ZFF-Veranstaltungstipp: Round Table – Lesen, Schreiben und Publizieren auf dem ‚epistemischen Territorium der Moderne‘

Termin: Mittwoch, 31. Jänner 2024, 17:00-19:00

Ort: Alois Wagner-Saal, C3 – Centrum für Internationale Entwicklung, Sensengasse 9, 1090 Wien

Die Veranstaltung findet in Präsenz statt, eine Online-Teilnahme ist möglich, den Zugangslink finden Sie hier: https://univienna.zoom.us/j/69401190393?pwd=VHpSNHhLWlFBMXBQdG93RVo2b0FRdz09

In Kooperation mit dem Mattersburger Kreis für Entwicklungspolitik und anlässlich der von Claudia Brunner herausgegebenen Ausgabe 1/2 2023 des Journals für Entwicklungspolitik zum Thema Un/Doing Epistemic Violence lädt das Zentrum für Friedensforschung und Friedensbildung am Institut für Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung herzlich zur hybriden Podiumsdiskussion und einem Erfahrungsaustausch zu den Un/Möglichkeiten einer ‚Dekolonisierung des Wissens‘:

Lesen, Schreiben und Publizieren auf dem ‚epistemischen Territorium der Moderne‘
Seit Jahren fordern kritische Stimmen den euro- und androzentrischen akademischen Kanon und das institutionelle Gefüge der Wissenschaften heraus. Sie machen deren Beitrag zu sozialer Ungleichheit und Ungerechtigkeit sichtbar, indem sie Herrschaftswissen auf theoretischer, method(olog)ischer und alltagspraktischer Ebene benennen – und auch alternative Wissensweisen innerhalb und außerhalb der Universitäten erproben. Zugleich erweist sich gerade das vermeintlich freie Feld akademischer Wissensproduktion als hochgradig reglementiert, standardisiert, digitalisiert und zunehmend kommodifiziert. Auch die schärfste Kritik an der ‚Kolonialität des Wissens‘ muss indexfähig und peer-reviewed sein, wird von Algorithmen verarbeitet, (un)sichtbar gemacht und mit öffentlichen Geldern in multinationalen Konzernen privatisiert. All das in der ‚lingua franca‘ Englisch, die nicht zufällig den Publikationsweltmarkt dominiert und unser aller Wissenspraktiken prägt: Wir lesen, wir schreiben und wir publizieren auf dem von Rolando Vázquez so genannten ‚epistemischen Territorium der Moderne‘, dem nicht zu entkommen, das aber weiterhin herauszufordern ist.

Über Erfahrungen und Widersprüche der kritischen Wissensproduktion im akademischen Feld diskutieren:

  • Claudia Brunner, Institut für Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung / Zentrum für Friedensforschung und Friedensbildung, Universität Klagenfurt
  • Clemens Pfeffer, Mattersburger Kreis für Entwicklungspolitik
  • Josef Mühlbauer, Demokratiezentrum Wien
  • Marcela Torres Heredia, Institut Sozial- und Kulturanthropologie, Universität Wien

Programmflyer