Thema
Perspektiven
Aktuelle Technologien ermöglichen eine massive Ausweitung der Datengewinnung sowie der Informationsrückkopplung. Damit sind wirkungsvolle Interventionen mit hoher Durchdringung in kurzer Zeit möglich (z.B. Mass-Customized Information). Um solche Systeme technisch zu realisieren und weiterzuentwickeln, sind Beiträge von zahlreichen Forschungsbereichen der Informatik und der Informationstechnik notwendig, die von der symbolischen/semantischen Ebene über die informationstechnische Ebene bis hin zu Sensoren und Aktoren reichen, die eine fortschreitende Verschmelzung von Mensch und Maschine ermöglichen.
Zugleich erfordert die Konstruktion solcher Systeme neben der Beherrschung der Technik ein tiefes Verständnis der psychologischen und sozialen Mechanismen sowie der Theorien der Anwendungsdomäne, z.B. im Bereich der Wirtschaftswissenschaften.
Die mit den technologischen Innovationen im IKT-Bereich initiierte Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft verändern das Denken und Verhalten der wirtschaftlichen Akteure nachhaltig. Dies betrifft beispielsweise die Steuerung und Kontrolle von privaten und öffentlichen Organisationen, die Entwicklung von Strategien, Produkten, Dienstleistungen und Geschäftsmodellen oder die Neugestaltung von Wertketten und Kundenbeziehungen. Zugleich wirft die Digitalisierung eine Vielzahl rechtlicher, soziologischer und raumbezogener Fragestellungen auf.
Die neuen Möglichkeiten der Recherche, Speicherung, Zugänglichmachung/Verfügbarkeit, Analyse und Visualisierung komplexer Datenmengen sind für die Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften fruchtbar zu machen und forschungsbasiert zu analysieren. Es geht dabei um eine kritische Auseinandersetzung mit den Herausforderungen und Implikationen der Digitalisierung für Gesellschaft, Kultur und Subjektivierungsprozesse. Was bedeutet Menschsein – Handlungsfähigkeit, Selbstverständnis, Privatheit, Sozialität, Bildung, Kommunikation etc. – in diesen neuen, durch eine zunehmende Verwobenheit von Mensch und Technologie gekennzeichneten Konstellationen? Welche neuen Formen von Arbeit, von Konnektivität und Gemeinschaft, wie auch Möglichkeiten der Kontrolle und Prävention entwickeln sich und wie sind diese zu bewerten?
Von hohem Interesse sind insbesondere auch die Beziehungen zwischen wissenschaftlich-technischen, wirtschaftlichen, politischen und weiteren gesellschaftlichen Dimensionen. Problemstellungen ergeben sich beispielsweise in folgenden Themenfeldern: Institutionen und Kulturen biometrischer Identifikation; Verbindung von Biologisierung und Digitalisierung in Forschungs- und Innovationsstrategien der Bioökonomie; Digitalisierung der Lebenswelt an der Schnittstelle zu Gesundheit; Prozesse der Produktion, Selektion und Interpretation großer Mengen von Daten im Hinblick auf die zugrundeliegenden Modelle, assoziierten Erwartungen, die Datensicherheit und -qualität sowie die Visualisierung und Analysierbarkeit.
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