Wirtschaft ist soziales Handeln: Artikel untersucht die Perspektiven von Schumpeter, Veblen und Bourdieu
Der Artikel, der von Dieter Bögenhold (Institut für Soziologie) gemeinsam mit den Athenern Panayotis G. Michaelides und Theofanis Papageorgiou veröffentlicht wurde, fokussiert auf die konzeptionelle Beziehung zwischen Schumpeter, Veblen und Bordieu. Das Paper gehört mittlerweile laut RePEc, einem zentralen Index wirtschaftswissenschaftlicher Arbeiten, zu den meist-downgeloadeten Werken und hat in November 2016 den vierten Platz in den Downloads aller Forschungsartikel in der Welt erreicht.
Für Dieter Bögenhold bringen die drei großen Wissenschaftler genau jene Blickwinkel ein, die für eine sozioökonomische Perspektive wesentlich sind: Joseph Alois Schumpeter gehört zu den bedeutendsten Ökonomen aller Zeiten. Thornstein Veblen prägte die ökonomische Soziologie sehr stark. Hinzu kommt Pierre Bourdieu, der als struktureller Soziologe wesentlich zu wirtschaftlichen Dynamiken arbeitete.
„Ein zentraler Punkt der Analysen dieser drei Wissenschaftler sind die wechselseitigen Abhängigkeiten zwischen kulturellen, sozialen und wirtschaftlichen Bereichen. Ihr sozioökonomischer Blick kreist stark um das Konzept einer Formierung von Habitus“, erläutert Dieter Bögenhold. Demnach würde der Mensch in seinem kulturellen, sozialen und wirtschaftlichen Leben bestimmte Formen des Habitus entwickeln und in Konsum, Kunst, Wissen, Bankwesen und sogar Kapitalismus zum Einsatz bringen. Bögenhold erklärt weiter: „Zum Beispiel erkannten alle drei Sozialwissenschaftler, dass die inneren Dynamiken des Kapitalismus strukturelle Unsicherheiten im Wirtschaftssystem verursachen.“ Wissenschaft und Wissensentwicklung ist ihren Theorien nach ein kollektiver sozialer Prozess. Was den Menschen weiterbringt, ist die dynamische Evolution von Habitus, die als Konflikt zwischen Routine und Veränderung verstanden wird.
Bögenhold, D., Michaelides, P.G. & Papageorgiou, T. (2016). Schumpeter, Veblen and Bourdieu on Institutions and the Formations of Habits. Munich Personal RePEc Archive, https://mpra.ub.uni-muenchen.de/74585/8/MPRA_paper_74585.pdf.
