Weniger leere Kilometer auf Österreichs Schienen
Derzeit weist bei der ÖBB noch ein:e Disponent:in leere Güterwägen manuell den Anfragen von Auftraggebern zu. Ziel des Projekts „Teilautomatisierte Leerwagendisposition“ ist es, diesen Prozess mit einer Software zu unterstützen, die eine optimale Auslastung vorschlägt. Die Forschungsarbeiten sind Teil des Projekts TARO, mit dem die ÖBB mittels Automatisierung und Digitalisierung ihre Kapazitäten erhöhen, die Produktivität steigern und dabei hohe Qualität gewährleisten möchte.
Die Bahn ist einer der klimafreundlichsten Verkehrsträger. Doch auch innerhalb dieses Systems kann noch effizienter mit Ressourcen umgegangen werden. Einer der davon betroffenen Bereiche ist der Güterverkehr, in dem nach wie vor zu viele Züge leer durch Österreich fahren. „Hier gibt es Optimierungsbedarf bei der Auslastung. Ziel unseres Projekts ist es, eine optimalere Zuordnung von Aufträgen zu den zur Verfügung stehenden Leerwagen zu bewerkstelligen. Wir wollen der Bahn ermöglichen, weniger leere Kilometer zu fahren“, so Philipp Hungerländer, der das Projekt am Institut für Mathematik an der Universität Klagenfurt leitet. Partner sind die Rail Cargo Group der Österreichischen Bundesbahnen sowie das Softwareentwicklungsunternehmen Anexia.
Um das Projektziel zu erreichen, wurde die aktuelle Situation umfassend analysiert. „Darauf aufbauend erfolgte die mathematische Modellierung, mit der wir eine optimale Auslastung für jede Situation vorschlagen können“, erklärt Philipp Hungerländer. Die Lösungen werden mit Hilfe eines Softwarepaketes errechnet, das den Disponent:innen dann möglichst effiziente Auslastungen und Zuweisungen vorschlägt.
Für die Bahn, die im Klimaschutz als Alternative zur Straße eine verantwortungsvolle Rolle einnimmt, sollen sich mehrere Vorteile hinsichtlich der Wettbewerbsfähigkeit ergeben: Höhere Auslastung und geringere Kosten sind dabei zentral. Wichtig ist auch, dass die Arbeit der Disponent:innen mit der Teilautomatisierung erleichtert werden soll.
Das Forschungsprojekt startete 2020 und wird Ende 2023 abgeschlossen sein. Es ist Teil des Projekts TARO (Towards Automated Railway Operation) und wird von der Forschungsförderungsgesellschaft FFG finanziert.