnt, wer politisch oder kulturell dazugehört, wie er eigentlich vermittelt wird und was »Westernisierung« letztlich beschreibt, erscheint weiterhin offen. Der »Westen« ist und bleibt »ein sehr elastisches Sinnkonstrukt« – so der Historiker Jürgen Osterhammel (ibid., S. 112). Wer sich aus der Perspektive der deutsch-amerikanischen Bildungsgeschichte mit der Idee des »Westens« befasst, findet leicht Antworten auf die gestellten Fragen und verweist dafür auf transnationale Verflechtungen und Kulturtransfers im Schul- und Bildungswesen. Doch gab es (oder gibt es) auch eine »westliche« Bildung, Kultur oder Zivilisation? Das Konzept der »Westernisierung« beschränkt sich keinesfalls auf den deutsch-amerikanischen Kontext, sondern findet ebenso in weiteren historisch-vergleichenden bzw. transfergeschichtlich ausgerichteten Forschungskontexten Anwendung. Im Rahmen der Vorlesung soll das Konzept des »Westens« und der »Westernisierung« zunächst aus der Perspektive der deutsch-amerikanischen Bildungsgeschichte kritisch befragt und diskutiert werden. Anschließend richtet sich der Blick auf Beispiele in europäischer und globaler Perspektive. Mit der notwendigen Distanz zu aktuellen Problemfeldern, in denen Vorstellungen des »Westens« wieder verstärkt wirksam werden, soll hierdurch die Möglichkeit einer angemessenen Reflexion geschaffen werden.
Kooperationspartner:innen
Eine Liste der Forschungsprojekte des Arbeitsbereichs Schulpädagogik und Historische Bildungsforschung finden Sie in der Forschungsdokumentation (FoDok).
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