Vergleichende Literaturwissenschaft, Intermedialität und Transkulturalität: Auftaktveranstaltung des neuen Doktoratsprogramms COINT

Literaturwissenschaftliche Doktorand:innen finden an der Universität nun ein neues thematisch spezifisches Doktoratsprogramm vor, das den Austausch zwischen Literaturen fördert und eine hohe thematische Breite abdeckt. Die zwölf ersten Dissertantinnen haben nun gemeinsam mit ihren Betreuer:innen am ersten COINT-Forschungskolloquium von 22. bis 24. Mai an der Universität Klagenfurt teilgenommen.

Von der postkolonialen Ausrichtung der deutschsprachigen Welterzählungen der Gegenwartsliteratur und der Museographie bis zu der Darstellung von Wales in zeitgenössischen Crime Fiction Serien, von den weiblichen Science-Fiction-Erzählungen der letzten zwei Jahrzehnte bis zur Analyse von verschwundenen Lebensformen im 19. und 20. Jahrhundert am Beispiel der Familie v. Boyneburg Lengsfeld, von den poetischen Übersetzungen aus dem Italienischen von Ingeborg Bachmann zum  Multizentrismus und den Peripherien in der italienischen Lyrik der 1970er Jahre oder von den didaktischen Anwendungen von Environmental Change in Simulation Games bis zur Analyse von Emotional Literacy in den süd-slawischen Literaturen oder mediale Aspekte zum Kosovo-Mythos: Dies sind nur einige der Themen, die beim ersten COINT-Forschungskolloquium von 22. bis 24. Mai im Stiftungssaal der Universität Klagenfurt und im Robert-Musil-Institut für Literaturforschung/Kärntner Literaturarchiv in einem intensiven wissenschaftlichen Austausch präsentiert und diskutiert wurden.

COINT ist ein thematisches, innovatives Doktoratsprogramm, das 2023 im Zuge ins Leben gerufen wurde und ein modernes Verständnis der Literaturwissenschaften ins Zentrum stellt. Die Dissertant:innen beschäftigen sich mit unterschiedlichen medialen, auch visuellen, Ausprägungen des literarischen Texts und stellen ihre Ergebnisse in Bezug zu den Herausforderungen der gegenwärtigen Gesellschaft. Die Sprachzugehörigkeit oder Nationalität ihrer Produzent:innen bildet dabei den Hintergrund für den vergleichenden und dialogischen Charakter der Arbeiten. Hinzu kommen zwei grundlegende Säulen der heutigen Wahrnehmung der Literaturwissenschaft: Intermedialität und Transkulturalität. Dies erklärt, warum das Akronym Coint gewählt wurde. Coint steht für Comparative Literature, Intermediality and Transculturality.

Die im Doktoratsprogramm angebotenen Seminare werden in deutscher oder englischer Sprache angeboten und widmen sich spezifischen Forschungsmethoden und der Vertiefung bestimmter Ansätze, sei es Literatur und Intermedialität, Mediterranean Studies, Medien und Literalität oder Games Studies.

Von 22. bis 24. Mai 2024 fand das erste Peer-Seminar statt. Bei dieser Veranstaltung nutzten Doktorand:innen aus Italien, Bosnien-Herzegovina, Serbien, Deutschland und natürlich Österreich die Möglichkeit, ihre Papers zu präsentieren und sich mit den anderen Doktorand:innen auszutauschen. Anwesend waren die vier Lehrveranstaltungsleiterinnen Anke Bosse, Cristina Beretta, Julia Hoydis und Angela Fabris (Sprecherin des Doktoratsprogramm). Darüber hinaus sind mit Roger Dale Jones, Angelika Kemper, Martina Meidl, Nicola Mitterer, Hajnalka Nagy, René Schallegger, Anna Schober und Peter Svetina weitere acht Professor:innen am Programm beteiligt. Das Programm profitiert von einer Reihe von nationalen und internationalen Kooperationen (u.a. Ca‘ Foscari Venedig, Trondheim, Split, Sarajevo, Córdoba).

 

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