Unterwegs für eine bessere Welt
„Die besonderen Momente sind jene Momente, in denen unsere Arbeit Früchte trägt, man sieht und spürt, dass man etwas bewegt und die Welt zumindest ein kleines Stück zum Besseren verändert.“ Ihr frühes Interesse am geschriebenen und gesprochenen Wort war für Melanie Aldrian ausschlaggebend für die Wahl ihres Studiums. „Als Kind war mir schon klar, dass ich diese Leidenschaft zu meinem Beruf machen werde“, erzählt die Publizistik- und Kommunikationswissenschafts-Absolventin. Nach drei Semestern belegte sie zusätzlich das Anglistik und Amerikanistikstudium, da sie die Studieninhalte gut verbinden konnte und ihr das Institut durch die Qualität der Lehre und Lehrenden sehr sympathisch war. Das Wissen über Kommunikation, Film Studies, Journalismus und PR, welches sie in ihrem Studium erworben hat, ist heute sehr nützlich: „Immer wieder gab und gibt es Situationen, in denen ich mich an die eine oder andere Seminararbeit oder Vorlesung erinnere – das Studium hat immer noch Einfluss auf meine Arbeit.“ Besonders wertvoll erachtet Melanie Aldrian die Lehrveranstaltungsangebote, die Exkursionen, die Möglichkeit, an Projekten mitzuarbeiten, aber auch die persönlichen Kontakte zu den Professor*innen und Assistent*innen an der AAU. Im Studium erlangte Eigenschaften, wie Selbstständigkeit, Flexibilität, Langatmigkeit und kritische Reflexion, sind auch sehr wertvoll für ihre jetzige Tätigkeit.
Auf der Suche nach dem Sinn
Nach Abschluss der beiden Studien fing Aldrian bei der PR-Agentur Pleon Publico an, wo sie innerhalb von drei Jahren von der PR-Assistentin zur Junior Consultant, weiter zu Consultant aufstieg. Die Arbeit in der PR-Agentur machte Freude, jedoch war diese für sie nicht gänzlich erfüllend. So begab sie sich auf die Suche nach dem Sinn in ihrem beruflichen Tun und landete schließlich beim Hauptsitz von Greenpeace in Zentral- und Osteuropa in Wien. Dort ist die 32-jährige Pressesprecherin für die Medienarbeit zuständig. Zu ihrem Aufgabenbereich zählen unter anderem Presseaussendungen, Interviews, Kommunikationskonzepte und Pressekonferenzen. Jedoch sind die Inhalte, Orte und Vorgehensweisen anders und abwechslungsreicher, manchmal auch ein wenig schräg: „So finde ich mich plötzlich im Schlauchboot vor riesigen Fangschiffen wieder oder stecke im Eisbärenkostüm, um auf die bedrohte Arktis aufmerksam zu machen.“
Internationale Zusammenarbeit
Bei Greenpeace ist Melanie Aldrian laufend an internationalen Projekten beteiligt. Als spannend empfindet sie die Zusammenarbeit mit den internationalen Medien, wie BBC, Guardian oder auch Reuters. Ihre bis jetzt prägendste Zeit hat sie in internationalen Gewässern auf Greenpeace-Schiffen verbracht, wo sie über das Leerfischen westafrikanischer Gewässer durch die europäische Fischereiflotte berichtet hat, das Ökosystem und Lebensgrundlage afrikanischer Fischer zerstört. Wenn dann beispielsweise der neugewählte Präsident in Senegal 29 internationale Fischereilizenzen aufgrund der Kampagnen und Aktionen von Greenpeace cancelt, sind das die Momente, in denen Melanie Aldrian sieht und spürt, dass ihre Arbeit etwas bewirkt.
Danach befragt, welche Erfordernisse für ihren Job besonders wichtig sind, nennt die Wahlwienerin: Flexibilität, Mobilität, Improvisation, aber auch Idealismus. Das Wichtigste ist für Aldrian aber, dass man hinter den Inhalten steht, die man kommuniziert, und die damit verbundene Leidenschaft für den Beruf.
Ist Melanie Aldrian einmal nicht beruflich für Greenpeace unterwegs, liebt sie es, sich auf Reisen anzusehen, für was sie sich einsetzt – die vielen einzigartigen Orte dieser Welt. Wer mehr über Melanie Aldrians Abenteuer auf hoher See wissen möchte, kann dies auf der Homepage von Greenpeace Österreich nachlesen.