Von Kapstadt nach Klagenfurt: Werbefotograf Daniel Waschnig im Gespräch
Daniel Waschnig kommt ursprünglich aus Kapstadt in Südafrika, lebt und arbeitet aber schon seit 10 Jahren in Klagenfurt. Der Werbefotograf hat das Bachelorstudium Medien- und Kommunikationswissenschaften abgeschlossen und studiert derzeit den Masterstudiengang Media and Convergence Management. Uns erzählt er, wie ihm das Studium dabei geholfen hat sein Hobby zum Beruf zu machen und was es überhaupt bedeutet Werbefotograf zu sein.
Können Sie sich noch an das Gefühl erinnern, dass Sie in Ihrer ersten Woche an der AAU hatten?
Ich war auf alle Fälle sehr aufgeregt und positiv begeistert von dem, was die Uni so zu bieten hat.
Wie hat sich Ihre berufliche Karriere entwickelt, so dass Sie heute als Fotograf tätig sind?
Ein bisschen ein Nerd war ich schon immer. Ich habe gerne PC’s zusammengebaut und mich mit Technik beschäftigt. Schon als Teenager war Bildbearbeitung eines meiner Hobbys. Anfangs habe ich nur Fotos von Fremden bearbeitet, wollte das aber irgendwann ändern. Daher habe ich in meiner Studienzeit eine Spiegelreflexkamera gekauft und bin damit auf den Geschmack gekommen. Zu Beginn fotografierte ich Freunde und Bekannte bis mich einer meiner besten Freunde davon überzeugt hat, unbedingt eine Facebook-Seite zu erstellen. Mit der Zeit habe ich immer mehr Anfragen von Fremden und auch Unternehmen erhalten. Bis sich das nach und nach zu einem Vollzeitjob entwickelt hat.
Wie sieht der Berufsalltag eines Werbefotografen aus?
Aktuell arbeite ich fast ausschließlich mit Unternehmen und Agenturen zusammen. Der Ablauf eines Auftrags ist immer recht ähnlich. Die Unternehmen/Agenturen nehmen Kontakt mit mir auf, wir besprechen grob was umgesetzt werden soll und danach wird ein Konzept erstellt. Gemeinsam werden Moodboards/Storyboards, Ablaufpläne usw. erstellt. Bei den Shootings selbst ist es vor allem wichtig, dass technisch alles funktioniert, dass die Models glücklich sind, dass allgemein eine gute Stimmung herrscht und, dass effizient und kreativ gearbeitet wird. Bei größeren Shootings wird meist direkt in einen PC/Laptop fotografiert, damit Creative Directors, Grafiker, Kunden usw. die Fotos in Echtzeit direkt auf einem größeren Bildschirm betrachten können. Danach wird das Material gesichtet, aussortiert (oft mit Kunden/Agenturen zusammen) und bearbeitet.
Was sind die Dinge, die Ihnen besonders gut daran gefallen?
Toll finde ich, dass ich mir meine Arbeitstage flexibel einteilen kann und, dass ich, durch die Fotografie, viel reise. Ich habe, dank der Ideen und Überlegungen der Kunden, viele Orte besuchen können, die ich sonst niemals gesehen hätte. Leider sind auch Bürokratie, E-Mails und Rechnungen schreiben oder Buchhaltung ein Großteil meiner Arbeit. Das gehört dazu, macht aber natürlich weniger Spaß.
Sind die Inhalte des Studiums hilfreich für Ihre Tätigkeit als Werbefotograf?
Das Hintergrundwissen zu haben und zu wissen, wie in der Medienwelt gearbeitet wird, war sehr hilfreich. Ich habe auch davon profitiert, dass ich mich im Studium vermehrt mit den Neuen Medien auseinandergesetzt habe. Das Internet und Social Media sind wichtige Aspekte meines Jobs. Ein weiterer Aspekt sind die Beziehungen, die während des Studiums geknüpft wurden. Viele KommilitonInnen arbeiten jetzt im Marketing und bei Werbeagenturen. So hat man eine Gemeinsamkeit und keine Schwierigkeiten bei der Kommunikation.
Verbindet Sie heute noch etwas mit der AAU?
Ja natürlich. Ich fotografiere regelmäßig für die AAU. Zum Beispiel durfte ich die neuen Imagefotos der Uni aufnehmen – die Außenaufnahmen. Und ich bin auch so immer gerne an der Uni. Dass ich noch immer in Klagenfurt lebe und arbeite, hat sicherlich auch mit der Uni zu tun, da sich so mein Lebensmittelpunkt ergeben hat.
Wieso haben Sie sich für Klagenfurt als Studienort entschieden?
Meine Eltern sind ursprünglich aus Kärnten, weshalb wir hier sehr oft auf Urlaub waren. Als ich in Südafrika mit der Schule fertig war, wollte ich gerne was Neues sehen und nach Europa auswandern. Dafür hat sich Klagenfurt gut angeboten. Dann war es natürlich passend, dass man an der AAU Medienwissenschaften studieren konnte. Super fand ich auch die Nähe zum See, die entspannte Stimmung an der Uni und die gute Ausbildung.
Wenn Sie sich noch einmal neu entscheiden könnten, wo und was würden Sie studieren?
Ich habe Medien- und Kommunikationswissenschaft und Media and Convergence Management an der AAU studiert und würde dieselbe Entscheidung noch einmal treffen. Ich habe durchwegs positive Erfahrungen an der AAU gemacht.
Vermissen Sie etwas aus Ihrer Studienzeit an der AAU?
Studienkollegen, mit denen sich gute Freundschaften gebildet haben, die leider nach dem Abschluss weggezogen sind.