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Lesen, Schreiben und Publizieren auf dem ‚epistemischen Territorium der Moderne‘

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Veranstaltungskategorie Vortrag

Seit Jahren fordern kritische Stimmen den euro- und androzentrischen akademischen Kanon und das institutionelle Gefüge der Wissenschaften heraus. Sie machen deren Beitrag zu sozialer Ungleichheit und Ungerechtigkeit sichtbar, indem sie Herrschaftswissen auf theoretischer, method(olog)ischer und alltagspraktischer Ebene benennen – und auch alternative Wissensweisen innerhalb und außerhalb der Universitäten erproben. Zugleich erweist sich gerade das vermeintlich freie Feld akademischer Wissensproduktion als hochgradig reglementiert, standardisiert, digitalisiert und zunehmend kommodifiziert. Auch die schärfste Kritik an der ‚Kolonialität des Wissens‘ muss indexfähig und peer-reviewed sein, wird von Algorithmen verarbeitet, (un)sichtbar gemacht und mit öffentlichen Geldern in multinationalen Konzernen privatisiert. All das in der ‚lingua franca‘ Englisch, die nicht zufällig den Publikationsweltmarkt dominiert und unser aller Wissenspraktiken prägt: Wir lesen, wir schreiben und wir publizieren auf dem von Rolando Vázquez so genannten ‚epistemischen Territorium der Moderne‘, dem nicht zu entkommen, das aber weiterhin herauszufordern ist.

Veranstalter

Zentrum für Friedensforschung und Friedensbildung
in Zusammenarbeit mit
Mattersburger Kreis für Entwicklungspolitik

Vortragende(r)

Claudia Brunner

Kontakt

Heike Petschnig-Konrad (heike [dot] petschnig-konrad [at] aau [dot] at)