Von einem, der auszog, in Klagenfurt dirigieren zu studieren (und die österreichische Sprache zu lernen)

Davide Barone kam zuerst als Erasmus-Student nach Klagenfurt, um sich schließlich im Oktober 2016 für ein Dirigierstudium am Kärntner Landeskonservatorium zu entscheiden. Die dafür nötigen Deutschkenntnisse erwirbt er in den Kursen des Universitätslehrgangs „Deutsch als Fremd- und Zweitsprache“.  

Der Weg, den Davide Barone beschritt, ist durchaus ungewöhnlich. Aus Monza, nördlich von Mailand, stammend, studierte er zuerst am Konservatorium in Mailand. Wer meint, die Stadt des weltberühmten Teatro della Scala wäre gleichzeitig auch ein gutes Pflaster, um klassische Musik zu studieren, irrt nach der Ansicht des jungen Studenten. „Wenn man in Italien sagt, man sei Musiker oder Dirigent, folgt häufig die Frage: Und was ist dein Job? Ich nehme wahr, dass das in Österreich anders ist und Berufe wie dieser mehr Ansehen genießen.“ Als Davide Barone begann, sich für ein Erasmus-Semester zu interessieren, standen drei Städte zur Auswahl: Klagenfurt, Würzburg und Weimar. Barone entschied sich für Klagenfurt, weil es ihn eher nach Österreich als nach Deutschland zog. Vor dem Erasmus-Semester absolvierte er in der italienischen Heimat noch einen Deutschkurs – allerdings mit wenig Erfolg, wie er angibt: „Wir wurden dort nur in Hochdeutsch unterrichtet. Um die Menschen hier zu verstehen, muss man aber in die österreichische Sprache eintauchen, die mir sehr gefällt.“ Diese Sprachkompetenzen, mit dem Ziel, das B2- oder C1-Niveau zu erreichen, erwirbt er jetzt in den Deutschkursen des (für alle offenen) Universitätslehrgangs „Deutsch als Fremd- und Zweitsprache“. Dort lernt er nicht nur in kleinen Gruppen von engagierten Lehrenden Deutsch, sondern knüpft auch interessante Kontakte mit Menschen, die aus fern und nah nach Österreich kommen: „Im letzten Kurs gab es beispielsweise eine Künstlerin, einen Arzt und jemanden von der Universität.“

Davide Barone lebt seit Oktober 2016 fix in Klagenfurt, studiert, lernt Deutsch und arbeitet als Assistent der Leitung am Stadttheater. In eineinhalb Jahren will er sein Studium abgeschlossen haben, und dann – von hier aus – die große Welt mit den großen Bühnen erobern.