Wurzeln und Flügel
Ungarn liegt im Karpatenbecken mit ca. 10 Millionen Einwohner:innen. Es gilt heute als ein einsprachiges Land, in dem jedoch wegen seiner historischen Ereignisse der letzten Jahrhunderte auch Minderheiten ansässig sind. Heute werden in Ungarn dreizehn Minderheiten (Armenier, Bulgaren, Deutsche, Griechen, Kroaten, Polen, Roma, Rumänen, Ruthenen, Serben, Slowaken, Slowenen und Ukrainer) gesetzlich anerkannt. Die deutsche Nationalität in Ungarn, die auch als Ungarndeutsche oder Donauschwaben bezeichnet wird, gehört zu einer der größten deutschen Gemeinschaften in Ost-Mittel-Europa. Die Deutschen sind nach den Roma die zweitgrößte Minderheit in Ungarn.
Der Vortrag zielt darauf ab, die aktuelle Lage der Ungarndeutschen zu erläutern, indem zuerst ihr soziohistorischer Hintergrund dargestellt wird, der einen Ausgangspunkt für die Beurteilung des Sprachverhaltens der Menschen, ihrer Sprachwahl und ihrer Sprachkompetenz in der Gegenwart bildet. Anschließend wird zum einen die sprachliche Situation der Ungarndeutschen thematisiert, zum anderen wird auf ausgewählte Aspekte des schulischen Minderheitensprachunterrichts eingegangen, wobei auf Umgang mit Mehrsprachigkeit und Evaluation fokussiert wird.
Veranstalter
Vortragende(r)
Dr. Tünde Sárvári (Universität Szeged)
Kontakt
Univ.-Prof. Dr. Luca Melchior (luca [dot] melchior [at] aau [dot] at)