Zwei Forschungsteams der Universität Klagenfurt weiter im Rennen um „Clusters of Excellence“
Wie der Wissenschaftsfonds FWF kürzlich bekanntgab, stehen nun elf Teams in der letzten Auswahlrunde für eine „Cluster of Excellence“-Förderung. Die Entscheidungen über Österreichs künftige Leuchttürme der Grundlagenforschung werden Anfang 2023 getroffen. Unter den elf Konsortien ist auch der von der Universität Klagenfurt initiierte und geleitete Cluster „Multidrohnen-Systeme“. Darüber hinaus ist auch am Vorhaben „Bilaterale Künstliche Intelligenz“ ein Wissenschaftler aus Klagenfurt im Board of Directors beteiligt.
Die zweite Runde des Auswahlverfahrens um Österreichs neue „Clusters of Excellence“- Förderung ist abgeschlossen: Elf Konsortien konnten sich aufgrund ihrer wissenschaftlichen Exzellenz für die finale Entscheidungsrunde qualifizieren. Maßgeblich für die Auswahl durch das FWF-Kuratorium waren die Empfehlungen der 16-köpfigen internationalen Jury, die das Innovationspotenzial und die wissenschaftliche Exzellenz auf Basis weltweiter Peer-Reviews beurteilte.
Beim Thema „Multidrohnen-Systeme“ hat die Universität Klagenfurt unter der Leitung von Stephan Weiss (Institut für Intelligente Systemtechnologien) die Rolle als Trägerforschungsstätte inne. Christian Bettstetter (Institut für Vernetzte und Eingebettete Systeme) ist ein weiteres Mitglied der Universität Klagenfurt im Board of Directors. Seit rund 15 Jahren forschen Wissenschaftler*innen an der Universität Klagenfurt zu Drohnen und Drohnenschwärmen. Am Drohnenhub Klagenfurt steht den Forscher*innen mit Europas größter Drohnenhalle eine hoch moderne, mit 5G-Konnektivität ausgestattete Infrastruktur zur Verfügung. In der Forschung konzentriert man sich auf neuartige Ansätze in der Drohnennavigation sowie selbstorganisierende Drohnennetzwerke. Partnerforschungsstätten sind die Technische Universität Graz, die Technische Universität Wien und die Universität Innsbruck.
„Bilaterale Künstliche Intelligenz“ steht im Fokus des Konsortiums, das von Sepp Hochreiter (Universität Linz) geleitet wird. Mitglied im Board of Directors ist Gerhard Friedrich (Institut für Artificial Intelligence und Cybersecurity der Universität Klagenfurt); weitere Partner sind die IST Austria, die Technische Universität Graz, die Technische Universität Wien und die Wirtschaftsuniversität Wien. Die Universität Klagenfurt kann vor allem ihre Expertise im Bereich der logik-basierten KI-Systeme und deren Anwendung zur Lösung von großen und schwierigen Problemen in das Konsortium einbringen. Beispielsweise verwendet Siemens solche Methoden sehr erfolgreich zur Generierung von sicheren Kontroll- und Steuerungssystemen des Eisenbahnverkehrs. „Bilaterale Künstliche Intelligenz“ hat zum Ziel, die Artificial Intelligence (AI) auf eine neue Qualitätsebene zu heben und „Broad AI“ zu realisieren. Dies soll durch eine enge Integration von Maschinellem Lernen und Logikbasierten Problemlösungsverfahren erreicht werden.
In der ersten excellent=austria Programmschiene, den Clusters of Excellence, werden Forschungsteams bis zu 70 Millionen Euro (über zehn Jahre hinweg) für zukunftsweisende Großprojekte in der Grundlagenforschung zur Verfügung stehen – die Größenordnung übertrifft alle bisherigen Förderprogramme im Bereich der Grundlagenforschung in Österreich. Einen Cluster of Excellence zeichnen die erfolgreiche Kombination von Spitzenforschung, forschungsgeleiteter Ausbildung und Nachwuchsförderung sowie der nationale und internationale Wissensaustausch aus. Die Förderoffensive gibt Gruppen von Wissenschaftler*innen an österreichischen Forschungsstätten die Möglichkeit, herausragende kooperative Forschungsleistungen auf einem Gebiet oder auch interdisziplinär zu erreichen. Ziel ist es, dieses Forschungsfeld langfristig auf internationalem Spitzenniveau in Österreich zu verankern. Die endgültigen Förderentscheidungen werden im März 2023 vom Kuratorium des FWF auf Basis der Empfehlungen der Jury getroffen. Erste Cluster werden ab Juni 2023 ihre Forschungsarbeit aufnehmen können.
zur Presseaussendung des Wissenschaftsfonds FWF: https://www.fwf.ac.at/de/news-presse/news/nachricht/nid/20220704