ZENTRUM FÜR FRIEDENSFORSCHUNG UND FRIEDENSBILDUNG
Transdisziplinäre Friedensstudien
Seit seiner Gründung 2005 verfolgt das ZFF eine multi-, inter- und transdisziplinäre Forschungsagenda, die sich derzeit in folgenden Schwerpunkten verdichtet:
- Diversitätsbewusste Bildung
- Friedensbildung und transformative, politische Pädagogiken:
Global Citizenship Education, kritische Menschenrechtsbildung, Globales Lernen und verwandte kritische Perspektiven auf Bildung und Gesellschaft - Wissen(schaft) und Gewalt(freiheit):
epistemische und politische Gewalt, post- und dekoloniale Perspektiven auf Herrschaftsverhältnisse in der kolonialen Moderne, (queer)feministische und intersektionale Friedens- und Konfliktforschung - Zusammenleben in der postmigrantischen Gesellschaft
Eine Übersicht aller Forschungsaktivitäten des ZFF finden Sie in der Forschungsdokumentation (FoDok).
Abgeschlossene Projekte
KnowWar. Knowledge Production in Times of Flight and War – Developing Common Grounds for Research in/on Syria
Projektleitung
Projektmitarbeiter:innen
Claudia Brunner, Klaudia Wieser, Petra Dannecker, Linda Tabar, Raed Eshnaiwer, Lena Meari, Kassem Chehab Sabbah, Rawya Moussa, Amal Nazzal, Tareq Sadeq, Rabie Nasser, Ramia Ismail, Nabil Marzouk, Omar Dahi, Ayman Rezeqallah, Viktorija Ratković
Laufzeit
01.12.2018 - 31.08.2022
Webseite
Finanziert durch die Austrian Development Agency (ADA) mit Projektleitung an der Universität Wien, zwei außeruniversitären Partnern in Beirut/Libanon und der Birzeit University in Ramallah, Palästina/Westbank. Dieser Partner kann in der Projektdatenbank (siehe Kooperationen) nicht eingetragen werden, da die zugrunde liegende offizielle Länderliste des Wissenschaftsministeriums der Republik Österreich weder den Begriff 'Palästina' kennt noch die von den Vereinten Nationen verwendete und auch im Völkerrecht gebräuchliche Bezeichnung 'occupied Palestinian territory'.---The war in Syria has resulted in the largest population exodus in recent global history. With more than 4.8 million officially registered refugees having fled the country and more than 6.4 million internally displaced persons (IDPs) especially Syria’s neighbouring countries have hosted them for the past years. At the same time, and while war in Syria continues, controversial reconstruction efforts have already started in the country.To achieve a more adequate understanding ofresearch in conflict and war zones, we have identified three main problems:Existing field research approaches and methodologies are inadequate for conflict and war zones.Transdisciplinary research has not yet been sufficiently established for conflict and war zones. The power nexus between war, flight, humanitarian programs, repatriation, and reconstruction has not yet been systematically worked out in research on the war in Syria and its repercussions in Lebanon.By carrying out dissemination, capacitydevelopment and research activities in Lebanon, we will reach the following outputs:Clear understanding of transformative field research approaches and methodologies for conflict and war zones has been established, practically applied and evaluated. An international team of transdisciplinary knowledge producers has been established as core group of the network TransKnow.Critical knowledge on the power nexus of war, flight, humanitarian programs, repatriation, and reconstruction from gender and class sensitive perspectives has been worked out, disseminated and widely discussed.These outputs will be utilized to further develop the network TransKnow. It will guarantee the project’s sustainability and will serve as the institutional center of transdisciplinary and transformative research. By doing that, target groups (social initiatives, activists, CSOs, CBOs, NGOs, universities, researchers, students) will capitalize on the research perspectives, approaches, and methods developed by the project. These actors can thus readapt their own expertise and policies respectively, and strengthen or reorient their (academic) activities.
Epistemische Gewalt – Theoretisierung eines Begriffs
Projektleitung
Laufzeit
01.04.2015 - 31.07.2020
Förderung
Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF)
Webseite
Ziel dieses Projekts an der Schnittstelle zwischen Friedensforschung und Politischer Theorie ist es, zu einer Theoretisierung von ‚epistemischer Gewalt' beizutragen. Damit soll ermöglicht werden, Zusammenhänge zwischen engeren Verständnissen von ‚politischer Gewalt' einerseits und eurozentrischen Traditionen global dominanter Wissensformationen andererseits herzustellen.Dazu werden erstens existierende Verwendungsweisen des Begriffs epistemische Gewalt zusammengeführt. In einem zweiten Schritt werden weite Gewaltkonzepte aus den Sozial- und Geisteswissenschaften in Hinblick auf ihre Nützlichkeit für eine Weiterentwicklung eines Konzepts epistemischer Gewalt analysiert.Das Forschungsinteresse verbindet also zwei Desiderata: die schwache epistemologische Reflexion über weite Gewaltbegriffe innerhalb von ‚westlichen' Debatten einerseits, die jedoch eine Fülle nützlicher Zugänge auch zu weiten Gewaltbegriffen bieten, und die nur punktuell vorhandene Berücksichtigung existierender Gewalttheorien innerhalb post- und dekolonialer Forschung andererseits, die sich zentral mit den Voraussetzungen, Funktionen und Konsequenzen von Wissen(schaft) für global asymmetrische Macht-,Herrschafts- und schließlich auch Gewaltverhältnisse beschäftigt.
Lernen zwischen Flucht und Ankunft. Fragestellungen des inklusiven und sozialen Lernens für asyl- und migrationsbezogene Unterrichtsgestaltung und LehrerInnenbildung
Projektmitarbeiter:innen
Laufzeit
01.12.2017 - 31.12.2019
Die Höhere Lehranstalt für Wirtschaft & Mode (WIMO, Kooperationsschule der AAU) in Klagenfurt führt den Lehrgang „Übergangsstufe für Flüchtlinge“ für jugendliche Asylwerber/innen über 15, die nicht mehr schulpflichtig sind und nicht in allgemeinbildende Pflichtschulen aufgenommen werden. Für die Jahre 2017/18 und 2018/19 wurde der WIMO zusätzlich der Schulversuch „Einjährige Fachhochschule für Wirtschaftliche Berufe mit technischem Schwerpunkt“ genehmigt. Diese sogenannte Vorlehre wird weitgehend von jugendlichen Asylwerber/innen besucht, die „auf den Eintritt in Lehre und Berufsschule in den Bereichen Wirtschaft (insbesondere im Bereich des Dienstleistungssektors), Verwaltung, Gastronomie und Ernährung sowie zum Übertritt in weiterführende Schulen“ vorbereitet und qualifiziert werden. Das Projekt sieht – über das spezifische Forschungsinteresse im Bereich Bildungswissenschaftliche Grundlagen, transkulturelle Pädagogik, Partizipative Forschung, inklusives Lehren/Lernen, Global Citizenship Education und Friedensbildung hinaus – interdisziplinäre Zusammenarbeit sowie Datenaustausch und Disseminationskooperation mit dem Projekt der Abteilung Fachdidaktik/AECC Deutsch, Inst. für Germanistik, namentlich Frau Mag.a Barbara Klema vor.Ziele der Forschung: - Erkenntnisse über Lehren und Lernen in Gruppen mit migrations- und fluchtbedingt erhöhter Heterogenität für die Lehramtsausbildung - Erarbeitung von verdichteten Beschreibungen signifikanter Momente im Unterrichtsgeschehen, die in der Lehramtsausbildung für eine Verfeinerung der Wahrnehmung von förderlichen und hemmenden Situationen für personales und soziales Lernen, für Inklusion in Bezug auf unterschiedliche Differenzlinien - Erkenntnisse über flucht- und migrationsbedingte sowie globalisierungsbedingte diskontinuierliche Bildungsverläufe und damit auch über Schwierigkeiten und Potenziale von Ermächtigungsprozessen durch gezielte BildungsangeboteForschungsleitende Fragestellungen:- Welche ermächtigenden Lern- und Bildungsprozesse für die Schüler/innen und Schüler lassen sich am Unterrichtsgeschehen sowie an den bildungsbiographischen Verläufen beschreiben?- Welche personalen und sozialen Lernprozesse lassen sich sowohl in den beiden Klassen als auch in den Interaktionen mit anderen Klassen derselben Schule an Schüler/innen, an Lehrkräften und an Veränderungen der Schulkultur beschreiben?- Welche besonderen Anforderungen an Unterrichtsgestaltung und Schulentwicklung zeigen sich
Kooperationspartner:innen
Sparkling Science Forschungsprogramm: Jugendliche erforschen Kinderrechte
Projektleitung
Projektmitarbeiter:innen
Laufzeit
15.10.2014 - 31.08.2017
Förderung
Sparkling Science (Programm des BMWF)
Webseite
Anlässlich des 25 jährigen Jubiläums des ‚Übereinkommen über die Rechte des Kindes' der ‚Vereinten Nationen' führt der Studiengang Soziale Arbeit der Fachhochschule Kärnten in Kooperation mit der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt (Zentrum für Friedensforschung und Friedenspädagogik, Institut für Geschichte und Institut für Rechtswissenschaften), der Pädagogischen Hochschule Kärnten - Viktor Frankl Hochschule, der Bundesbildungsanstalt für Kindergartenpädagogik (BAKIP) Kärnten und der Kinder- und Jugendanwaltschaft (KIJA) Kärnten im Rahmen des Sparkling Science Programms „Jugendliche erforschen Kinderrechte“ ein „ partizipatives Forschungsprojekt zum Thema Kinderrechte" durch - gemeinsam mit Schüler/innen, Studierenden und lehrenden Wissenschaftler/innen der genannten Bildungsinstitutionen.Es wird nicht über Kinderrechte, Kinder/Jugendliche, Lehrende, Erziehende und Bildungsinstitutionen im Stile einer von außen herangetragenen, scheinbar neutralen Wissenschaftlichkeit geforscht werden, sondern konkret sollen Kinder gemeinsam mit ihren Bezugspersonen Akteure/Subjekte des Forschungsprozesses selbst werden. Dies entspricht nicht allein dem Selbstverständnis der neueren ‚Kindheitswissenschaften', sondern lässt sich überdies passgenau mit der Intention des ‚Sparkling-Science'-Programmes verkoppeln. ‚Sparkling-Science' zielt ja nicht einfach auf eine ‚Nachwuchsförderung', die es unternimmt, Schüler/innen an bestehende Wissensbestände heranzuführen, sondern fordert professionelle Forscher/innen auf, Kinder und Jugendliche als mitgestaltend einzubinden.Für ein derartiges wissenschaftliches Selbstverständnis hat sich unter dem Label ‚Partizipative Forschung' ein Sammelbecken vielfältiger Zugänge zu und Verfahrensweisen der Datenerhebung und Auswertung etabliert. Ziel ist es, soziale Wirklichkeit zu verstehen und zu verändern. Diese doppelte Zielsetzung, die Beteiligung von gesellschaftlichen Akteuren als Co-Forscher/innen sowie Maßnahmen zur individuellen und kollektiven Selbstbefähigung und Ermächtigung der Partner/innen (Empowerment) zeichnen partizipative Forschungsansätze aus. Der Begriff der Partizipation ist von zentraler Bedeutung.Für die Wissenschaftler/innen ergibt sich aus der gemeinschaftlichen Arbeitspraxis mit Schüler/innen insbesondere durch deren doppelte Stellung im Forschungsgeschehen ein entscheidender Mehrwert. Als Träger universeller Kinderrechte bezeichnen die teilnehmenden Kinder vermittelt und ausschnitthaft zugleich den Gegenstandsbereich des Projektes. Zugleich aber beteiligen sie sich als Subjekte des Forschungsprozesses und repräsentieren so gewissermaßen das spezifische Wissen einer ‚Betroffenenperspektive'. Gerade hinsichtlich eines nachhaltigen Theorie-Praxis-Transfers im Sinne einer Implementierung von Strategien gelebter Kinderrechtspraxis im pädagogischen Alltag von Bildungsinstitutionen ist hier bedeutsamer Erkenntniszuwachs zu erwarten. Als weiterer Mehrwert darf die Chance gesehen werden, dass die gewonnenen Ergebnisse neue und präzisere Forschungsfragen generieren werden.
Kooperationspartner:innen
- Pädagogische Hochschule Kärnten
- Fachhochschule Kärnten
- Bundes-Bildungsanstalt und Kolleg für Elementarpädagogik
- Kinder- und Jugendanwaltschaft Kärnten
Tourismus und Frieden
Projektleitung
Laufzeit
01.06.2012 - 31.03.2015
Förderung
Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend (bm:wfj), Abt. II/2
Webseite
Das übergeordnete Ziel des Projektes ist es, eine Grundlage für ein besseres Verständnis darüber, wie und unter welchen Bedingungen Tourismus zum Frieden beitragen kann, zu schaffen und Empfehlungen für alle Akteure in der Tourismusbranche und darüber hinaus zu erarbeiten, um den Nutzen von Tourismus für die Friedensarbeit im Allgemeinen sowie speziell im Bereich der Konfliktprävention und Versöhnung zu vergrößern.
Quicklinks
Plattformen
Informationen für
Adresse
Universitätsstraße 65-67
9020 Klagenfurt am Wörthersee
Austria
+43 463 2700
uni [at] aau [dot] at
www.aau.at
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