Vorlese-Begeisterte im Vor- und Grundschulalter
Nicola Mitterer (Institut für Deutschdidaktik) beschäftigt sich mit den Literarästhetischen Fähigkeiten im Vor- und Grundschulalter.
Frau Mitterer, warum lieben Kinder das Vorlesen?
Es eröffnet utopische Räume des Wahrnehmens, Denkens und Fühlens; sowohl wenn Kinder Bekanntes und Gefälliges vorgelesen bekommen, das sie gierig und lustvoll konsumieren, als auch wenn sie Fremdes in den Texten erkennen, das ihnen den Blick auf neue Welten eröffnet.
Wofür interessieren Sie sich in Ihrer Forschung?
Wir wollen wissen, wie weitgehend ungesteuerte, von schulischen Vorgaben noch freie Zugänge zu Texten im Kleinkindalter aussehen. Das Gespräch über literarische Texte – Bilderbücher zuallererst – ist eine eigene Kultur, die etabliert, gestützt und gefördert werden muss.
Gibt es diese Kultur?
Wir haben versucht, solche Gespräche mit Kindern von 3 bis 6 Jahren in einem Kindergarten zu ausgewählten Bilderbüchern zu führen und sind dabei auf ein sehr positives Echo gestoßen. Zusätzliches Material haben wir im Rahmen einer empirischen Vorstudie gewonnen. Nun stehen Einzelinterviews mit den Kindern an. Mittelfristig wollen wir dazu ein Drittmittelprojekt einreichen.