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NEUE LITERATUR: Lydia Mischkulnig

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Veranstaltungskategorie Vortrag

Der Völkerrechtler Karl Ofracek kehrt von einem Einsatz aus Afghanistan nach Genf zurück, aber die Sehnsucht und Heimweh bleiben. Hotel Beau Rivage, schönes Ufer: Hier landet Karl nach seiner Rückkehr und soll seinen Bericht für das Internationale Rote Kreuz ablegen. Er war ein Jahr lang in Afghanistan, leitete Hilfseinsätze und betreute aus Europa abgeschobene Flüchtlinge. Jetzt ist er selbst der Rückkehrer – und fühlt sich fremd. Seine Frau hat ihn nicht vom Flughafen abgeholt, seine minderjährige Tochter ist in Nöten – und ein zwielichtiger Bekannter seines Vaters will ihn in dubiose Geschäfte verwickeln.

Karl, der einst als Weltverbesserer loszog, ist mit einer Realität konfrontiert, in der das Gute keinen Platz zu haben scheint. Globale und private Zwänge vermengen sich. Was wäre „die beste aller Welten“ für Karl? Lydia Mischkulnig erzählt von den leisen, unerhörten Momenten, in denen das Leben auseinanderbricht und sich neu formt. Ein kraftvoller, vielschichtiger, spannender Roman über Familie, die Zerrissenheit unserer Zeit und die Suche nach dem „eigenen“ Platz in einer brüchigen Welt.
Das Buch ist auch eine Fortschreibung der „Richterin“ (Haymon, 2022), aus anderer Perspektive, mit anderem Schwerpunkt, zu anderer Zeit, aber wiederum in der Auseinandersetzung des Individuums mit österreichischer Herkunft zum Verhalten der Gesellschaft gegen die Ungerechtigkeit weltpolitischer und privater Ausmaße.