„Wenn ich groß bin, komm‘ ich wieder“
Dies schrieb ein Schüler auf die Gewinnspielkarte bei der heutigen UNI für Kinder. Zur Veranstaltung kamen wieder 600 Kinder aus ganz Kärnten – von Steinfeld über Althofen bis Bleiburg – an die Alpen-Adria-Universität, um sechs Vorlesungen aus verschiedenen Wissensgebieten zu lauschen.
Den Einstieg zur diesjährigen UNI für Kinder gestaltete Kindersportpädagoge und Profi-Clown Richard Gratzei, der als Ricco auftrat und die Kinder mit so manchem waghalsigen Stunt begeisterte. Nach einer Begrüßung von Rektor Oliver Vitouch und Bildungsdirektor Rudolf Altersberger startete das offizielle Programm der diesjährigen „UNI für Kinder“, an der wieder 19 Schulen der Schulstufen 3, 4, 5 und 6 teilnahmen. Hier die Vorlesungen im Überblick:
Die Eulersche Polyederformel (Daniel Krenn, Institut für Mathematik)
Abstract: Nimm ein Blatt Papier und zeichne darauf ein paar Punkte. Dann verbinde manche diese Punkte mit Linien, sodass alles zusammenhängt, sich aber keine Linien überkreuzen. Zähle wieviele eingeschlossene Flächen dabei entstanden sind und addiere dazu die Anzahl der Punkte. Das Ergebnis ist gleich der Anzahl der gezeichneten Linien plus Eins. Das ist immer so, also egal wo die Punkte sind und welche mit welchen verbunden wurden. Aber warum ist das so?
Ein Fisch namens Liese (Caroline Weberhofer, Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft)
Abstract: Was erlebt ein Fisch mit seinen Freunden im Meer? Und was hat das mit uns und unserer Erde zu tun? Was können wir machen, damit es den Tieren und Menschen auf unserem Planeten auch in Zukunft gut geht? Und was hat das mit der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt zu tun? Diese spannenden Fragen stehen im Mittelpunkt des Vortrags.
Wie kann ich Caesars Geheimnisse lesen? (Peter Schartner, Institut für Angewandte Informatik)
Abstract: Ein sehr berühmtes Verfahren zum Verschicken von geheimen Botschaften wurde vor rund 2000 Jahren von Julius Caesar entwickelt. In diesem Vortrag werden wir zunächst einige alte Methoden zum Verstecken von Nachrichten kennen lernen. Danach zeigen uns Asterix und Obelix, wie man das Verfahren von Caesar mit wenig Aufwand „knacken“ und so seine geheimen Botschaften lesen kann.
Gesprächsdetektive: Botschaften auf der Spur (Ingrid Strießnig, Institut für Erziehungswissenschaften und Bildungsforschung)
Abstract: Wir begegnen nicht nur im Sommerurlaub, in einem fremden Land am Meer Menschen, die eine andere Sprache sprechen. Auch bei uns ist Mehrsprachigkeit in allen Bereichen des Lebens Normalität geworden. Ob beim Italiener ums Eck oder in der Schulklasse – Menschen, die eine andere Sprache sprechen, als wir selbst, finden wir überall in unserem Alltag und es gelingt uns meistens sehr gut, dass wir uns trotz unterschiedlicher Sprachen mitteilen können. Wie kann dies gelingen? Unser Austausch wird durch weit mehr als durch Worte beeinflusst. Wir sprechen nicht nur mit Worten, sondern Botschaften erreichen uns auch, wenn unser Gegenüber keine Wörter verwendet, zum Beispiel durch die Körpersprache. Und warum entstehen dann so viele Missverständnisse unter Menschen, die in der gleichen Sprache miteinander reden? Dies passiert deshalb, weil wir mit vier Schnäbeln reden und mit vier Ohren zuhören. Außerdem bewerten wir Dinge und denken, dies sei wirklich so von uns beobachtet worden. Um Missverständnisse zu vermeiden und friedlich miteinander zu leben, sollten wir lernen, zwischen Beobachtung und Bewertung zu unterscheiden und unsere vier Ohren immer bei uns haben. Humor, Herzlichkeit und Achtsamkeit bei der Wortwahl sowie bewusstes Zuhören helfen darüber hinaus dabei, Missverständnisse zu vermeiden und friedlich miteinander zu leben.
Was will Werbung eigentlich? (Isabell Koinig, Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft)
Abstract: Wir alle kennen die Lila Milka Kuh oder den Haribo Bären. Beide sehen wir im Fernsehen, wo sie Aufmerksamkeit für unterschiedliche Süßigkeiten schaffen und uns dazu bewegen sollen, diese zu kaufen. Der Vortrag setzt sich damit auseinander, was Werbung denn eigentlich will: sie soll uns mittels Botschaften auf Plakaten oder im Fernsehen über Produkte informieren, die wir vielleicht dann im Geschäft kaufen. Gleichzeitig soll sie uns aber auch unterhalten, damit wir die Produkte oder Marken nicht vergessen. Im Zuge des Vortrags werden wir uns unterschiedliche praktische Beispiele näher ansehen und einige Strategien der Werbung näher beleuchten.
Wo leben welche Tiere? (Elisabeth Bergmeister, Zentrum für Gebärdensprache und Hörbehindertenkommunikation)
Abstract: Wir lernen in diesem Vortrag einfache Gebärden für Tiere und Orte, an denen Tiere leben.
Zum Abschluss wurden bei einem Gewinnspiel Experimentierkoffer, Büchergutscheine und Merchandising-Artikel der AAU verlost und den Gewinnerinnen und Gewinnern überreicht. Rektor Oliver Vitouch, der zur „akademischen Feier“ am Ende der Veranstaltung auch mit Rektorskette kam, überreichte allen Schülerinnen und Schülern Urkunden für ihre Teilnahme an der UNI für Kinder 2018.
Die Veranstaltung wurde mit Unterstützung des Landesschulrats für Kärnten und der Buchhandlung Heyn durchgeführt.
Fotos honorarfrei. Fotocredit: Christina Supanz