Visuelle Kultur studieren: eine gute Mischung aus Theorie und Praxis

Noemi Karnel zweifelte, ob sie nach ihrer Matura an der Höheren Lehranstalt für künstlerische Gestaltung in Villach überhaupt studieren sollte – aber die Kulturwissenschaften haben sie überzeugt. Jetzt hängt sie an ihren erfolgreich absolvierten Bachelor in Angewandte Kulturwissenschaften sogar noch einen Master in Visuelle Kultur an. Besonders gefallen ihr an ihrem Studium die gute Mischung aus Theorie und Praxis, die Vielfalt der Positionen und die Aktualität des Studiums.

Warum hast du dich dazu entschlossen zu studieren? Und wie hast du dich für unsere Uni entschieden?

Nach der Matura war ich mir eigentlich gar nicht so sicher, ob ich studieren möchte. Ich habe mir dann trotzdem das Programm der Universität Klagenfurt angeschaut und hatte dann aber gleich großes Interesse an den Kulturwissenschaften.

Wann und wie hast du herausgefunden, was du studieren willst?

Ich habe mich zuerst einmal nur zum Ausprobieren zum Bachelor Angewandte Kulturwissenschaften angemeldet und es hat mir von Anfang an sehr gut gefallen. Nach dem ersten Semester war mir klar, dass ich dieses Studium unbedingt fortsetzen möchte. Während ich dann gerade meine Bachelorarbeit zur Darstellung von Hillbillys in Horrorfilmen geschrieben habe, bin ich auf das neue Masterstudium Visuelle Kultur aufmerksam geworden und war sofort von den Inhalten begeistert.

Was machst du im Studium? Was lernt man und was gefällt dir dabei am besten?

Man beschäftigt sich mit allen Artefakten der visuellen Kultur – Kunst, Film und Fernsehen, Graphic Novels, Postkarten, Videospiele etc. – und betrachtet diese aus unterschiedlichen Blickwinkeln mit unterschiedlichen theoretischen Herangehensweisen. In den Lehrveranstaltungen gibt es eine gute Mischung aus Theorie und Praxis, so habe ich im Studium etwa auch ein Fotoprojekt durchgeführt oder mit Kolleginnen gemeinsam einen Fotofilm gedreht. Mir gefällt außerdem besonders die Vielfalt an Positionen, mit denen wir uns beschäftigen und die Aktualität des Studiums.

Was macht dein Studium für dich zu etwas Besonderem?

Soweit ich weiß, ist dieses Masterstudium einzigartig im deutschsprachigen Raum. Wir haben großartige Lehrveranstaltungen und sehr kompetente Lehrende mit unterschiedlichen Forschungsschwerpunkten. Es herrscht außerdem ein sehr gutes Klima unter den Studierenden und den Lehrenden, was sich an den interessanten Diskussionen in den Lehrveranstaltungen zeigt.

Wo holst du dir an der Uni Hilfe, wenn du etwas brauchst oder mal nicht weiterweißt?

Als ich an meiner Bachelorarbeit gearbeitet habe, haben mir die Kurse des Schreibcenters, sowie eine Schreibgruppe der Psychologischen Studierendenberatung sehr weitergeholfen. Dann kann man sich außerdem auch immer an die Studierendenvertretung der ÖH, sowie die Lehrveranstaltungsleitenden wenden.

Welcher Moment wird dich immer an dein Studium hier erinnern?

Im Bachelor bleibt mir vor allem in Erinnerung, wie wir in Kulturmarketing die Kulturveranstaltung „Campus Downtown“ geplant und durchgeführt haben. Es war dann einfach ein toller Moment, mit meinen Mitstudierenden und einem Bier dem Eröffnungskonzert zu lauschen. Im Master war ein großer Moment, von Frau Univ.-Prof. Dr. Schober-de Graaf gefragt zu werden, ob ich sie als Tutorin unterstützen möchte. Die Arbeit als Tutorin ist wirklich sehr spannend und gibt einen großartigen Einblick in die Lehrtätigkeit an einer Universität.

Machst du noch etwas neben dem Studium? Lässt sich beides gut miteinander kombinieren?

Ich fahre in meiner Freizeit gerne auf LARPs. Das steht für Live Action Roleplay und man spielt dabei einen Charakter in einem bestimmten Setting. Ich war etwa schon auf Burgen im Mittelalter, in einem Schloss im Barock in Tschechien oder in einem echten Bunker in den 50ern in Italien. Im Herbst geht es dann auf ein Schloss in Polen. Und dann habe ich noch drei Hunde, mit denen ich meine Freizeit verbringe.

Hat sich dein Blick auf die Welt durch das Studium verändert?

Man geht aufmerksamer durchs Leben und nimmt Bilder und visuelle Artefakte viel bewusster wahr beziehungsweise hinterfragt, wie etwas dargestellt ist und welche Bedeutungen vermittelt werden.

Was ist dein Lieblingsplatz in Klagenfurt oder an der Uni Klagenfurt?

In Klagenfurt kann man mich in der Manga-Abteilung vom Heyn finden und an der Uni gefällt mir besonders der Gastgarten vom Uniwirt.

Worüber wärst du froh gewesen, wenn es dir jemand vor dem Studium erzählt hätte? Hättest du einen Tipp für alle, die gerade am Anfang stehen?

Als Schülerin habe ich mir das Studieren ganz anders vorgestellt, dabei ist es auf viele Weisen viel einfacher als die Schule. – Weil man sich mit Dingen beschäftigen kann, die einen wirklich interessieren, es meist mehrere verschiedene Prüfungstermine zum Auswählen gibt und man von den Lehrenden auch ernst genommen wird.

Wort-Rap

  • Meine Lieblings-LV war… „Do not use this brain!-Abnormal“: Zur Inszenierung psychisch Erkrankter in Film und Fernsehen von Dr. Sabrina Gärtner
  • Mein Studi-Leben ist… entspannt und vielfältig
  • Uni geht nicht ohne… Kaffee 🙂
  • Mich motivieren… meine Neugierde
  • Mein Traumjob ist… Comiczeichnerin