Wo erhält sich die größte Biodiversität?
Forscherinnen und Forscher haben untersucht, welche Faktoren dafür verantwortlich sind, dass die größte Artenvielfalt bei Tieren entsteht. Die Ergebnisse wurden kürzlich in der Zeitschrift PlosOne veröffentlicht.
„Amphibien sind auf Wasserverfügbarkeit angewiesen. Sie fühlen sich also am ehesten dort wohl, wo der Mensch gerne Ackerbau betreibt. Dadurch steigt aber auch der Druck auf Amphibien: So ist beispielsweise ihre Vielfalt durch die Landwirtschaft in diesen Gebieten bedroht“, erläutert Mitautor Christoph Plutzar (Institut für Soziale Ökologie) eines der Studienergebnisse. Für die Forscherinnen und Forscher bedeutet dies, dass der Indikator HANPP (menschliche Aneignung der Nettoprimärproduktion) einer der Faktoren ist, der für die Artenvielfalt von Amphibien besonders entscheidend ist.
Ziel der Studie ist es, den Einfluss diverser Umweltfaktoren auf die Vielfalt von Säugetieren, Vögeln und Amphibien in unterschiedlichen Regionen Europas zu untersuchen. Die Forscherinnen und Forscher haben dazu eine Einteilung von Europa in Ökoregionen herangezogen. „Wir konnten zeigen, dass es große regionale Unterschiede der Einflussfaktoren gibt. An einem Ort ist z. B. die Art der Landnutzung, an anderen Orten sind z. B. energetisch relevante Faktoren wie die Verdunstung des Wassers wesentlich dafür, welche Tiere in welcher Artenvielfalt leben können“, so Plutzar. Für die Politik ergebe sich daraus die Schlussfolgerung, dass auch unterschiedliche Maßnahmen in den Regionen notwendig seien, um Biodiversität zu erhalten. Bei der fortschreitenden Urbanisierung gelte es, die entsprechenden Effekte zu berücksichtigen.
Maud A. Mouchet, Christian Levers, Laure Zupan, Tobias Kuemmerle, Christoph Plutzar, Karlheinz Erb, Sandra Lavorel, Wilfried Thuiller & Helmut Haberl (2015). Running head: Correlates of European vertebrate diversity patterns. PlosOne, published 11.7.2015.